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Völkerwanderung: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Begriff „Völkerwanderung“ taucht im Deutschen zuerst am Ende des 18. Jahrhunderts auf.<ref>Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 26, Sp. 514, [http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=voelkerwanderung hier online].</ref> Als feste Epochenbezeichnung benutzt ihn 1790/92 [[Friedrich Schiller]] in seinem Aufsatz „Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter“.<ref>[http://www.lexikus.de/Ueber-Voelkerwanderung-Kreuzzuege-und-Mittelalter Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter]</ref> Problematisch ist, dass der Terminus Völkerwanderung einerseits eine Epochenbezeichnung ist, andererseits aber ebenfalls bestimmte Entwicklungen kennzeichnet, die sich in dieser Zeit vollzogen haben sollen. Im Kern geht die Begriffsbildung auf den [[Humanismus|Humanisten]] [[Wolfgang Lazius]] zurück, der 1557 sein Werk ''De gentium aliquot migrationibus'' veröffentlichte. | Der Begriff „Völkerwanderung“ taucht im Deutschen zuerst am Ende des 18. Jahrhunderts auf.<ref>Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 26, Sp. 514, [http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=voelkerwanderung hier online].</ref> Als feste Epochenbezeichnung benutzt ihn 1790/92 [[Friedrich Schiller]] in seinem Aufsatz „Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter“.<ref>[http://www.lexikus.de/Ueber-Voelkerwanderung-Kreuzzuege-und-Mittelalter Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter]</ref> Problematisch ist, dass der Terminus Völkerwanderung einerseits eine Epochenbezeichnung ist, andererseits aber ebenfalls bestimmte Entwicklungen kennzeichnet, die sich in dieser Zeit vollzogen haben sollen. Im Kern geht die Begriffsbildung auf den [[Humanismus|Humanisten]] [[Wolfgang Lazius]] zurück, der 1557 sein Werk ''De gentium aliquot migrationibus'' veröffentlichte. | ||
Außerhalb des deutschen Sprachraums wird bis heute hingegen eher der kriegerische Aspekt dieser Epoche, verbunden mit dem „Einfall der [[Barbar]]en“, hervorgehoben (''barbarian invasions'' – nun verstärkt aber auch ''migration period'' –, ''invasion(s) barbare(s)'', ''invasioni barbariche'').<ref>Klaus Rosen: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-47980-4, S. 28 ff.</ref> Nach heute vorherrschender Einschätzung ist die Theorie von „wandernden Völkern“ allerdings nicht mehr haltbar.<ref>Walter Pohl: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-17-018940-9.</ref><ref>Philipp von Rummel, Hubert Fehr: Die Völkerwanderung. Theiss, Stuttgart 2011.</ref><ref> | Außerhalb des deutschen Sprachraums wird bis heute hingegen eher der kriegerische Aspekt dieser Epoche, verbunden mit dem „Einfall der [[Barbar]]en“, hervorgehoben (''barbarian invasions'' – nun verstärkt aber auch ''migration period'' –, ''invasion(s) barbare(s)'', ''invasioni barbariche'').<ref>Klaus Rosen: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-47980-4, S. 28 ff.</ref> Nach heute vorherrschender Einschätzung ist die Theorie von „wandernden Völkern“ allerdings nicht mehr haltbar.<ref>Walter Pohl: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-17-018940-9.</ref><ref>Philipp von Rummel, Hubert Fehr: Die Völkerwanderung. Theiss, Stuttgart 2011.</ref><ref>Mischa Meier: ''Wandernde Völker?'' In: ''[[Damals]]'' 7 (2016), S. 16–19.</ref> | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
Version vom 14. Juni 2017, 20:32 Uhr
Die Völkerwanderung war ein Begriff für die vermutete Migration vor allem germanischer Gruppen in Mittel- und Südeuropa im Zeitraum vom Einbruch der Hunnen nach Europa circa 375/376 bis zum Einfall der Langobarden in Italien 568 bezeichnet.[1][2] [3] Die Völkerwanderungszeit bildete für die Geschichtsschreibung des nördlichen Mittelmeerraums sowie West- und Mitteleuropas ein Bindeglied zwischen der Antike und dem Beginn des Mittelalters.
Der Begriff „Völkerwanderung“ taucht im Deutschen zuerst am Ende des 18. Jahrhunderts auf.[4] Als feste Epochenbezeichnung benutzt ihn 1790/92 Friedrich Schiller in seinem Aufsatz „Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter“.[5] Problematisch ist, dass der Terminus Völkerwanderung einerseits eine Epochenbezeichnung ist, andererseits aber ebenfalls bestimmte Entwicklungen kennzeichnet, die sich in dieser Zeit vollzogen haben sollen. Im Kern geht die Begriffsbildung auf den Humanisten Wolfgang Lazius zurück, der 1557 sein Werk De gentium aliquot migrationibus veröffentlichte.
Außerhalb des deutschen Sprachraums wird bis heute hingegen eher der kriegerische Aspekt dieser Epoche, verbunden mit dem „Einfall der Barbaren“, hervorgehoben (barbarian invasions – nun verstärkt aber auch migration period –, invasion(s) barbare(s), invasioni barbariche).[6] Nach heute vorherrschender Einschätzung ist die Theorie von „wandernden Völkern“ allerdings nicht mehr haltbar.[7][8][9]
Einzelnachweise
- ↑ Matthias Springer: Völkerwanderung. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 32, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018387-0, S. 509–517.
- ↑ Stefan Krautschick: Zur Entstehung eines Datums. 375 – Beginn der Völkerwanderung. In: Klio 82, 2000, S. 217–222
- ↑ Stefan Krautschick: Hunnensturm und Germanenflut: 375 – Beginn der Völkerwanderung? In: Byzantinische Zeitschrift 92, 1999, S. 10–67.
- ↑ Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 26, Sp. 514, hier online.
- ↑ Ueber Völkerwanderung, Kreuzzüge und Mittelalter
- ↑ Klaus Rosen: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-47980-4, S. 28 ff.
- ↑ Walter Pohl: Die Völkerwanderung. 2. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-17-018940-9.
- ↑ Philipp von Rummel, Hubert Fehr: Die Völkerwanderung. Theiss, Stuttgart 2011.
- ↑ Mischa Meier: Wandernde Völker? In: Damals 7 (2016), S. 16–19.
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