PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Jüdischer Doppelstandard: Unterschied zwischen den Versionen
MrMr (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
MrMr (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
:''„Israels Gesellschaft hat homogenisierende politische Maßnahmen gegenüber ihren jüdischen Bürgern traditionellerweise unterstützt in der Hoffnung eine starkes, durch ethno-kulturelle Prinzipen geformtes, Kollektiv zu schaffen. Gegenüber seinen nichtjüdischen Minderheiten verfolgte Israel eine Politik der systematischen Ausgrenzung.“''<ref>[http://www.nwu.ac.za/sites/www.nwu.ac.za/files/files/p-saeduc/All_articles/Israel.pdf Zvi Bekerman: ''Israel - Unsuccessful and Limited Multicultural Education'', SA-eDUC JOURNAL Volume 6, Number 2, November 2009, S. 138]</ref> | :''„Israels Gesellschaft hat homogenisierende politische Maßnahmen gegenüber ihren jüdischen Bürgern traditionellerweise unterstützt in der Hoffnung eine starkes, durch ethno-kulturelle Prinzipen geformtes, Kollektiv zu schaffen. Gegenüber seinen nichtjüdischen Minderheiten verfolgte Israel eine Politik der systematischen Ausgrenzung.“''<ref>[http://www.nwu.ac.za/sites/www.nwu.ac.za/files/files/p-saeduc/All_articles/Israel.pdf Zvi Bekerman: ''Israel - Unsuccessful and Limited Multicultural Education'', SA-eDUC JOURNAL Volume 6, Number 2, November 2009, S. 138]</ref> | ||
== Vertiefte Betrachtung und Beispiele == | |||
Ein Leserbrief im [[Müncher Merkur]] beschrieb im November 2013 den jüdischen Doppelstandard, indem er der bedeutsamsten deutschen jüdischen Organisation, dem [[Zentralrat der Juden in Deutschland]], folgendes vorwirft: | |||
:''„Der gleiche Zentralrat, der in Deutschland einen unnachgiebigen Kampf gegen Rechts fordert, unterstützt Israel und seine extrem rechte Likud-Regierung. | |||
:''Der gleiche Zentralrat, der in Deutschland Multikulturalismus predigt, unterstützt Israels Politik des völkischen jüdischen Nationalismus. | |||
:''Die gleiche Zentralrat, der deutsche Protestler gegen Asyleinwanderung seit jeher als Fremdenfeinde diffamierte und eine Politik der offenen Grenzen direkt oder indirekt forderte, unterstützt Israel und seine Politik der geschlossenen Grenzen und der Rückführung aller afrikanischen Einwanderer.“''<ref>Leserbrief von "Gerlott", zum Fall Gurlitt: [http://www.merkur-online.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/fall-gurlitt-kritik-zentralrat-juden-meta-3232519.html Kritik vom Zentralrat der Juden (Kommentar)]. In: ''Müncher Merkur'', 21. 11. 2013.</ref> | |||
Version vom 28. Januar 2019, 03:08 Uhr
Als Jüdischer Doppelstandard oder Jüdische Doppelmoral wird eine widersprüchliche Haltung bezeichnet, die jüdische und zionistische Organisationen sowie Einzelpersonen hinsichtlich der Themen wie Migration, Nationalismus, Multikulturalismus, Israel und Judentum angeblich oder tatsächlich einnehmen. Es handelt sich um ein politisches Schlagwort.[1]
Versuch einer Definition
Die Doppelmoral besteht darin, bezüglich Israels ethnischen Nationalismus, die auf dieser Idee aufbauende extrem rechte Parteienlandschaft, restriktive Einwanderungs- und Einbürgerungsgesetze zu unterstützen, aber andererseits in den von Europäern besiedelten Ländern (Europa, Nordamerika und Australien) die Bekämpfung von nationalen Ideen und rechten Parteien, sowie die Einwanderung von Nicht-Europäern zu unterstützen und zu fördern.
Ursachen und Ziele
Als Grund für diese Doppelmoral wird folgendes angegeben: Außerhalb Israels fördern Juden Multikulturalismus und Migration, da sie in der Diaspora gelernt haben, in ethnisch fragmentierten Gesellschaften zu leben. Dadurch meinen sie besser vor Verfolgung und Diskrminierung durch eine dominante Mehrheitsgesellschaft geschützt zu sein. Auch sei der jüdische Einfluss in einer fragmentierten Gesellschaft höher, als wenn eine jüdische Minderheit einer relativ großen, einheitlichen Mehrheitsbevölkerung gegenübersteht. Der US-amerikanische Psychologieprofessor Kevin MacDonald meinte dazu u.a.:
- "Ethnic and religious pluralism serves external Jewish interest because Jews become just one of many ethnic groups. This results in the diffusion of political and cultural influence among the various ethnic and religious groups, and it becomes difficult or impossible to develop unified, cohesive groups of gentiles united in their opposition to Judaism. Historically, major anti-Semitic movements have tended to erupt in societies that have been, apart from the Jews, religiously and/or ethnically homogeneous."
- "Ethnischer und religiöser Pluralismus dient auch äußeren jüdischen Interessen, weil Juden dadurch nur eine von vielen Volksgruppen werden. Dies hat die Streuung politischen und kulturellen Einflusses unter den verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen zur Folge, und es wird schwierig oder unmöglich, einheitliche, zusammenhängende Gruppen von Nichtjuden zu entwickeln, die in ihrer Opposition gegen das Judentum vereint sind. Geschichtlich sind größere antisemitische Bewegungen vor allem aus Gesellschaften emporgestiegen, die, abgesehen von den Juden, religiös und/oder ethnisch homogen gewesen sind." [2][3]
In Israel selbst ist die Situation eine andere. Hier sind Juden in der Mehrheit. Viele Juden ziehen es vor, ohne Zuwanderer aus anderen ethnischen Gruppen unter sich zu leben, und lehnen Multikulturalismus und Einwanderung meist ab. Insofern unterscheidet sich ihr Verhalten nicht von der Bevölkerung anderer Ländern, in denen es eine große, einheitliche Mehrheitsbevölkerung gibt. Zvi Bekerman schreibt über die ethnozentrische Gesellschaft und Politik Israels, in der nichtjüdische Minderheiten systematisch ausgegrenzt werden u.a.:
- "Israels society has traditionally endorsed homogenising policies towards its Jewish citizens in the hope of creating a strong collective, shaped through ethno-cultural priciples. Towards its non-Jewish minorities, Israel has maintained a policy of systematic exclusion"
- „Israels Gesellschaft hat homogenisierende politische Maßnahmen gegenüber ihren jüdischen Bürgern traditionellerweise unterstützt in der Hoffnung eine starkes, durch ethno-kulturelle Prinzipen geformtes, Kollektiv zu schaffen. Gegenüber seinen nichtjüdischen Minderheiten verfolgte Israel eine Politik der systematischen Ausgrenzung.“[4]
Vertiefte Betrachtung und Beispiele
Ein Leserbrief im Müncher Merkur beschrieb im November 2013 den jüdischen Doppelstandard, indem er der bedeutsamsten deutschen jüdischen Organisation, dem Zentralrat der Juden in Deutschland, folgendes vorwirft:
- „Der gleiche Zentralrat, der in Deutschland einen unnachgiebigen Kampf gegen Rechts fordert, unterstützt Israel und seine extrem rechte Likud-Regierung.
- Der gleiche Zentralrat, der in Deutschland Multikulturalismus predigt, unterstützt Israels Politik des völkischen jüdischen Nationalismus.
- Die gleiche Zentralrat, der deutsche Protestler gegen Asyleinwanderung seit jeher als Fremdenfeinde diffamierte und eine Politik der offenen Grenzen direkt oder indirekt forderte, unterstützt Israel und seine Politik der geschlossenen Grenzen und der Rückführung aller afrikanischen Einwanderer.“[5]
Weblinks
- Manfred Gerstenfeld: Anti-Israelismus - Mit zweierlei Maß messen
- Dossier zum Doppelstandard im Occidental Observer (Englisch)
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Anmerkung: Hier muss allerdings angemerkt werden, dass unzählige ethnische Gruppen auf der Welt ihren jeweiligen Gegnern auch die Verwendung von Doppelstandards vorwerfen.
- ↑ Kevin B. MacDonald: Culture of Critique, Praeger, 1998, S. 242 Deutsche Übersetzung
- ↑ Kevin B. MacDonald: Separation and its discontents - Toward an evolutionary theory of anti-Semitism, Praeger, 1998, S. 276
- ↑ Zvi Bekerman: Israel - Unsuccessful and Limited Multicultural Education, SA-eDUC JOURNAL Volume 6, Number 2, November 2009, S. 138
- ↑ Leserbrief von "Gerlott", zum Fall Gurlitt: Kritik vom Zentralrat der Juden (Kommentar). In: Müncher Merkur, 21. 11. 2013.