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Wissenschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Gerhard kemme (Diskussion | Beiträge)
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== Forschung ==
== Forschung ==
Forschung dient der wissenschaftlichen Gewinnung neuer Erkenntnisse. Unterschieden wird zwischen der Grundlagenforschung und der Zweckforschung (Lösung von bestehenden Problemen). An den Universitäten wird Forschung insbesondere im Zusammenhang mit der Lehre betrieben. Daneben gibt es Institute ohne Unterrichtung von Studenten - insbesondere die Max-Planck-Gesellschaft. Forschungseinrichtungen existieren auch an Betrieben, die wie der Staat teilweise Forschungsaufträge vergeben. Neben den genannten Institutionen findet Forschung an Großforschungsanlagen wie DESY statt.<ref>Helmut Lingen:Das Neue Große Lexikon in Farbe. Köln Helmut Lingen Verlag, (1984) ASIN B0027E7334 Forschung</ref>  
Forschung dient der wissenschaftlichen Gewinnung neuer Erkenntnisse. Unterschieden wird zwischen der Grundlagenforschung und der Zweckforschung (Lösung von bestehenden Problemen). An den Universitäten wird Forschung insbesondere im Zusammenhang mit der Lehre betrieben. Daneben gibt es Institute ohne Unterrichtung von Studenten - insbesondere die Max-Planck-Gesellschaft. Forschungseinrichtungen existieren auch an Betrieben, die wie der Staat teilweise Forschungsaufträge vergeben. Neben den genannten Institutionen findet Forschung an Großforschungsanlagen wie DESY statt.<ref>Helmut Lingen:Das Neue Große Lexikon in Farbe. Köln Helmut Lingen Verlag, (1984) ASIN B0027E7334 Forschung</ref>
 
== Wissenschaftsfreiheit ==
Die Pflege der Wissenschaft ist als wichtige gesellschaftliche Aufgabe anerkannt. Die Freiheit der Wissenschaft ist in Deutschland durch Art. 5 Abs.3 GG verfassungsrechtlich garantiert. Die Gesetzgebungskompetenz für den Bereich der Wissenschaften steht den Ländern zu. Für die Förderung der wissenschaftlichen Forschung hat nach Art. 74 GG der Bund eine konkurrierende Gesetzgebungskompetenz. Er macht insofern davon Gebrauch, als Mittel zu Forschungszwecken in den Bundeshaushalt eingestellt werden. Neben der staatlichen Wissenschafts-Förderung gewinnt die Wirtschaft in zunehmendem Maß als Finanzier sowie als Träger und Ort wissenschaftlicher Forschung an Bedeutung.<ref>Brockhaus. Enzyklopädie. 30 Bände. (21. A.):Brockhaus in der Wissenmedia; Auflage: 21., überarb. u. aktualis. A. (5. Oktober 2005), ISBN 3-765-34140-1</ref>  


== Wissenschaftsbereiche ==
== Wissenschaftsbereiche ==

Version vom 9. Juli 2010, 22:18 Uhr

Wissenschaft ist ein Verfahren, mit dem aufbauend auf bekannten Grundlagen (Literatur und anderen Informationen) mittels systematischer Forschung (Experimente, Tests, Thesenüberprüfung, u.a.) Erkenntnis auf höherem Niveau erzielt und das Wissen erweitert werden kann. Wissenschaftliche Forschung folgt genau definierten und methodischen Verfahren und dokumentiert den eigenen Arbeitsprozess zur Gewährleistung der gegenseitigen Überprüfbarkeit. Die Überprüfung der Wissenschaftlichkeit eines Forschungsprozesses erfolgt im Rahmen der internationalen Diskussion auf Workshops, Tagungen und Kongressen und durch die systematische Kritik durch die Fachkollegenschaft in wissenschaftlichen Zeitschriften und anderen Medien (heute auch in Rundfunk, Fernsehen und Internet). Durch die Lehre (an der Universität, aber auch in außeruniversitären Kursen und in der Schule) und populärwissenschaftliche Publikationen werden die aktuellen Forschungsergebnisse auch an die allgemeinen RezipientInnen weitergegeben und ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung vermittelt.[1]

Wissenschaftlicher Erkenntnisprozess

Grundlegende Begriffe

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Der Begriff Induktion beschreibt die Schlussfolgerung ausgehend vom Einzelfall zu einer Verallgemeinerung.[2]
Der Begriff Deduktion bezeichnet die Ableitung von einer allgemeinen Aussage auf einen Einzelfall. Beispiel: Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch ⇒ Sokrates ist sterblich.
Der Begriff Schlussfolgerung bezeichnet den Vorgang, dass aus einem Satz (Aussage) ein weiterer Satz hergeleitet wird, so dass aus der wahren Aussage des Ausgangssatzes die Richtigkeit des abgeleiteten Satzes folgt. Oder mit anderer Wortwahl: "Unter Schließen ist diejenige Funktion des Denkens zu verstehen, wodurch ein Urteil aus einem andern hergeleitet wird. — Ein Schluß überhaupt ist also die Ableitung eines Urteils aus dem andern."[3][4]
Ein Axiom ist ein als gültig anerkannter Grundsatz, der nicht bewiesen werden muss und nicht abgeleitet werden kann. Beispiel: Jede natürliche Zahl n hat genau einen Nachfolger n'.
Eine Annahme stellt eine vereinfachende Aussagen über die Realität dar, auf deren Basis ein Modell konstruiert oder eine Theorie aufgestellt werden kann. Beispiel: Die Nutzenfunktion sei zweimal differenzierbar.
Ein Modell ist ein vereinfachendes Abbild eines Realitätsausschnitts und es existiert Isomorphie nur bezüglich bestimmter Aspekte.
Eine Theorie ist ein widerspruchsfreies System von Aussagen hinsichtlich eines Gegenstandsbereiches.
Eine Hypothese stellt eine wissenschaftlich begründete Annahme über noch nicht untersuchte Sachverhalte dar, sie wird oft aus einer Theorie abgeleitet und ist im Idealfall überprüfbar.
Unter einer Wissenschaftlichen Methode versteht man eine Vorgehensweise, die an Regeln oder Regelsysteme gebunden ist. Sie sollten kommunizier- und lehrbar, normativ und präskriptiv (Sanktion bei Nichteinhaltung) sowie intersubjektiv nachprüfbar sein.

Die Empirischen Methoden umfassen Vorgehensweisen Datenerhebung, Datenauswertung, Hypothesenbildung und Hypothesentests.[5]

Wissenschaftstheoretische Positionen

Der Positivismus ist charakterisiert durch die Vorstellung einer positiven („positiv" bedeutet hier: gesetzt, gegeben, wirklich vorhanden) Realität, die man durch Forschung entdecken kann. Das wiederum beruht auf der Vorstellung, dass es eine endgültige Wahrheit und Wirklichkeit gebe, die durch Beobachten und Experimentieren entdeckt und bewiesen werden könne. Das Streben nach Objektivität steht dabei im Vordergrund. Wahrheit ist hier objektive Wirklichkeit, die mit den Sinnen erfasst, erforscht und gemessen werden kann. Das Ziel ist es, Gesetzmäßigkeiten (für Abläufe in der Natur, im menschlichen Organismus, im menschlichen Verhalten etc.) zu entdecken. Nach dem Prinzip der Deduktion - Wissenschaft beginnt mit theoretischen Konzepten - sollen wissenschaftliche Hypothesen (Theorien) empirisch (mittels Forschung) verifiziert werden. Je häufiger dies passiert, desto höher ist der Vorhersagewert für künftige Ereignisse.

Der Kritische Rationalismus wurde von Sir Karl Popper als Weiterentwicklung des Positivismusses begründet. Auch dieser folgt dem deduktiven Prinzip, und auch hier ist es das Ziel der Wissenschaften, Gesetzmäßigkeiten aufzudecken um damit zu einer objektiven Wahrheit zu gelangen. Theorien und Hypothesen werden mit der Wirklichkeit konfrontiert und an ihr überprüft. Popper beruft sich aber im Gegensatz zu den Positivisten auf das Falsifikationsprinzip. Dieses beruht auf dem Gedanken, dass es keine allgemein gültigen Sätze geben kann, da eine Ausnahme hinreicht, um eine Theorie zu stürzen. Es kann in der Wissenschaft daher nicht um die Verifikation von Hypothesen gehen, sondern nur um eine Falsifikation, die Wiederlegung dieser Hypothesen. Die treibende Kraft im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess ist demnach die Kritik des "Bestehenden". Die Sozialwissenschaften, genauso wie die Gesundheitswissenschaften, sind stark von dieser Denkschule beeinflusst.[6]

Der Rationalismus hatte als bekannteste Vertreter René Descartes (1596-1650), Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), Baruch Spinoza (1632-1677). Nach diesen sollte Erkenntnisgewinn nicht über Sinne, sondern über Vernunft und rationale Schlussfolgerungen rein deduktiv erfolgen. Nach dem Rationalismus gibt es keine voraussetzungsfreie Erfahrung, da alle Beobachtungen durch Theorien angeregt werden. So glaubt Descartes an eine universale Methode zur Erforschung der Wahrheit. Wobei Irrtum in Wahrnehmung und Denken möglich sind. Betonung der Wichtigkeit von Zweifel und Prüfung wichtig - cogito ergo sum - nur das ist richtig, was plausibel verifiziert ist. Beschränkung auf Dinge, die dem Verstand zugänglich sind.

Der Empirismus hatte als bekannteste Vertreter: Francis Bacon (1561-1626), John Locke (1632-1704), David Hume (1711-1776), George Berkeley (1685-1753). Erkenntnisgewinn erfolgt durch Erfahrung und Wahrnehmung. Bei Geburt - tabula rasa - es existieren keine angeborenen Ideen. Eine Rechtfertigung aus dem Denken ist nicht ausreichend und es wird die induktive Vorgehensweise bevorzugt. Nach Bacon gibt es nur die Erfahrung als einzige Quelle der Erkenntnis und die induktive Methode wird bevorzugt. Für Locke stellt die Induktion ein legitimes wissenschaftliches Mittel dar, da die reale Welt als nicht durch Axiome und Deduktion beschreibbar angesehen wird. Nach Hume existiert nichts im Verstand, das nicht vorher durch die Sinne gegangen ist. Nach Berkeley existiert nur Wahrnehmbares und die Welt ist abhängig vom Beobachter, so dass keine vom Wahrnehmen unabhängige Außenwelt existiert. [7]

Forschung

Forschung dient der wissenschaftlichen Gewinnung neuer Erkenntnisse. Unterschieden wird zwischen der Grundlagenforschung und der Zweckforschung (Lösung von bestehenden Problemen). An den Universitäten wird Forschung insbesondere im Zusammenhang mit der Lehre betrieben. Daneben gibt es Institute ohne Unterrichtung von Studenten - insbesondere die Max-Planck-Gesellschaft. Forschungseinrichtungen existieren auch an Betrieben, die wie der Staat teilweise Forschungsaufträge vergeben. Neben den genannten Institutionen findet Forschung an Großforschungsanlagen wie DESY statt.[8]

Wissenschaftsfreiheit

Die Pflege der Wissenschaft ist als wichtige gesellschaftliche Aufgabe anerkannt. Die Freiheit der Wissenschaft ist in Deutschland durch Art. 5 Abs.3 GG verfassungsrechtlich garantiert. Die Gesetzgebungskompetenz für den Bereich der Wissenschaften steht den Ländern zu. Für die Förderung der wissenschaftlichen Forschung hat nach Art. 74 GG der Bund eine konkurrierende Gesetzgebungskompetenz. Er macht insofern davon Gebrauch, als Mittel zu Forschungszwecken in den Bundeshaushalt eingestellt werden. Neben der staatlichen Wissenschafts-Förderung gewinnt die Wirtschaft in zunehmendem Maß als Finanzier sowie als Träger und Ort wissenschaftlicher Forschung an Bedeutung.[9]

Wissenschaftsbereiche

Wissenschaft kann nach unterschiedlichen Kriterien in Wissenschaftsbereiche gegliedert werden:

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Wissenschaftsbereiche

Literatur

  • Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie des Wissens der Humanwissenschaften. Frankfurt a.M. 1974. (14. Aufl., 1997, ISBN 3-518-27696-4.)
  • Rudolf Stichweh: Zur Entstehung des modernen Systems wissenschaftlicher Disziplinen. Physik in Deutschland 1740-1890. Frankfurt a.M. 1984, ISBN 3-518-57688-7.
  • Nicholas Rescher: Die Grenzen der Wissenschaft. Reclam Philipp Jun., Stuttgart 1985, ISBN 3-15-008095-9.
  • Alan F. Chalmers: Wege der Wissenschaft. Einführung in die Wissenschaftstheorie. Berlin u.a. 1986, ISBN 3-540-16244-5. (6., verb. Aufl., 2007, ISBN 3-540-49490-1.)
  • Helmut Seiffert / Gerard Radnitzky (Hrsg.): Handlexikon zur Wissenschaftstheorie. München 1992, ISBN 3-423-04586-8. (2. Aufl., 1994, ISBN 3-423-04586-8.)
  • Wolfgang Balzer: Die Wissenschaft und ihre Methoden. Grundsätze der Wissenschaftstheorie. Ein Lehrbuch. Freiburg / München / Alber 1997, ISBN 3-495-47853-1.
  • Hans Poser: Wissenschaftstheorie. Eine philosophische Einführung. Reclam, Ditzingen 2001, ISBN 3-15-018125-9.
  • Gerhard Schurz: Einführung in die Wissenschaftstheorie. Darmstadt 2006, ISBN 3-534-15462-2.
  • Martin Carrier: Wissenschaftstheorie zur Einführung. Hamburg 2006, ISBN 3-88506-617-3.
  • Gerhard Funke, Erhard Scheibe: Wissenschaft und Wissenschaftsbegriff. ISBN 3-515-04010-2
  • Max Weber (Autor), Johannes Winkelmann (Herausgeber): Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre.UTB, Stuttgart; Auflage: 7. A. (1. Januar 1988), ISBN 3-825-21492-3
  • Carl-Friedrich von Weizsäcker: "Die Tragweite der Wissenschaft".Verlag: Hirzel, Stuttgart; Auflage: 7. A. (1. Juli 2006), ISBN 3-777-61401-7

Siehe auch

Physik

Einzelnachweis

  1. Definition Wissenschaft - univie.ac.at
  2. Induktion - textlog.de
  3. Logische Schlüsse - textlog.de
  4. Beweis und Implikation
  5. [ http://www.lsw.wiso.uni-erlangen.de/studium/bachelor/07ws/umv/Kapitel%201_2.pdf Zentrale Konzepte und Grundüberlegungen] - lsw.wiso.uni-erlangen.de
  6. Einführung in die Pflegeforschung - pflege-paedagogik.de
  7. Wissenschaftstheoretische Positionen - lsw.wiso.uni-erlangen.de
  8. Helmut Lingen:Das Neue Große Lexikon in Farbe. Köln Helmut Lingen Verlag, (1984) ASIN B0027E7334 Forschung
  9. Brockhaus. Enzyklopädie. 30 Bände. (21. A.):Brockhaus in der Wissenmedia; Auflage: 21., überarb. u. aktualis. A. (5. Oktober 2005), ISBN 3-765-34140-1