PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Völkerwanderung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Völkerwanderung''' war ein Begriff für die [[Migration]] vor allem [[Germanen|germanischer Gruppen]] in Mittel- und Südeuropa im Zeitraum vom Einbruch der [[Hunnen]] nach [[Europa]] um 375/376 n. Chr. bis zum Einfall der [[Langobarden]] in [[Italien]] im Jahr 568.<ref>Matthias Springer: ''Völkerwanderung''. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 32, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018387-0, S. 509–517.</ref><ref>Stefan Krautschick: ''Zur Entstehung eines Datums. 375 – Beginn der Völkerwanderung''. In: ''Klio'' 82, 2000, S. 217–222</ref><ref>Stefan Krautschick: ''Hunnensturm und Germanenflut: 375 – Beginn der Völkerwanderung?'' In: ''Byzantinische Zeitschrift'' 92, 1999, S. 10–67.</ref> Die ''Völkerwanderungszeit'' bildete für die Geschichtsschreibung des nördlichen [[Mittelmeer]]raums sowie West- und Mitteleuropas ein Bindeglied zwischen der [[Antike]] und dem Beginn des [[Mittelalter]]s.  
Die '''Völkerwanderung''' war ein Begriff für die [[Migration]] vor allem [[Germanen|germanischer Gruppen]] in Mittel- und Südeuropa im Zeitraum vom Einbruch der [[Hunnen]] nach [[Europa]] um 375/376 n. Chr. bis zum Einfall der [[Langobarden]] in [[Italien]] im Jahr 568.<ref>Matthias Springer: ''Völkerwanderung''. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 32, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018387-0, S. 509–517.</ref><ref>Stefan Krautschick: ''Zur Entstehung eines Datums. 375 – Beginn der Völkerwanderung''. In: ''Klio'' 82, 2000, S. 217–222</ref><ref>Stefan Krautschick: ''Hunnensturm und Germanenflut: 375 – Beginn der Völkerwanderung?'' In: ''Byzantinische Zeitschrift'' 92, 1999, S. 10–67.</ref> Die [[Völkerwanderungszeit]] bildete für die Geschichtsschreibung des nördlichen [[Mittelmeer]]raums sowie West- und Mitteleuropas ein Bindeglied zwischen der [[Antike]] und dem Beginn des [[Mittelalter]]s.  


Der Begriff ''Völkerwanderung'' tauchte im Deutschen zuerst am Ende des 18. Jahrhunderts auf.<ref>Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 26, Sp. 514, [http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=voelkerwanderung hier online].</ref> Als feste Epochenbezeichnung benutzt ihn 1790/92 der deutsche Dichter [[Friedrich Schiller]] in seinem Aufsatz „Ueber Völkerwanderung, [[Kreuzzug|Kreuzzüge]] und Mittelalter“.<ref>[http://www.lexikus.de/Ueber-Voelkerwanderung-Kreuzzuege-und-Mittelalter ''Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter''] auf www.lexikus.de</ref> Problematisch ist, dass der Terminus Völkerwanderung einerseits eine Epochenbezeichnung ist, andererseits aber bestimmte Entwicklungen kennzeichnet, die sich in dieser Zeit vollzogen haben sollen. Im Kern geht die Begriffsbildung auf den [[Wolfgang Lazius]] zurück, der 1557 sein Werk ''De gentium aliquot migrationibus'' veröffentlichte.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Völkerwanderung#Der_Begriff_Völkerwanderung</ref>
Der Begriff ''Völkerwanderung'' tauchte im Deutschen zuerst am Ende des 18. Jahrhunderts auf.<ref>Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 26, Sp. 514, [http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=voelkerwanderung hier online].</ref> Als feste Epochenbezeichnung benutzt ihn 1790/92 der deutsche Dichter [[Friedrich Schiller]] in seinem Aufsatz „Ueber Völkerwanderung, [[Kreuzzug|Kreuzzüge]] und Mittelalter“.<ref>[http://www.lexikus.de/Ueber-Voelkerwanderung-Kreuzzuege-und-Mittelalter ''Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter''] auf www.lexikus.de</ref> Problematisch ist, dass der Terminus Völkerwanderung einerseits eine Epochenbezeichnung ist, andererseits aber bestimmte Entwicklungen kennzeichnet, die sich in dieser Zeit vollzogen haben sollen. Im Kern geht die Begriffsbildung auf den [[Wolfgang Lazius]] zurück, der 1557 sein Werk ''De gentium aliquot migrationibus'' veröffentlichte.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Völkerwanderung#Der_Begriff_Völkerwanderung</ref>

Version vom 4. August 2020, 08:17 Uhr

Die Völkerwanderung war ein Begriff für die Migration vor allem germanischer Gruppen in Mittel- und Südeuropa im Zeitraum vom Einbruch der Hunnen nach Europa um 375/376 n. Chr. bis zum Einfall der Langobarden in Italien im Jahr 568.[1][2][3] Die Völkerwanderungszeit bildete für die Geschichtsschreibung des nördlichen Mittelmeerraums sowie West- und Mitteleuropas ein Bindeglied zwischen der Antike und dem Beginn des Mittelalters.

Der Begriff Völkerwanderung tauchte im Deutschen zuerst am Ende des 18. Jahrhunderts auf.[4] Als feste Epochenbezeichnung benutzt ihn 1790/92 der deutsche Dichter Friedrich Schiller in seinem Aufsatz „Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter“.[5] Problematisch ist, dass der Terminus Völkerwanderung einerseits eine Epochenbezeichnung ist, andererseits aber bestimmte Entwicklungen kennzeichnet, die sich in dieser Zeit vollzogen haben sollen. Im Kern geht die Begriffsbildung auf den Wolfgang Lazius zurück, der 1557 sein Werk De gentium aliquot migrationibus veröffentlichte.[6]

Außerhalb des deutschen Sprachraums wird bis heute hingegen eher der kriegerische Aspekt dieser Epoche, verbunden mit einem „Einfall der Barbaren“, hervorgehoben (barbarian invasions – nun verstärkt aber auch migration period –, invasion(s) barbare(s), invasioni barbariche).[7] Nach heute vorherrschender Einschätzung ist die Theorie von „wandernden Völkern“ allerdings für die meisten damaligen Bewegungen und Wanderungen nicht mehr haltbar,[8][9][10] zumal der Begriff Volk für die damalige Zeit aus heutiger Sicht oft nicht zutreffend ist.

Einzelnachweise

  1. Matthias Springer: Völkerwanderung. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 32, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018387-0, S. 509–517.
  2. Stefan Krautschick: Zur Entstehung eines Datums. 375 – Beginn der Völkerwanderung. In: Klio 82, 2000, S. 217–222
  3. Stefan Krautschick: Hunnensturm und Germanenflut: 375 – Beginn der Völkerwanderung? In: Byzantinische Zeitschrift 92, 1999, S. 10–67.
  4. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 26, Sp. 514, hier online.
  5. Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter auf www.lexikus.de
  6. https://de.wikipedia.org/wiki/Völkerwanderung#Der_Begriff_Völkerwanderung
  7. Klaus Rosen: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-47980-4, S. 28 ff.
  8. Walter Pohl: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-17-018940-9.
  9. Philipp von Rummel, Hubert Fehr: Die Völkerwanderung. Theiss, Stuttgart 2011.
  10. Mischa Meier: Wandernde Völker? In: Damals 7 (2016), S. 16–19.