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* Das [[persisch]]e Wort ''تخت'' bezeichnete ursprünglich das Podest oder die Stelle unter einem [[Baldachin]], wo die Musiker auftraten. Später verstand man dann unter dem Begriff das Orchester selber. Ein ''takht'' bestand i.A. aus vier Melodieinstrumenten, einem Perkussionisten und zwei oder drei Chorsängern, die sich um einen Solosänger (''mutrib'') gruppierten. Ein typische Besetzung besteht z.B. aus [[Oud]], der Zither [[Qanun]], dem ''kamanjah'' bzw. der [[Violine]], der Flöte [[Ney]], und dem Perkussionsinstrument [[riq]] bzw. später auch [[darabukkah]]. Ein ''takht'' umfasste üblicherweise drei bis fünf Musiker, die im Sitzen spielten. <ref>Frédéric Lagrange: ''Al-Tarab - Die Musik Ägyptens'' (aus dem Französischen übersetzt von Maximilien Vogel), Palmyra Verlag, 2010, S. 74</ref> | * Das [[persisch]]e Wort ''تخت'' bezeichnete ursprünglich das Podest oder die Stelle unter einem [[Baldachin]], wo die Musiker auftraten. Später verstand man dann unter dem Begriff das Orchester selber. Ein ''takht'' bestand i.A. aus vier Melodieinstrumenten, einem Perkussionisten und zwei oder drei Chorsängern, die sich um einen Solosänger (''mutrib'') gruppierten. Ein typische Besetzung besteht z.B. aus [[Oud]], der Zither [[Qanun]], dem ''kamanjah'' bzw. der [[Violine]], der Flöte [[Ney]], und dem Perkussionsinstrument [[riq]] bzw. später auch [[darabukkah]]. Ein ''takht'' umfasste üblicherweise drei bis fünf Musiker, die im Sitzen spielten. <ref>Frédéric Lagrange: ''Al-Tarab - Die Musik Ägyptens'' (aus dem Französischen übersetzt von Maximilien Vogel), Palmyra Verlag, 2010, S. 74</ref> | ||
* Die genannten Instrumente musizierten in einer Art von [[Hetereophonie]] zusammen. Die Mitglieder des Chores nannte man ''sannida'' (Unterstützer), ''madhhabgeyya'' (Refrainsänger) oder ''betana'' (die Decke). Ihr Einsatz war optional. Sie unterstützten den Solosänger (''mutrib'') in gemeinsam gesungenen Passagen und übernahmen den Antwortpart im Wechselgesang. Der erste ''madhhabgi'' konnte den ''mutrib'' ablösen, indem er dessen Part zuerst mitsang und dann alleine übernahm. Der Oudspieler (''awwad'') war, da sein Instrument das angesehenste war, oft gleichzeitig der ''murtib''. Im ''takht'' paraphrasierte die Oud die Gesangsmelodie in der Stimmlage des Sängers. Die Zither ''quanun'' oktavierte mit der rechten Hand i.A. die Melodielinie im Abstand einer Oktave. Die linke Hand spielte in der Lage der Oud. In der oktavierten Lage der rechten Hand der quanun spielte auch die ''kamanga'' (Violine). | * Die genannten Instrumente musizierten in einer Art von [[Hetereophonie]] zusammen. Die Mitglieder des Chores nannte man ''sannida'' (Unterstützer), ''madhhabgeyya'' (Refrainsänger) oder ''betana'' (die Decke). Ihr Einsatz war optional. Sie unterstützten den Solosänger (''mutrib'') in gemeinsam gesungenen Passagen und übernahmen den Antwortpart im Wechselgesang. Der erste ''madhhabgi'' konnte den ''mutrib'' ablösen, indem er dessen Part zuerst mitsang und dann alleine übernahm. Der Oudspieler (''awwad'') war, da sein Instrument das angesehenste war, oft gleichzeitig der ''murtib''. Im ''takht'' paraphrasierte die Oud die Gesangsmelodie in der Stimmlage des Sängers. Die Zither ''quanun'' oktavierte mit der rechten Hand i.A. die Melodielinie im Abstand einer Oktave. Die linke Hand spielte in der Lage der Oud. In der oktavierten Lage der rechten Hand der quanun spielte auch die ''kamanga'' (Violine). <ref>Frédéric Lagrange: ''Al-Tarab - Die Musik Ägyptens'' (aus dem Französischen übersetzt von Maximilien Vogel), Palmyra Verlag, 2010, S. 74 bis 76</ref> | ||
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=== Siehe auch === | === Siehe auch === |
Version vom 25. April 2016, 09:43 Uhr
Als takht bezeichnet man im nahöstlichen Raum ein Ensemble in der traditionellen Musik.
Details
- Das persische Wort تخت bezeichnete ursprünglich das Podest oder die Stelle unter einem Baldachin, wo die Musiker auftraten. Später verstand man dann unter dem Begriff das Orchester selber. Ein takht bestand i.A. aus vier Melodieinstrumenten, einem Perkussionisten und zwei oder drei Chorsängern, die sich um einen Solosänger (mutrib) gruppierten. Ein typische Besetzung besteht z.B. aus Oud, der Zither Qanun, dem kamanjah bzw. der Violine, der Flöte Ney, und dem Perkussionsinstrument riq bzw. später auch darabukkah. Ein takht umfasste üblicherweise drei bis fünf Musiker, die im Sitzen spielten. [1]
- Die genannten Instrumente musizierten in einer Art von Hetereophonie zusammen. Die Mitglieder des Chores nannte man sannida (Unterstützer), madhhabgeyya (Refrainsänger) oder betana (die Decke). Ihr Einsatz war optional. Sie unterstützten den Solosänger (mutrib) in gemeinsam gesungenen Passagen und übernahmen den Antwortpart im Wechselgesang. Der erste madhhabgi konnte den mutrib ablösen, indem er dessen Part zuerst mitsang und dann alleine übernahm. Der Oudspieler (awwad) war, da sein Instrument das angesehenste war, oft gleichzeitig der murtib. Im takht paraphrasierte die Oud die Gesangsmelodie in der Stimmlage des Sängers. Die Zither quanun oktavierte mit der rechten Hand i.A. die Melodielinie im Abstand einer Oktave. Die linke Hand spielte in der Lage der Oud. In der oktavierten Lage der rechten Hand der quanun spielte auch die kamanga (Violine). [2]
Links und Quellen
Siehe auch
Weblinks
Bilder / Fotos
Videos
Literatur
- Frédéric Lagrange: Al-Tarab - Die Musik Ägyptens (aus dem Französischen übersetzt von Maximilien Vogel), Palmyra Verlag, 2010, Seite 74 bis 77
- Ali Jihad Racy: Sound and Society- The Takht Music of Early-Twentieth Century Cairo; in James Porter und Ali Jihad Racy: Issues in the Conceptualization of Music, Band VII der Selected reports in ethnomusicology, Department of Ethnomusicology, 1988, Seite 157 bis 179
Einzelnachweise
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Takht) vermutlich nicht.