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Ehrenmal an der Parkstraße in Lüdenscheid

Aus PlusPedia
Version vom 22. September 2010, 06:10 Uhr von Funker (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „thumb|460px|Das Ehrenmal in Lüdenscheid an der Parkstrasse in der Zeit des NS-Regimes.<br>Bildrechte: Funker Das von dem Kü…“)
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Das Ehrenmal in Lüdenscheid an der Parkstrasse in der Zeit des NS-Regimes.
Bildrechte: Funker

Das von dem Künstler Willy Meller zentrale Denkmal für die Opfer des ersten Weltkrieges wurde im Geist und Stil des Nationalsozialismus errichtet und am 17.03.1935, am sog. Heldengedenktag enthüllt.

Willy Meller schuf in dieser Zeit viele Werke für die Nationalsozialisten: Er errichtete Plastiken an mehreren NS-Ordensburgen (z.B. in Vogelsang/ Eifel) sowie am Olympiastadion in Berlin.

Nach Ende des Weltkrieges wurden die nationalsozialistischen Hoheitszeichen an den beiden Eingängen zum eigentlichen Denkmal entfernt.
Jährlich zu den offizellen Gedenken der Toten der Weltkriege entzündet sich an diesem Ehrenmal, auf Grund der Geschichte dieser Plastik, in Lüdenscheid Streit. Dieser Ort wird von der Stadtverwaltung Lüdenscheid als zentraler Veranstaltungsort der Gedenkfeier genutzt.
75 Jahre nach der Einweihung (s.o.) erneuert die Friedensgruppe Lüdenscheid ihre Kritik. [1]
Dieser Kritik begegnete die Stadtverwaltung Lüdenscheid, indem sie eine Historiker-Kommission, besetzt mit Matthias Wagner, Dr. Dietmar Simon und Dr. Eckhard Trox mit einer Überarbeitung eines Textvorschlages zweier gleichlautender Informationstafeln beauftragte.[2]
Nach Stimmen aus den zwei großen Parteien Lüdenscheids soll der ausgearbeitete Textvorschlag nochmals etwas in der Länge komprimiert werden. Der Kulturausschuß der Stadt Lüdenscheid wird sich im September 2010 mit dem Thema befassen.

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Das Ehrenmal in Lüdenscheid an der Parkstrasse im Panoramablick.
Foto: Funker
Ein umstrittenes Denkmal


1929 errichtete die Stadt während der Weimarer Republik auf Antrag von militärisch geprägten Organisationen einen großen Teil des Ehrenmals für die Kriegsopfer Lüdenscheids. Der Archtekt Fritz Fuß und der Bildhauer Willy Meller hatten es entworfen.
Im Mittelpunkt sollte die Figur "Der Gefallene" stehen, die nicht zur Ausführung kam. Sie und die Errichtung der Gesamtanlage selbst hatte zwischen den Befürwortern und Gegnern einen heftigen Streit ausgelöst.

1935, zwei Jahre nach der Machtübernahme der NSDAP, wurde die veränderte Figur "Der Erwachende" aufgestellt. Der von viereinhalb auf sechs Meter Länge überproportional vergrößerte Männerakt symbolisierte nun nicht mehr Trauer, Verletzung und Erschöpfung, sondern Mut, Kamopfgeist und Stärke. Die feierliche Enthüllung fand am Tag nach dem Erlass des Wehrmachtsgesetzes statt. Die gehaltenen Reden stellten einen Zusammenhang zwischen der Anlage und ihrer zentralen Figur sowie dem Ziel her, die Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg politisch und militärisch zu revidieren.

Nach 1945 entfernte man am Ehrenmal die befindlichen NS-Hoheitszeichen, während die zentrale Männerfigur erhalten blieb.

1956 wurde eine Gedenktafel mit einer Inschrift angebracht, welche nicht zwischen Ursache und Wirkung historischen Geschehens unterschied und das Schicksal vomn Opfern und Tätern vermischte. Die Leiden der deutschen Bevölkerung wurden betrauert, aber all jene, die von den Nationalsozialisten ausgegrenzt, verfolgt und getötet worden waren, sowie die Opfer in den von der Wehrmacht besetzten KLändern wurden ausgeklammert.

1997 fügte die Stadt einen Friedensbaum und eine Bodeninschrift hinzu: "Den 2700 Toten des nationalsozialistischen Terrors und Krieges in Lüdenscheid von 1933 bis 1945".

Heute sind weit über 3500 Opfer in und aus Lüdenscheid bekannt: viele Soldaten, Häftlinge des Arbeitserziehungslagers Hunswinkel, osteuropäische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, Opfer der Euthanasie, Opfer des Holocaust, zivile Opfer des Krieges, Kommunisten und andere. Der baum und die Inschrift harmonieren bewusst nicht mit dem zentralen Männerakt Willy Mellers, der noch heute den geist des Nationalsozialismus widerspiegelt.
nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland hat die Gesamtanlage verschiedene Brechungen erfahren. Darin spiegelt sich der Umgan mit der eigenen geschichte wider. Somit gibt es in Lüdenscheid keinen vergleichbar eindrucksvollen Ort für die kritische Auseinandersetzung mit der Verherrlichung und den Folgen von Krieg und Gewalt."

Text des Vorschlages der Lüdenscheider Historiker-Kommission. [3]

Einzelnachweise

  1. http://www.derwesten.de/staedte/luedenscheid/Denkmal-mit-nationalsozialistischem-Touch-id2779888.html - "DER WESTEN": "Denkmal mit nationalsozialistischem Touch"
  2. http://www.derwesten.de/staedte/luedenscheid/Kritische-Auseinandersetzung-id3713547.html - "DER WESTEN": Ehrenmal: Kritische Auseinandersetzung
  3. Lüdenscheider Nachrichten" - 22. Sept. 2010 - 3. Lokalseite