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Erfurter Programm: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Erfurter Programm''' ist ein [[Parteiprogramm]] der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|Sozialdemokratischen Partei Deutschlands]] (SPD), das im Oktober 1891 in [[Erfurt]] beschlossen wurde.
Das '''Erfurter Programm''' ist ein [[Parteiprogramm]] der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|Sozialdemokratischen Partei Deutschlands]] (SPD), das im Oktober 1891 in [[Erfurt]] beschlossen wurde.
== Wirkungsgeschichte ==
Diese Perspektive bildete nicht nur die Grundlage für die meisten Aktionen von Sozialisten in ganz West-Europa in den 40 Jahren vor dem Ersten Weltkrieg,<ref>{{Literatur |Autor=Donald Sassoon |Titel=One Hundred Years of Socialism |Datum=1996}}</ref> sie blieb auch theoretisch - jedenfalls von der Linken - so gut wie unwidersprochen, [[Orthodoxer Marxismus]]. Lenins Erstaunen darüber, dass die SPD den Krieg unterstützte, ist wohl bekannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Wladimir Iljitsch Lenin |url=https://www.marxists.org/archive/lenin/works/1903/rp/pr.htm |titel=To the Rural Poor |zugriff=2021-02-15 |sprache=en}}</ref> Was dagegen meistens nicht verstanden wurde, ist, dass selbst Kautskys linke Kritiker, wie Rosa Luxemburg, die Grundlagen seiner Theorie über das Verhältnis von Partei und Klasse und der daraus folgenden Entfaltung des Klassenbewußtseins nicht zurückgewiesen hatten. Ihre Kritik an Kautsky blieb mehr oder weniger innerhalb des theoretischen Rahmens, den Kautsky vorgegeben hatte.<ref>{{Literatur |Autor=[[Chris Harman]] |Titel=Partei und Klasse |Sammelwerk=International Socialism Journal, Winter 1968/69 |Datum=1968 |Online=https://web.archive.org/web/20070219064808/http://www.internationalersozialismus.de:80/archiv/harman/harman-partei.htm}}</ref>
Seitdem wurde der Begriff der „marxistischen Orthodoxie“ wiederholt mit einer ironischen, kritisierenden Bedeutung gebraucht, häufig von Seiten anderer Sozialisten. Die bürgerliche Presse übernahm den Begriff. Schließlich ging Kautsky dazu über, den von ihm selbst vertretenen Standpunkt der Mehrheit der SPD als den „orthodoxen“ zu kennzeichnen, wobei er das Wort meistens in Anführungszeichen setzte. Laut Karl Korsch galten bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges sowohl der Vertreter der sozialdemokratischen Zentrums Kautsky, der [[Austromarxismus|Austromarxist]] [[Otto Bauer]] als auch der revolutionäre Bolschewist Wladimir Iljitsch Lenin allesamt als orthodoxe Marxisten, die sich vom Revisionismus absetzten.<ref>{{Literatur |Autor=[[Lars T. Lih]] und Tina Werkmann |Titel=Lenin Rediscovered Bd. I: Zur Aktualität von Was tun? Eine Neuinterpretation |Sammelwerk=Historical Materialism |Datum=2019 |ISBN=3-944233-67-0}}</ref>


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Version vom 10. April 2021, 12:24 Uhr

Das Erfurter Programm ist ein Parteiprogramm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), das im Oktober 1891 in Erfurt beschlossen wurde.

Wirkungsgeschichte

Diese Perspektive bildete nicht nur die Grundlage für die meisten Aktionen von Sozialisten in ganz West-Europa in den 40 Jahren vor dem Ersten Weltkrieg,[1] sie blieb auch theoretisch - jedenfalls von der Linken - so gut wie unwidersprochen, Orthodoxer Marxismus. Lenins Erstaunen darüber, dass die SPD den Krieg unterstützte, ist wohl bekannt.[2] Was dagegen meistens nicht verstanden wurde, ist, dass selbst Kautskys linke Kritiker, wie Rosa Luxemburg, die Grundlagen seiner Theorie über das Verhältnis von Partei und Klasse und der daraus folgenden Entfaltung des Klassenbewußtseins nicht zurückgewiesen hatten. Ihre Kritik an Kautsky blieb mehr oder weniger innerhalb des theoretischen Rahmens, den Kautsky vorgegeben hatte.[3] Seitdem wurde der Begriff der „marxistischen Orthodoxie“ wiederholt mit einer ironischen, kritisierenden Bedeutung gebraucht, häufig von Seiten anderer Sozialisten. Die bürgerliche Presse übernahm den Begriff. Schließlich ging Kautsky dazu über, den von ihm selbst vertretenen Standpunkt der Mehrheit der SPD als den „orthodoxen“ zu kennzeichnen, wobei er das Wort meistens in Anführungszeichen setzte. Laut Karl Korsch galten bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges sowohl der Vertreter der sozialdemokratischen Zentrums Kautsky, der Austromarxist Otto Bauer als auch der revolutionäre Bolschewist Wladimir Iljitsch Lenin allesamt als orthodoxe Marxisten, die sich vom Revisionismus absetzten.[4]

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Erfurter Programm) vermutlich nicht.




  1.  Donald Sassoon: One Hundred Years of Socialism. 1996
  2. Wladimir Iljitsch Lenin: To the Rural Poor. Abgerufen am 15. Februar 2021. (en)
  3.  Chris Harman: Partei und Klasse. In: International Socialism Journal, Winter 1968/69. 1968 (https://web.archive.org/web/20070219064808/http://www.internationalersozialismus.de:80/archiv/harman/harman-partei.htm).
  4.  Lars T. Lih und Tina Werkmann: Lenin Rediscovered Bd. I: Zur Aktualität von Was tun? Eine Neuinterpretation. In: Historical Materialism. 2019, ISBN 3-944233-67-0.