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Völkerwanderung: Unterschied zwischen den Versionen

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es gab nicht nur die Kelten
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{{Zitat|Wenn man es als ausgemacht und bestimmt annehmen dürfte, daß die Urbewohner Nord-Deutschlands vor der großen Völkerwanderung von Norden oder Osten her, Celten, Kelten oder Gaelier waren, und daß die Hünengraber, - Todten-Hügel, - Ehrengänge, - und Riesenbetten nur ihnen angehörten, so würde ein solcher Celte mit seiner Lanze, - seinem Haarringe, - seiner Heftnadel in der Barenhaut, - und seinem Schwert auf dem beigefügten Bilde Nr. 16. dargestellt seyn.|ref=<ref>Fußnote auf S. 208 in: ''Der Holsteinische Tourist oder Wegweiser für Fußreisende in der Umgegend von Hamburg'' von Peregrinus Pedestris. Bei Perthes & Besser, Hamburg 1833<br/><small>Siehe Casper Danckwerth's neue Landbeschreibung.</small></ref>}}
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Außerhalb des deutschen Sprachraums wird bis heute hingegen eher der kriegerische Aspekt dieser Epoche, verbunden mit einem „Einfall der Barbaren“, hervorgehoben (''barbarian invasions'' – nun verstärkt aber auch ''migration period'' –, ''invasion(s) barbare(s)'', ''invasioni barbariche'').<ref>Klaus Rosen: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-47980-4, S. 28&nbsp;ff.</ref> Nach heute vorherrschender Einschätzung ist die Theorie von „wandernden Völkern“ allerdings für die meisten damaligen Bewegungen und Wanderungen nicht mehr haltbar,<ref>Walter Pohl: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-17-018940-9.</ref><ref>Philipp von Rummel, Hubert Fehr: Die Völkerwanderung. Theiss, Stuttgart 2011.</ref><ref>Mischa Meier: ''Wandernde Völker?'' In: ''[[Damals]]'' 7 (2016), S. 16–19.</ref> zumal der Begriff [[Volk]] für die damalige Zeit Sicht oft nicht zutreffend ist. Zudem hat es solche Wanderungen zu vielen Zeiten und in verschiedenen Gebieten gegeben.
Außerhalb des deutschen Sprachraums wird bis heute hingegen eher der kriegerische Aspekt dieser Epoche, verbunden mit einem „Einfall der Barbaren“, hervorgehoben (''barbarian invasions'' – nun verstärkt aber auch ''migration period'' –, ''invasion(s) barbare(s)'', ''invasioni barbariche'').<ref>Klaus Rosen: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-47980-4, S. 28&nbsp;ff.</ref> Nach heute vorherrschender Einschätzung ist die Theorie von „wandernden Völkern“ bzw. [[Nomade]n allerdings für die meisten damaligen Bewegungen und Wanderungen nicht mehr haltbar,<ref>Walter Pohl: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-17-018940-9.</ref><ref>Philipp von Rummel, Hubert Fehr: Die Völkerwanderung. Theiss, Stuttgart 2011.</ref><ref>Mischa Meier: ''Wandernde Völker?'' In: ''[[Damals]]'' 7 (2016), S. 16–19.</ref> zumal der Begriff [[Volk]] für die damalige Zeit Sicht oft nicht zutreffend ist. Zudem hat es solche Wanderungen zu vielen Zeiten und in verschiedenen Gebieten gegeben.
== Einzelnachweise ==
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Version vom 11. Mai 2024, 18:12 Uhr

Völkerwanderung war ein Begriff für die Migration vor allem germanischer Gruppen in Mittel- und Südeuropa im Zeitraum vom Einbruch der Hunnen nach Europa um 375/376 n. Chr. bis zum Einfall der Langobarden in Italien im Jahr 568.[1][2][3] Die Völkerwanderungszeit bildete für die Geschichtsschreibung des nördlichen Mittelmeerraums sowie West- und Mitteleuropas ein Bindeglied zwischen der Antike und dem Beginn des Mittelalters.

Der Begriff Völkerwanderung tauchte im Deutschen zuerst am Ende des 18. Jahrhunderts auf.[4] Als feste Epochenbezeichnung benutzt ihn 1790/92 der deutsche Dichter Friedrich Schiller in seinem Aufsatz „Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter“.[5] Problematisch ist, dass der Terminus Völkerwanderung einerseits eine Epochenbezeichnung ist, andererseits aber bestimmte Entwicklungen kennzeichnet, die sich in dieser Zeit vollzogen haben sollen. Im Kern geht die Begriffsbildung auf den Wolfgang Lazius zurück, der 1557 sein Werk De gentium aliquot migrationibus veröffentlichte.[6]

In einem Buch von 1833 hieß es:

„Wenn man es als ausgemacht und bestimmt annehmen dürfte, daß die Urbewohner Nord-Deutschlands vor der großen Völkerwanderung von Norden oder Osten her, Celten, Kelten oder Gaelier waren, und daß die Hünengraber, - Todten-Hügel, - Ehrengänge, - und Riesenbetten nur ihnen angehörten, so würde ein solcher Celte mit seiner Lanze, - seinem Haarringe, - seiner Heftnadel in der Barenhaut, - und seinem Schwert auf dem beigefügten Bilde Nr. 16. dargestellt seyn.“[7]

Außerhalb des deutschen Sprachraums wird bis heute hingegen eher der kriegerische Aspekt dieser Epoche, verbunden mit einem „Einfall der Barbaren“, hervorgehoben (barbarian invasions – nun verstärkt aber auch migration period –, invasion(s) barbare(s), invasioni barbariche).[8] Nach heute vorherrschender Einschätzung ist die Theorie von „wandernden Völkern“ bzw. [[Nomade]n allerdings für die meisten damaligen Bewegungen und Wanderungen nicht mehr haltbar,[9][10][11] zumal der Begriff Volk für die damalige Zeit Sicht oft nicht zutreffend ist. Zudem hat es solche Wanderungen zu vielen Zeiten und in verschiedenen Gebieten gegeben.

Einzelnachweise

  1. Matthias Springer: Völkerwanderung. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 32, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018387-0, S. 509–517.
  2. Stefan Krautschick: Zur Entstehung eines Datums. 375 – Beginn der Völkerwanderung. In: Klio 82, 2000, S. 217–222
  3. Stefan Krautschick: Hunnensturm und Germanenflut: 375 – Beginn der Völkerwanderung? In: Byzantinische Zeitschrift 92, 1999, S. 10–67.
  4. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 26, Sp. 514, hier online.
  5. Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter auf www.lexikus.de
  6. https://de.wikipedia.org/wiki/Völkerwanderung#Der_Begriff_Völkerwanderung
  7. Fußnote auf S. 208 in: Der Holsteinische Tourist oder Wegweiser für Fußreisende in der Umgegend von Hamburg von Peregrinus Pedestris. Bei Perthes & Besser, Hamburg 1833
    Siehe Casper Danckwerth's neue Landbeschreibung.
  8. Klaus Rosen: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-47980-4, S. 28 ff.
  9. Walter Pohl: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-17-018940-9.
  10. Philipp von Rummel, Hubert Fehr: Die Völkerwanderung. Theiss, Stuttgart 2011.
  11. Mischa Meier: Wandernde Völker? In: Damals 7 (2016), S. 16–19.