PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Takht: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Michelle DuPont (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Michelle DuPont (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Vorlage:FAMRC Exklusiv}}
Als '''takht''' bezeichnet man im [[Naher Osten|nahöstlichen]] Raum ein Ensemble in der traditionellen Musik. [[Datei:Takht um 1940.PNG|thumb|390px|Ein ''takht'' um 1940]]
Als '''takht''' bezeichnet man im [[Naher Osten|nahöstlichen]] Raum ein Ensemble in der traditionellen Musik. [[Datei:Takht um 1940.PNG|thumb|390px|Ein ''takht'' um 1940]]
== Details ==
== Details ==

Version vom 25. Februar 2021, 16:23 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Arab Music Research Center geschrieben. Der Text darf ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.

Als takht bezeichnet man im nahöstlichen Raum ein Ensemble in der traditionellen Musik.

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Ein takht um 1940

Details

Das persische Wort تخت bezeichnete ursprünglich das Podest oder die Stelle unter einem Baldachin, wo die Musiker auftraten. Später verstand man dann unter dem Begriff das Orchester selber. Ein takht bestand i.A. aus vier Melodieinstrumenten, einem Perkussionisten und zwei oder drei Chorsängern, die sich um einen Solosänger (mutrib) gruppierten. Ein typische Besetzung besteht z.B. aus Oud, der Zither Qanun, dem kamanjah bzw. der Violine, der Flöte Ney und dem Perkussionsinstrument riq bzw. später auch darabukkah. Ein takht umfasste üblicherweise drei bis fünf Musiker, die im Sitzen spielten. [1]

Die genannten Instrumente musizierten in einer Art von Hetereophonie zusammen. Dabei spielte jeder Instrumentalist ryhthmisch und melodisch leicht variierte und kaum notationstechnisch darstellbare Versionen vorkomponierter Melodien. [2] Die Mitglieder des Chores nannte man sannida (Unterstützer), madhhabgeyya (Refrainsänger) oder betana (die Decke). Ihr Einsatz war optional. Sie unterstützten den Solosänger (mutrib) in gemeinsam gesungenen Passagen und übernahmen den Antwortpart im Wechselgesang. Der erste madhhabgi konnte den mutrib ablösen, indem er dessen Part zuerst mitsang und dann alleine übernahm. Der Oudspieler (awwad) war, da sein Instrument das angesehenste war, oft gleichzeitig der murtib. Im takht paraphrasierte die Oud die Gesangsmelodie in der Stimmlage des Sängers. Die Zither quanun oktavierte mit der rechten Hand i.A. die Melodielinie im Abstand einer Oktave. Die linke Hand spielte in der Lage der Oud. In der oktavierten Lage der rechten Hand der quanun spielte auch die kamanga (Violine). [3]

In den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren war der Musikgeschmack in Ägypten und der arabischen Welt einem starken Wandel ausgesetzt. Man erweiterte das takht auf oft bis zu 20 Musiker und passte sich dabei auch der westlichen Musikästhetik an. Es wurden im takht nun auch westliche Instrumente wie Cello, Kontrabass oder Akkordion und ab den 1960er-Jahren sogar E-Gitarren und Keyboards eingesetzt. Die Anzahl der Violinen und anderer Instrumente in Ensemble nahm zu. Diese neuen Orchester wurden firqah genannt. [4] Dabei wollte man auch durch Klangfülle den Hörer beeindrucken. Man vereinheitlichte das Spiel der Instrumente und legte es zunehmend in Partituren fest. Die traditionelle Musik des takht galt zunehmend als "alter Stil" (quadim), so dass es heute kaum noch etablierte Ensemble des Typ takht gibt, welche die Musik im alten Geist aufführen. [5]

Links und Quellen

Siehe auch

Weblinks

Bilder / Fotos

Videos

Literatur

  • Frédéric Lagrange: Al-Tarab - Die Musik Ägyptens (aus dem Französischen übersetzt von Maximilien Vogel), Palmyra Verlag, 2010, Seite 74 bis 77
  • Ali Jihad Racy: Sound and Society- The Takht Music of Early-Twentieth Century Cairo; in James Porter und Ali Jihad Racy: Issues in the Conceptualization of Music, Band VII der Selected reports in ethnomusicology, Department of Ethnomusicology, 1988, Seite 157 bis 179

Einzelnachweise

  1. Frédéric Lagrange: Al-Tarab - Die Musik Ägyptens (aus dem Französischen übersetzt von Maximilien Vogel), Palmyra Verlag, 2010, S. 74
  2. Scott Lloyd Marcus: Music in Egypt - Experiencing music, Expressing culture, Oxford University Press, 2007, S. 100
  3. Frédéric Lagrange: Al-Tarab - Die Musik Ägyptens (aus dem Französischen übersetzt von Maximilien Vogel), Palmyra Verlag, 2010, S. 74 bis 76
  4. John Shepherd, David Horn, Dave Laing, Paul Oliver und Peter Wicke: Continuum Encyclopedia of Popular Music of the World, Band II (Performance and Production), Continuum, 2003, S. 449
  5. Frédéric Lagrange: Al-Tarab - Die Musik Ägyptens (aus dem Französischen übersetzt von Maximilien Vogel), Palmyra Verlag, 2010, S. 99-101, 104 und 108

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Takht) vermutlich nicht.