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Eiche: Unterschied zwischen den Versionen
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* Rinde enthält 7-20 % Tannin in Form einer Zuckerverbindung kein freies Tannin und den Bitterstoff Quercin. | * Rinde enthält 7-20 % Tannin in Form einer Zuckerverbindung kein freies Tannin und den Bitterstoff Quercin. |
Version vom 27. April 2010, 13:07 Uhr
Die Eiche (Gattung Quercus) ist ein Baum aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae) mit einer Vielzahl von Arten. Am bekanntesten dürfte die Deutsche Eiche auch Stieleiche genannt (Quercus robur) mit ihrer imposanten Wuchsform sein.
Wirtschaftliche Bedeutung
Eichenholz
Die Eiche besitzt nach wie vor große wirtschaftliche Bedeutung durch die Nutzung ihres Holzes für hochwertige Holzbauten und die Möbelherstellung.
Eichenholz ist aufgrund seines hohen Gerbsäuregehaltes besonders haltbar gegen Insektenfraß und wurde in den zurückliegenden Jahrhunderten bevorzugt für den Wasser- und Schiffbau verwendet. So ist die Lagunenstadt Venedig beispielsweise auf tausenden Eichenpfählen errichtet.
Eichenlaub, -rinde, -gallen
Dem untergeordnet ist die Nutzung der Eiche zur Herstellung der sogenannten Gerberlohe, einer Brühe, die aus gekochter Eichenrinde, Eichenlaub und -gallen hergestellt wurde, um damit Felle und Häute zu gerben (haltbar zu machen). Diese Nutzung ist heute nur noch historisch.
Aus den Eichengallen einer krankhaften Bildung der Eichenblätter, die sich nach dem Stich der Gallwespe bilden, wurde hauptsächlich im Mittelalter die sogenannte Gallustinte als dokumentenechte Schreibtinte hergestellt. Auch diese Nutzung ist heute, von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen, nur noch historisch zu nennen.
Eichelmast
Bereits der römische Gourmet und Meisterkoch Apicius riet im 1. Jh. n. Chr. zur Eichelmast von Schweinen, um einen besonderen Geschmack des Fleisches zu erzielen. Auch heute noch wird diese Methode in verschiedenen südeuropäischen Ländern angewendet, um eine spezielle Fleischqualität zur Herstellung von Schinkenspezialitäten zu erzielen.
Anwendung in der Kräuterheilkunde
- Standorte: Wälder, Parks, einzeln stehende Exemplare
- Pflanzenteile: Blätter, Rinde junger Zweige, Galläpfel
- Sammelzeit: Blätter Mai-Juli, Rinde und Galläpfel ganzjährig
- Inhaltsstoffe:
* Rinde enthält 7-20 % Tannin in Form einer Zuckerverbindung kein freies Tannin und den Bitterstoff Quercin. * Eicheln enthalten 7-8 % Gerbstoff und größere Mengen Stärke, Zucker, Eiweiße und Fette. * Eichengallen enthalten bis zu 30 % Gerbstoff, getrocknet bis zu 70 %.
Wirkungen
Äußere Anwendung zur Behandlung kleinerer Wunden und Einrisse in Form von Umschlägen und Bädern, z. B. bei Fissuren im Analbereich oder Hämorrhoiden, bei Ekzemen und Frostbeulen.
Innere Anwendung bei Entzündungen (Katarrhen) des Magendarmtraktes.
Eichenrindentee
Die noch glatte Rinde junger Eichenzweige kann ganzjährig gesammelt und frisch oder getrocknet als Kaltwasserauszug oder als Tee (1-2 TL entsprechen 3g auf eine Tasse Wasser, 10 Minuten kochen) verwendet werden.
Getrocknete und gemahlene Galläpfel sollten wegen des höheren Gerbsäuregehaltes nur messerspitzenweise für Tees verwendet werden! (Tagesmenge höchstens 2 Tassen)
In früherer Zeit wurde beobachtet, dass die Gerber, die regelmäßig mit der Gerberlohe umgingen, nicht an der Tuberkulose erkrankten, die als Schwindsucht oder Auszehrung eine der schlimmsten damalig herrschenden Krankheiten darstellte. Daraus wurde geschlossen, dass die Einnahme kleiner Dosen von Eichentee oder Eichenrindenpulver dieser schweren Krankheit einer schlimmen Geißel unserer Vorfahren vorbeugt.
Eichenrindenpulver
Statt dem Eichentee aus Blättern kann auch eine Messerspitze Eichenrindenpulver auf eine Tasse Wasser, Milch oder Brühe oder auf Zucker eingenommen werden.
Personen, die damit rechnen müssen, mit ihren Füßen längere Zeit im Nassen verweilen zu müssen, können sich gegen Fußschäden (Wundsein usw.) dadurch schützen, dass sie kleine Mengen von Eichenrindenpulver in die Socken bzw. Schuhe stäuben.
Eichelkaffee
In schweren Zeiten wurde ungern aus gerösteten Eicheln Kaffeeersatz gekocht. Zeitgenössische Quellen empfehlen, höchstens die Hälfte des Kaffees durch geröstete Eichelfrüchte zu ersetzen und den Gebrauch nicht über zwei Wochen hinaus fortzusetzen. Andernfalls treten durch den hohen Gerbsäuregehalt des Kaffeeersatzes Magen- und Darmprobleme auf. Der Kaffeeersatz wurde selbst in Notzeiten nur sehr ungern verwendet, und das sagt wohl alles! Der Eichelkaffee schmeckt einfach nur bitter und ist kein wirklicher Ersatz für richtigen Bohnenkaffee.
Gegenanzeigen
Nicht bei kleinen Kindern und nicht über das angegebene Maß (höchstens 2 Tassen Tee täglich) hinaus anwenden, da durch den hohen Gerbsäuregehalt andernfalls Magenprobleme auftreten könnten.