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Meldorf

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Meldorf im Kreis Dithmarschen hat die geographischen Koordinaten: 54° 5' N, 9° 4' O. Die kleine Stadt hat ca. 7500 Einwohner (Stand Sept. 2009).[1]

Verkehrsanbindung

Erreichbar ist Meldorf über die beiden Bundesstrassen B5 und B431 sowie über die Bundesautobahn A23. Zudem besitzt Meldorf einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Hamburg-Westerland und einen Sportboothafen im Meldorfer Speicherkoog. [1]

Kirchengeschichte

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St. Johannis/ "Meldorfer Dom".
Foto: Funker

Geprägt wird das Stadtbild durch die St. Johannis-Kirche, in Dithmarschen stolz "Meldorfer Dom" genannt. Seit dem 9. Jahrhundert ist ein Kirchenbau an der Stelle der heutigen Kirche urkundlich nachweisbar. Bis in das 11. Jahrhundert war der "Meldorfer Dom" die einzigste Kirche in Dithmarschen. Nach 1250 entstand ein gotischer Backsteinbau von dem in der Kirche selbst noch einiges zu sehen ist. Er präsentiert sich heute als dreischiffige Basilika mit einem dreijochigen Querhaus und einem Chor.

Archäologische Funde/ Historik

Es sind Funde aus der Frühzeit sowie aus der Wikingerzeit bekannt. Der bekanteste Fund, der in der Nähe Meldorfs gefunden wurde, ist eine Gewandspange ("Fibel von Meldorf"), welche aus der Zeit zwischen 50 und 100 n. Chr. stammen soll.[2][3]

Etwa im Jahre 1070 berichtet der Geschichtsschreiber Adam von Bremen über den Ort Meldorf als Mutterkirche Dithmarschens. Anzunehmen ist, daß es, neben Meldorf, zu dieser Zeit noch drei weitere Geestkirchspiele. 1140 werden insgesamt sechs Kirchspiele neben Meldorf urkundlich erwähnt. Der Landstrich Dithmarschen war zu dieser zeit, nach diesen Aufzeichnungen, in je drei Geest- und Marschkirchspiele aufgeteilt.[4]

1265 wurde Meldorf das Stadtrecht verliehen. Meldorf blieb, bis in das 20. Jahrhundert die wichtigste Stadt Dithmarschens. 1598 wurde Meldorf das Stadtrecht wieder aberkannt und wurde zum "Flecken"(s.a. Zitat unten). 1870 bekam Meldorf ihre Stadtrechte wieder.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdig ist, neben den Dom, das "Schleswig-Holsteinische Landwirtschaftsmuseum Meldorf" mit dem, in den Sommermonaten geöffneten "Dithmarscher Bauernhaus".[5] Auch das "Dithmarscher Landesmuseum" lädt zu einem Besuch ein. Es wurde 1872 als "Museum Dithmarsischer Alterthümer" gegründet und beherbert, u.a., den Pesel des "48er" Markus Swin.[6][7]

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Das "Alte Pastorat".
Foto: Funker

Bei einem Spaziergang durch die schmalen Gassen des ehemaligen Klosterviertels trifft man unweigerlich auch auf das alte Pastorat, welches sich heute im Besitz der "Stiftung Mensch" befindet. Es werden dort kunstvolle Web- und Töpferarbeiten hergestellt und verkauft.[8]

Aus einem alten Buch über Meldorf

„1. Meldorf
Gleich einer tausendjährigen Eiche, festgewurzelt in der Erde, und jedem Sturme trotzend, aber dennoch durch morsche Zweige ihr hohes Alter bekundend, also steht Meldorf da, tausend und über tausend Jahre Jahre alt, furchtbar oft bewegt von den Stürmen des Schicksals, aber, wenn auch nie denselben erliegend, so doch von heide, ihrer jüngeren Schwester, die schnell als Nebenbuhlerin wider sie auftrat, nicht weniger ihres alten Glanzes beraubt. Jedoch wie die Eiche merkwürdig ist und ehrwürdig ob ihres hohen Alters, also ist auch Meldorf jedem Dithmarscher merkwürdig und ehrwürdig; denn es hat die Zeiten sich wandeln gesehen und ist mit den Zeiten verwandelt worden.

Die Entstehung dieses von dem nördlich vorbeifließenden Mielestroms benannten Ortes verliert sich in die Zeiten des fernen Heidenthums, und läßt sich nicht mit Gewißheit ermitteln. Meldorf war und blieb bis auf die Zeiten der 48er Hauptort des ganzen Landes, und bekam schon im 13ten Jahrhundert von dem Erzbischof zu Bremen, Gerhard, der 1259 starb, Stadtrecht mit Bürgermeister und Rath.[9] Hier war der Sitz der Landesregierung und sämtlicher geistlicher und weltlicher Gerichte; denn hierher kam der Hamb. Domprobst, seit 1223 geistlicher Richter in erster Instanz, oder statt seiner sein Official, und versammelte die Geistlichen des Landes, die hier auch ihren Galand hatten, zur Gerichts-Synode; hier war es, wo Vögte, Richter und die Aeltesten aus allen Kirchspielen vor der Landesgemeine über Gerichtshändel, die man aus den Kirchspielen einklagte, in letzter Instanz entschieden; bis im 15ten jahrhundert mit Entstehung der 48er der Sitz weltlicher Herrschaft nach Hiede verlegt wurde. Zu Meldorf wurde seit 1336 der erste, und lange Zeit einzige Jahrmarkt im ganzen Lande gehalten, der, so weit es aus einem im genannten Jahre lateinisch abgefaßten Landesschlusse erhellt, jährlich drei Wochen stehen sollte. Späterhin, als mehrere Jahrmärkte hie und da entstanden waren, und mit dem Verlust der Landesfreiheit auch das Stadtrecht Meldorf's aufhörte, kamen laut Königl. Privilegii vom 10. Dec. 1611 statt des einen großen Jahrmarktes zwei kleinere, am Montage nach Judica und Kreuzerhöhung, und ein Freitags stattfindender Wochenmarkt. Lange lag der Ort, wohin gerade die einzige für ein Heer gangbare Straße führte, offen da. Erst 1511 faßte man den Beschluß, nach der neuen Kriegsweise ihn zu befestigen, ohne Zweifel ein Fehlgriff, der sich im letzten Freiheitskampfe hart bestraft hat; denn die nothwendige Folge dieser Befestigung war die Zersplitterung der Kriegsmacht, die jetzt den Hammen, dem Sammelplatze der Heere in alter Zeit entzogen wurde.

Furchtbare Verwüstungen hat Meldorf, so weit die Geschichte hinaufreicht, erlitten, nicht nur in den ältesten Zeiten, wo Christen und Heiden sich einander anfeindeten, sondern auch in den vielfachen Freiheitskämpfen, insbesondere 1403, 1500 und 1559, und in neuern Zeiten im 30jährigen und im Schweden-Kriege unter General Steebock. Was feindliche Völker hier nicht verwüstet hatten, zerstörte eine furchtabare Feuersbrunst 1538 am Freitage nach Judica, welche die ganze Spüderhälfte der Stadt bis an den Kirchhof in Asche legte. Doch sind weder breite gerade Straßen, noch schöne Häuser die Folge dieser Einäscherung und vielfachen Verwüstung gewesen. Allein wenn gleich Meldorf in dieser Beziehung dem späteren Heide weit nachsteht, fehlt es doch dem Orte nicht an Gebäuden, die dem Kenner der Geschichte reichen Stoff zur Betrachtung bieten. Als solche heben wir hervor:

1) Die Kirche. Ehrwürdig durch Alter und Bauart ist sie, wie eine Zierde des Ortes, so auch einer der höchsten Punkte in Dithmarschen, weithin sichtbar über Land und Meer. St. Johannes der Täufer ist ihr Schutzpatron, dem auch die erste Kirche geweiht war, die nach Carstens im Sandberge (Sanct Johannisberge) stand und ums Jahr 1000 etwa nach dem Mielberge verlegt wurde. Ohne Zweifel bestanden die ersten Kirchen aus Tafelwerk, aber daß die jetzige erst ums Jahr 1200 sey erbaut worden, wie Bolten es will, wird durch nichts bestätigt. Wurde doch schon im 11ten jahrhundert mit Erbauuung steinerner Gotteshäuser der Anfang gemacht, und warum sollte nicht auch diese Kirche, die erste im ganzen Nordelbingen, und, wenigstens bis ins 11te Jahrhundert hinein, die einzigste Taufkirche von ganz Dithmarschen, damals schon ihre jetzige Gestalt erhalten haben? Wir sagen, ihre jetzige Gestalt, denn mag sie auch manche Veränderungen von Außen und Innen erlitten haben, so hat dennoch der nagende Zahn der Zeit sie in den vielen Jahrhunderten nicht vernichten können. Eine stumme Zeuginn wechselnder Schicksale durch jahrhunderte und der Andacht längst erloschener Geschlechter stand und steht sie da, unverletzt von den Flammen, die den Flecken verheerend an ihren feuerfesten Mauern sich brachen, und vor dem Frevel der wildesten Krieger selbst, wie durch Gottes hand bewahrt. Der Hauptwandel, den sie erlitten, ist der Verlust des Thurms, der um ein Drittheil höher, als der jetzige, den Seefahrer zum Wahrzeichen diente. 1435 brannte dieser nemlich ab, wahrscheinlich vom Blitze gezündet, und obwohl die Hamburger, als Seefahrende von den Meldorfers um Unterstützung angesprochen, reichlich mit Mauerkalk beisteuerten, wurdeder neuerbaute Thurm doch schon 1444 durch einen heftigen Sturm wieder umgeworfen, von wo an er wahrscheinlich seine jetzige Gestalt erhielt. Bedeutende Kleinodien, z.B. mehrere silberne vergoldete Kelche, Marienbilder, Kreuze, 3 vergoldete Kronen etc. waren in den Zeiten der Freiheit die Zierden dieser Kirche; aber Kriegeshand schonte auch des Heiligsten nicht. Kanzel, Altar und der vor dem Chore befindliche Ornat wurden im 17ten Jahrhundert geschenkt, und eine Wittwe Hansen zierte den Altar 1817 mit einer neuen Decke und 2 silbernen Leuchtern. [10] Die Orgel ist sehr groß, aber baufällig, und wird von einem Organisten, der zugleich Cantor ist, gespielt. Seit der Reformation dienten an dieser Kirche stets 3 Prediger, und von den 22 Hauptpredigern sind 16 hier gestorben. Dr. Hinrich Schmedenstedt mußte wegen seines Eiferns gegen die 48ger 1552 sein Amrt niederlegen. Johann Rogier kehrte 1554 wieder in sein Vaterland, nach England, zurück; M. Henning Muhle fiel wegen seines Anfeuerns zum Freiheitskampfe in Ungnade, und mußte flüchten, so wie auch Dr. Christian Matthiä, wahrscheuinlich Streitigkeiten halber, seinen Dienst aufgeben mußte, und nur Einer, nemlich der Probst Clasen, ist anderswohin versetzt worden. Der alte, neben der Kirche befindliche Gottesacker wurde 1811 geebnet, und zu Nordosten des Fleckens ein neuer angelegt, der 1 Morgen 260 Ruthen groß ist.

2) Das Hauptpastorat. Dieses Gebäude verräth schon durch seine außerordentlich dicken mauern, wie durch seine eigenrthümliche Bauart ein hohes Alter, und es ist mehr als wahrscheinlich, daß es, mit Ausnahme des Ao. 1600 gebaueten Süderflügels, hoch in die catholische Zeit hineinreicht. Eine sage, daß der Prior des Klosters hier gewohnt ahbe, wird durch nichts verbürgt, da es wohl in Abrede gestellt werden kann, daß schon in cathol. Zeit dieses haus die Hauptpfarrwohnung gewesen, und Heinrich von Zütphen, Bojes Gastfreund, von den Mönchen hier ergriffen sey. Vielleicht aber war anfangs der erste Geistliche an der Kirche zugleich Prior des Klosters, und so ließe sich die Sage denn erklären, daß das Pfarrhaus nicht allein mit dem Kloster und der Kirche vermittelst eines unterirdischen Ganges in Verbindung gestanden habe, sondern auch, wie es noch jetzt deutlich die Form anzudeuten scheint, zu Osten mit einem Thurm versehen gewesen sey. Nach jener Sage führte dieser unterirdische Gang von dem Keller des Hauptpastorats sowohl nach dem 38 Ruthen fernen Kloster, als auch nach der 32 Ruthen fernen Kirche, wo er hinter dem Altar wieder hervorkam; außerdem führte noch ein anderer unterirdischer Gang geradewegs von dem Kloster nach der Kirche. Zu des Probsten Peter Sander's Zeit war der jetzt gänzlich vermauerte Eingang in der Nordermauer des kellers zwar noch da, aber so versteckt, daß keiner ihn ahnen konnte. Ein Zufall führte auch hier, wie in so vielen anderen Dingen, zur Entdeckung. Der Probst hielt nemlich in den jahren 1711 oder 1712 einen Bedienten und ein Mädchen, die mit einander freien und einstens im keller sich jagen. Das Mädchen läuft in die Oeffnung (die noch vior einigen Jahren 10 Fuß gegen Norden ging, dann ihre Richtung nach Westen nahm, woselbst sie noch etwas tiefer war, und zu einem Nebenkeller benutzt wurde,) hinein; der Bediente spornstreichs hinterher, und ehe sie sichs versehen springt eine Thür offen, und plötzlich befinden sie sich in einer dunklen Kammer. Da wird ihnen aber doch schwul, und hinaufeilend holen sie ein Licht, um die Sache näher zu untersuchen. Was sich ihren Blicken gleich darbietet ist eine Lade, die sie öffnen und voll Silberzeug finden. Davon nehmen sie gleich etwas mit zu ihrem Herren hinauf, der ihnen aber die strengste Verschwiegenheit gebietet.

So die Sage. Ob und was an der Sache wahr ist, läßt sich wol schwerlich in unseren tagen mehr ermitteln. Doch reicht jene Sage bis zu Probst Sander's Zeit hinauf, denn sie findet sich auf einem vom Compastor von Anken, der 1810 starb, ins Probstei-Archiv niedergelegten Blatte. Dieser von Ancken war ein Sohn des 1690 zu Meldorf gebornen Johann von Anken, der 1724 hier zweiter Compastor und 1741 Hauptpastor und Probst wurde. "So viel" schreibt jener erstgenannte von Anken "ist wenigstens gewiß, und habe ich von meinem sel. Vater oft erzählen hören: 1) Daß der Bediente und das Mädchen des Probsten sich nachher geheirathet, und eine nach ihren Umständen große Aussteuer von ihrem herrn bekommen haben, man sagt: ein haus mit Mobilien. 2) Das auf Königl. Befehl eine Anzahl Soldaten mit einem Offizier im Jahre 1714 (wenn ich nicht irre) eine Untersuchung vorgenommen, jedoch nichts gefunden haben, vielleicht, weil sie die Sache verkehrt anfingen, und statt in die Quere zu graben, blos den Weg von der Probstei nach der Kirche hie und da untersuchen."

Die Sage will auch noch, daß in diesem Gange die Apostel von Silber in Lebensgröße wären aufbewahret worden.

3) Die hohe Schule. Sie verdankt ihre Enstehung dem alten Kloster, wie denn auch die Gegend des Fleckens, wo die Schulgebäude sich befinden, der Klosterhof genannt wird. Dieses Kloster, welches außer einigen Kornlieferungen die Zinsen von 12.000 Mark Capital hatte, wurde Anfangs nach Vertreibung der Mönche zu einer evangelischen Nebenkirche eingerichtet. Bald nachher aber beschlosse die 48ger die Einkünfte des Klosters zum gemeinnützigen Gebrauche für Dithmarschen zu verwenden, und davon eine gute Schule zu stiften. Reimer Wohldereich, 48ger zu Lunden und Schwiegersohn der Wiebe Jungen, ward im jahre 1540 den 19ten Juny zu diesem Werke ersehen. Das Kloster nebst seinen Einkünften wurde nunmehr an die Meldorfer Gemeine übergeben, und an der neugestifteten Schule wurden 3 Lehrer angestellt, welche die Klostergebäude zu Dienstwohnungen und Schulzimmern, an Gehalt aber, der Rector 100 Gulden, Conrector 100 mark, und der Cantor 60 Mark jährlich erhielten. Jndeß mit der Freiheit verschwand die Blüthe und der Wohlstand des Landes, und durch die schrecklichen Kriege gingen wahrscheinlich die Einkünfte des Klosters verloren, so daß man 1585 in einer Kirchspielsversammlung den Beschluß zu fassen sich genöthigt sah, das alte immer mehr verfallene Kloster niederzubrechen, und zu anderen gebäuden des Kirchspiels zu verwenden. Dieser Beschluß wurde jedoch nicht aufsgeführt, und wenn auch die Schule mehrere Jahre ihrer Auflösung nahe war und aus Mangel an Bedsoldung häufig Lehrstellen unbesetzt blieben, erwachte sie jedoch um 1630 durch den Landvogt N. Bruhn und dessen Verwandte zu neuem leben. Diese familie schenkte nicht nur selbst ein Bedeutendes an die Schule, sondern bewirkte auch, daß wie der damalige Probst im Visitationsprotokoll sich ausdrückt, viele gutherzige Christen zur Vervbesserung derselben ein Ehrliches aben: so daß nicht nur das Rectorat wieder besetzt, eine neue Wohnung für Rector und Conrector erbauet, sondern sogar 1648 ein vierte unstudierter Lehrer, der zugleich die Geschäfte eines Küsters mit besorgte, angestellt werden konnte. Diese Vermehrung der Lehrerzahl war nothwendig, denn der Cantor konnte alle diejenigen Knaben, die ohne studieren zu wollen, diese damals einzige Schulanstalt benutzen, unmöglich gehörig vornehmen. In dieser Verfassung blieb die Schule bis 1814, wo Gelehrte- und Bürgerschule völlig getrennt, und dem Küster die höhere Knabenclasse an letzterer allein übertragen wurde. Im Jahre 1821 wurde dem dritten Lehrer, der von jetzt an Subrector hieß, das Amt des Vorsängers in der Kirche abgenommen, und noch ein vierter studierter Lehrer als Collaborator angestellt, nachdem ein früherer Beschluß der Regierung, die Schule nach Heide zu verlegen, durch das Vermächtniß des Vollmacht Bütje rückgängig gemacht, und die Fortdauer dieser Anstalt an diesem Orte für immer gesichert war.
(...)

4) Die Armenschule hier einer eigenen Erwähnung verdient. Schon das Aeußere des Gebäudes mit dem, vor 3 Jahren für 5000# gebauten, Schulzimmer von 68 Fuß Länge und 25 Fuß Breite würde, wenn es nocht so versteckt läge, die Aufmerksamkeit des Fremden auf sich ziehen. Ein eigenes Gefühl aber ergreifgt den, des zum ersten Mal in diese, von 300 Kindern und darüber angefüllte Schulstube tritt.
(...)

Der Hafen, in den die Einfahrt schwer ist, liegt eine halbe Stunde vom Flecken, und wird, mit Ausnahme der Kornladungen im Herbste, nur von Einem regelmäßig jede 14 Tage nach hamburg gehenden Ever besucht.

Von den 3 Windmühlen in Meldorf gehört die zu Norden liegende dem Könige.“

J. Hanssen/ H. Wolf aus: "Chronik des Landes Dithmarschen von J. Hanssen und H. Wolf; Langhoffsche Buchdruckerei; Hamburg 1833"; ebd.: S. 17 - 28 (in Auszügen)


Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 "Fremdenverkehrsverein Meldorf"
  2. "weblexikon.de: Fibel von Meldor"
  3. "Der Kelten-Shop: Runen"
  4. "Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Geschichte zum Anschauen in Schleswig-Holstein: Spuren bäuerlichen Selbstbewußtseins in Dithmarschen: Themen/ Dithmarschen als Bauernrepublik"
  5. "Webangebot des "Schleswig-Holsteinisches Landwirtschaftsmuseum" "
  6. "Webangebot des "Dithmarscher Landesmuseum" "
  7. "Markus Swin - Aus Dithmarschen Wiki"
  8. "Webangebot "Stiftung Mensch - Altes Pastorat"
  9. Fußnote im Orginaltext: "Ein Siegel aus dieser Zeit, wo Meldorf den Namen Stadt (evitas) führt, vom jahre 1265, findet sich im hamb. Stadtarchiv."
  10. Fußnote im Orginaltext: "Zwei Leuchter, die früher zur zeit der Freiheit hier waren, raubte ein Adlicher in der letzten Fehde, und schenkte sie an die Kirche zu Bohren in Angeln."

Weblinks