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Wasserversorgung von Burgen: Unterschied zwischen den Versionen

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Celtic Twilight (Diskussion | Beiträge)
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In ihrer einfachsten Art ist eine Zisterne lediglich ein großer, von oben zugänglicher entweder in der Erde ausgemauerter oder aus dem Felsen gehauener Behälter zur Sammlung und Aufbewahrung des Regenwassers.So hat die aus Tuffstein gemauerte Zisterne von Burg Lichtenstein in Mittelfranken eine Tiefe von vier Metern. Die Burgruine Hohenfels im Elsaß verfügt über eine kreisrunde, in einen schmalen Sandsteinblock gehauenen Zisterne mit Durchmesser von 2 Metern und einer Tiefe von 3 Metern. Die auf der Oberfläche des Felsens zu sammelnde nur geringe Wassermenge wurde durch ausgehauene Rinnen der Öffnung zugeführt. Dasselbe System offener Zuleitungsrinnen findet sich auf Burg Wasichenstein, Burg Drachenfels unsd anderen auf Sandsteinblöcken erbauten Burgen. Zwei Zisternen auf Burg Dillenburg waren von Holz, während ihnen das Regenwasser durch bleierne Dachrinnen und weiter unter dem Pflaster des Hofes durch eiserne Röhren zugeleitet wurde. <ref>Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912, Seite 511</ref>   
In ihrer einfachsten Art ist eine Zisterne lediglich ein großer, von oben zugänglicher entweder in der Erde ausgemauerter oder aus dem Felsen gehauener Behälter zur Sammlung und Aufbewahrung des Regenwassers.So hat die aus Tuffstein gemauerte Zisterne von Burg Lichtenstein in Mittelfranken eine Tiefe von vier Metern. Die Burgruine Hohenfels im Elsaß verfügt über eine kreisrunde, in einen schmalen Sandsteinblock gehauenen Zisterne mit Durchmesser von 2 Metern und einer Tiefe von 3 Metern. Die auf der Oberfläche des Felsens zu sammelnde nur geringe Wassermenge wurde durch ausgehauene Rinnen der Öffnung zugeführt. Dasselbe System offener Zuleitungsrinnen findet sich auf Burg Wasichenstein, Burg Drachenfels unsd anderen auf Sandsteinblöcken erbauten Burgen. Zwei Zisternen auf Burg Dillenburg waren von Holz, während ihnen das Regenwasser durch bleierne Dachrinnen und weiter unter dem Pflaster des Hofes durch eiserne Röhren zugeleitet wurde. <ref>Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912, Seite 511</ref>   


Auf [[Burg Hohrappoltsein]] im [[Wasgau]] befindet sich z.B. in der Nähe des Eingangs eine fast vollständig erhaltene sorgfältig gemauerte und überwölbte Zisterne mit einem Durchmesser von 3,45 Metern. Das im Scheitel des Kuppelgewölbes ausgesparte, viereckige Einsteigloch ist von vier flachen Rippen eingefasst, die am Rande des senkrechten aus Quadern aufgemauerten Schachtes auf unten abgerundeten Widerlagersteinen Aufstehen.In gleicher Höhe mündet das nicht bei allen Zisternen vorhandene Ablaufrohr, durch welches ein höherer Wasserstand verhindert wurde, während eine engere Vertiefung im Boden zur sorgfältigen Sammlung des etwas zu Ende gehenden Wasservorrates diente. <ref>Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912, Seite 510 und 511</ref>
Einfache offene Zisternen haben immer den Nachteil, dass Verschmutzungen wie Vogelkot, Blätter und andere Dinge ins Wasser geraten können und somit die Wasserqualität beinträchtigen. Abhilfe können hier überwölbte Zisternen oder sogenannte Filterzisternen schaffen, bei denen ein Filterkörper aus Sand, Schotter oder Kies das Wasser mechanisch, aber auch mittels vorhandener Mikroorganismen reinigt. <ref>[https://www.zeitensprung.de/kimuseum/Kirkel_Wasserversorgung_Ausstellung_2013.pdf Christel Bernard: Keine Burg ohne Brunnen? / Zur Wasserversorgung von Burgen, Sonderausstellung 2013 des Heimat- und Burgmuseum Kirkel]</ref> So befindet sich z.B. auf [[Burg Hohrappoltsein]] im [[Wasgau]] in Nähe des Eingangs eine fast vollständig erhaltene sorgfältig gemauerte und überwölbte Zisterne mit einem Durchmesser von 3,45 Metern. Das im Scheitel des Kuppelgewölbes ausgesparte, viereckige Einsteigloch ist von vier flachen Rippen eingefasst, die am Rande des senkrechten aus Quadern aufgemauerten Schachtes auf unten abgerundeten Widerlagersteinen Aufstehen.In gleicher Höhe mündet das nicht bei allen Zisternen vorhandene Ablaufrohr, durch welches ein höherer Wasserstand verhindert wurde, während eine engere Vertiefung im Boden zur sorgfältigen Sammlung des etwas zu Ende gehenden Wasservorrates diente. <ref>Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912, Seite 510 und 511</ref>


== Brunnen ==
== Brunnen ==

Version vom 27. Juli 2021, 08:07 Uhr

Die Wasserversorgung von Burgen stellte speziell wegen der häufigen Höhenlage sowohl in Friedenszeiten besonders aber auch bei Belagerungen über Jahrhunderte ein großes Problem dar.

Wasser wurde bereits zum Bau der Burg benötigt, vor allem aber zum täglichen Bedarf. [1] Man brauchte es Zum Kochen der Nahrung, zum Backen und Brauen, zum Trinken und zum Waschen, aber auch zur Versorgung des Milchviehs, Geflügels, von Schweinen sowie den als Zug- und Lasttieren gehaltenen Pferden und Eseln. Auch Löschwasser für die im Mittelalter häufigen Brände benötigte man Wasser. Der mutmaßliche Tagesbedarf einer einfachen Burg lag wohl bei 50 bis 150 Litern. Grundsätzlich gab es vier Möglichkeiten, eine Burg mit Wasser zu versorgen:

  • Mittels Lasttieren Frischwasser aus nahe gelegenen Quellen oder Bächen in die Burg schaffen
  • Die Anlage eines Zisternensystems zum Auffangen und Sammeln von Regenwasser von Freiflächen und Dächern
  • Die Anzapfung des Grundwassers mittels Anlage eines Brunnens innerhalb der Burg
  • Der Bau von Fernleitungen die Frischwasser aus der Umgebung außerhalb der Burg in diese leiten

Transport von Wasser

Zisternen

Bei Höhen- oder Felsenburgen war die Anlage einer Zisterne häufig die einzige Möglichkeit auf der Burg selber Wasser zu gewinnen, da es entweder auf Grund der hohen Lage technisch nicht möglich oder viel zu teuer war, mittels Anlage eines Brunnens durch den gewachsenen Fels bis zum Grundwasserspiegel zu gelangen. Das Prinzip der seit der Antike bekannten Zisterne beruhte darauf, Regenwasser vom Burghof, größeren Freiflächen oder auch den Dächern der Gebäude aufzufangen und in offenen oder verdeckten Kanälen in ein in den Fels gehauenes Auffangbecken oder einen in die Erde gemauerten Wasserbehälter zu leiten.

In ihrer einfachsten Art ist eine Zisterne lediglich ein großer, von oben zugänglicher entweder in der Erde ausgemauerter oder aus dem Felsen gehauener Behälter zur Sammlung und Aufbewahrung des Regenwassers.So hat die aus Tuffstein gemauerte Zisterne von Burg Lichtenstein in Mittelfranken eine Tiefe von vier Metern. Die Burgruine Hohenfels im Elsaß verfügt über eine kreisrunde, in einen schmalen Sandsteinblock gehauenen Zisterne mit Durchmesser von 2 Metern und einer Tiefe von 3 Metern. Die auf der Oberfläche des Felsens zu sammelnde nur geringe Wassermenge wurde durch ausgehauene Rinnen der Öffnung zugeführt. Dasselbe System offener Zuleitungsrinnen findet sich auf Burg Wasichenstein, Burg Drachenfels unsd anderen auf Sandsteinblöcken erbauten Burgen. Zwei Zisternen auf Burg Dillenburg waren von Holz, während ihnen das Regenwasser durch bleierne Dachrinnen und weiter unter dem Pflaster des Hofes durch eiserne Röhren zugeleitet wurde. [2]

Einfache offene Zisternen haben immer den Nachteil, dass Verschmutzungen wie Vogelkot, Blätter und andere Dinge ins Wasser geraten können und somit die Wasserqualität beinträchtigen. Abhilfe können hier überwölbte Zisternen oder sogenannte Filterzisternen schaffen, bei denen ein Filterkörper aus Sand, Schotter oder Kies das Wasser mechanisch, aber auch mittels vorhandener Mikroorganismen reinigt. [3] So befindet sich z.B. auf Burg Hohrappoltsein im Wasgau in Nähe des Eingangs eine fast vollständig erhaltene sorgfältig gemauerte und überwölbte Zisterne mit einem Durchmesser von 3,45 Metern. Das im Scheitel des Kuppelgewölbes ausgesparte, viereckige Einsteigloch ist von vier flachen Rippen eingefasst, die am Rande des senkrechten aus Quadern aufgemauerten Schachtes auf unten abgerundeten Widerlagersteinen Aufstehen.In gleicher Höhe mündet das nicht bei allen Zisternen vorhandene Ablaufrohr, durch welches ein höherer Wasserstand verhindert wurde, während eine engere Vertiefung im Boden zur sorgfältigen Sammlung des etwas zu Ende gehenden Wasservorrates diente. [4]

Brunnen

Fernleitungten

Literatur

  • G. Ulrich Großmann: Die Welt der Burgen - Geschichte, Architektur, Kultur, Verlag C.H. Beck, München, 2013, Seite 93
  • Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912, Seite 506 - 514

Einzelnachweise

  1. G. Ulrich Großmann: Die Welt der Burgen - Geschichte, Architektur, Kultur, Verlag C.H. Beck, München, 2013, Seite 93
  2. Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912, Seite 511
  3. Christel Bernard: Keine Burg ohne Brunnen? / Zur Wasserversorgung von Burgen, Sonderausstellung 2013 des Heimat- und Burgmuseum Kirkel
  4. Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912, Seite 510 und 511