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Gera: Unterschied zwischen den Versionen

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Jayves (Diskussion | Beiträge)
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{{Begriffsklärungshinweis}}
Gera ist eine Stadt in Thüringen an der Bundesautobahn 4. Bekannt wurde sie durch die beiden großen Industrieschornsteine, die man schon von weitem sehen konnte. Sie wurden in den letzten Jahren abgerissen.
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art              = Stadt
|Wappen            = Wappen Gera.svg
|Breitengrad      = 50/52/50/N
|Längengrad        = 12/05/00/E
|Karte            =
|Lageplan          = Thuringia G.svg
|Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Gera in Thüringen
|Bundesland        = Thüringen
|Landkreis        =
|Höhe              = 205
|Fläche            = 151.93
|PLZ              = 07545–07557
|Vorwahl          = 0365, 036695
|Kfz              = G
|Gemeindeschlüssel = 16052000
|NUTS              = DEG02
|LOCODE            = DE GEA
|Gliederung        = 40 Stadtteile
|Adresse          = Kornmarkt 12<br />07545 Gera
|Website          = [http://www.gera.de/ www.gera.de]
|Bürgermeister    = [[Viola Hahn]]
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeisterin
|Partei            = Parteilos
}}
 
'''Gera''' ist eine [[kreisfreie Stadt]] im Osten [[Thüringen]]s und nach der Landeshauptstadt [[Erfurt]] und [[Jena]] die bevölkerungsmäßig drittgrößte Stadt des [[Freistaat (Republik)|Freistaates]] [[Thüringen]] und die bevölkerungsmäßig größte [[Mittelstadt]] Deutschlands. Gera liegt an der [[Weiße Elster|Weißen Elster]] im ostthüringischen Hügelland in etwa 200 Metern Höhe. [[Leipzig]] liegt etwa 60 Kilometer in nördlicher Richtung, Erfurt 80 Kilometer westlich, [[Zwickau]] ungefähr 40 Kilometer östlich und [[Chemnitz]] ungefähr 70 Kilometer östlich.
 
Gera hat historische Bedeutung als Landeshauptstadt des Fürstentums [[Reuß jüngerer Linie]] (1848 bis 1918) sowie des [[Volksstaat Reuß|Volksstaates Reuß]] (1918 bis 1920). Mit Einsetzen der [[Industrialisierung]] Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Stadt ein großes [[Wirtschaftswachstum|Wirtschafts-]] und [[Bevölkerungswachstum]]. Gera war zur Blütezeit der [[Textilindustrie|Stoff- und Tuchindustrie]] eine der reichsten Städte in Deutschland. Über 100 zum Teil sehr bedeutende Stadtvillen (zum Beispiel [[Villa Schulenburg]]) zeugen heute vom Glanz und Reichtum vergangener Zeiten. Die Stadt wurde während des 19. Jahrhunderts auch zum Verkehrsknotenpunkt, da am [[Gera Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] zahlreiche Bahnstrecken zusammentreffen.
 
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Gera teilweise durch [[Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg|Luftangriffe]] zerstört. Nach Gründung der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wurde die Stadt 1952 Zentrum des neu geschaffenen [[Bezirk Gera|Bezirks Gera]]. Seit 1990 gehört sie wieder zu Thüringen und ist hier eines von drei [[Oberzentrum|Oberzentren]]. Die Stadt ist Sitz der [[Berufsakademie Gera]], einer privaten medizinischen [[Hochschule]], und war Veranstaltungsort der [[Bundesgartenschau 2007]].
 
== Geographie ==
=== Geographische Lage ===
[[Datei:Blick vom Rathausturm über Gera.jpg|miniatur|Blick vom Rathausturm über Gera]]
[[Datei:Gera Feuerwerk Rathaus2.jpeg|miniatur|Feuerwerk vom Geraer Rathaus bei der Eröffnung des Geraer Weihnachtsmarktes]]
Gera liegt im Osten des Freistaates Thüringen im Tal des Flusses [[Weiße Elster]] und ist fast vollständig vom Landkreis Greiz umschlossen; im Norden grenzt die Stadt an Sachsen-Anhalt. Auch die Grenze zu Sachsen ist nicht weit. An der südlichen Stadtgrenze (bei [[Wünschendorf/Elster|Wünschendorf]]) tritt der Fluss aus seinem engen Tal am östlichen Rand des [[Thüringer Schiefergebirge]]s heraus und fließt in eine breite Tallandschaft, in der sich die Stadt Gera ausbreitet. Während der Westrand des Tales relativ steil abfällt, steigt der Ostrand allmählich an. Zudem werden die Randgebiete der Stadt im Westen sowie im Südosten des Stadtgebietes durch die Täler zahlreicher kleinerer Nebengewässer der Weißen Elster wie dem [[Gessenbach]] eingeschnitten.
 
Gera liegt zwischen {{Höhe|180|DE-NN}} (Bett der Weißen Elster) und 354&nbsp;m (bei Gera-Falka im äußersten Südosten). Als Höhe Geras wird meist {{Höhe|205|DE-NN}} angegeben, die Höhe des Marktplatzes.
 
Gera hat mit dem Geraer [[Stadtwald]] im Westen des Stadtgebietes die größte zusammenhängende Waldfläche aller Thüringer Städte. Ein weiteres großes Waldgebiet – ein Ausläufer des Holzlandes – befindet sich im äußersten Nordwesten der Stadt. Im Nordosten&nbsp;– hinter [[Aga (Gera)|Aga]]&nbsp;– befindet sich der Zeitzer Forst (Sachsen-Anhalt).
 
=== Geologie ===
Die hauptsächlich vertretenen Gesteinsarten sind [[Kalkstein]] und [[Rotliegend]]. Im Norden des Stadtgebietes gibt es geringe Vorkommen von [[Braunkohle]], die im 19. Jahrhundert abgebaut wurden.
 
=== Nachbargemeinden ===
Folgende [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] grenzen an die Stadt Gera. Sie werden im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Nordosten genannt:
* im [[Landkreis Greiz]] (Thüringen): [[Pölzig]], [[Hirschfeld (Thüringen)|Hirschfeld]], [[Brahmenau]], [[Schwaara]] und [[Korbußen]] (alle [[Verwaltungsgemeinschaft Am Brahmetal]]), [[Ronneburg (Thüringen)|Ronneburg]], [[Kauern]], [[Hilbersdorf (Thüringen)|Hilbersdorf]], [[Linda b. Weida]] und [[Endschütz]] (alle [[Verwaltungsgemeinschaft Ländereck]]), [[Wünschendorf/Elster|Wünschendorf]] (Einheitsgemeinde), [[Zedlitz]], [[Hundhaupten]] und [[Saara (bei Gera)|Saara]] (alle [[Verwaltungsgemeinschaft Münchenbernsdorf]]), [[Kraftsdorf]] (Einheitsgemeinde), [[Hartmannsdorf (bei Gera)|Hartmannsdorf]] und [[Bad Köstritz]]
* im [[Saale-Holzland-Kreis]] (Thüringen): [[Silbitz]] ([[Verwaltungsgemeinschaft Heideland-Elstertal-Schkölen]])
* im [[Burgenlandkreis]] (Sachsen-Anhalt): [[Wetterzeube]] sowie [[Gutenborn]] ([[Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst]])
 
[[Datei:Gera Untermhaus St. Marienkirche (2007).JPG|miniatur|Blick auf Gera-Untermhaus]]
 
=== Stadtgliederung ===
 
''Hauptartikel: [[Liste der Stadtteile von Gera]]''
 
Das Stadtgebiet gliedert sich in 40 [[Stadtteil]]e, die zu 12 Gemeindeteilen zusammengefasst sind. Einige der Stadtteile sind zugleich [[Ortschaft]]en oder bilden mit anderen Stadtteilen eine Ortschaft. In Gera gibt es 15 Ortschaften mit einem eigenen [[Ortsteilrat]] und einem [[Ortsteilbürgermeister]].
 
Siehe hierzu auch [[Geschichte der Stadt Gera#Eingemeindungen|Liste der Eingemeindungen]].
 
== Geschichte ==
=== Historischer Überblick ===
:''Hauptartikel: [[Geschichte der Stadt Gera]]''
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-Z0530-003, Gera, Platz der Republik.jpg|miniatur|Platz der Republik, Mai 1981]]
Der Name Gera bezeichnete ursprünglich den Abschnitt des Elstertals, wo sich heute die Stadt befindet. Er entstand vermutlich schon vor der [[Völkerwanderung]]szeit und wurde von den seit dem 8. Jahrhundert ansässigen [[Slawen]] übernommen. Im Jahre 995 wurde der Name Gera in einer Grenzbeschreibung erstmals erwähnt. 999 kam die ''provincia Gera'' in den Besitz des [[Stift Quedlinburg|Stiftes Quedlinburg]], dessen Äbtissin 1209 die [[Vögte von Weida]] als Verwalter des Gebietes einsetzte. Aus diesen entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte durch zahlreiche Erbteilungen das [[Fürstenhaus Reuß]].
 
Nachdem im Zentrum des Gebietes Gera im 12. Jahrhundert eine Siedlung gleichen Namens entstanden war, erlangte diese im frühen 13. Jahrhundert (vor 1237) das Stadtrecht. Anfangs entwickelte sich die Stadt nur langsam. 1450 wurde sie im [[Sächsischer Bruderkrieg|Sächsischen Bruderkrieg]] fast völlig zerstört.
[[Datei:Gera - Orangerie Wappen.jpg|miniatur|hochkant|Reußenwappen an der [[Orangerie (Gera)|Orangerie]]]]
Seit 1564 war Gera [[Residenzstadt]] der [[Reuß jüngere Linie|Linie der jüngeren Reuß]]. Diese Zeit bedeutete eine Blüte für Gera, in dem die Textilindustrie seit dem 15. Jahrhundert an Bedeutung gewonnen hatte. Unter dem Landesherrn [[Heinrich Posthumus Reuß]] nahm die Bedeutung der Stadt weiter zu. 1686 und 1780 wurde die Stadt durch Brände weitestgehend zerstört.
 
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Gera zu einem Industriezentrum. Im Jahre 1882 gründete [[Oscar Tietz]] mit dem Geld seines reichen Onkels [[Hermann Tietz (Hertie)|Hermann]] den Laden, aus dem sich im Laufe der Jahre eine der erfolgreichsten Kaufhausketten entwickeln sollte – [[Hertie Waren- und Kaufhaus|Hertie]]. Zehn Jahre später, 1892, nahm die [[Geraer Straßenbahn]] ihren Betrieb auf.
 
Nach der Abdankung des letzten Fürsten in der [[Novemberrevolution]] 1918 kam Gera 1920 zum Land Thüringen und bildete dessen größte Stadt.
 
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] zerstörte am 6. April 1945 ein schwerer [[Luftangriff]] große Teile der Stadt. Nach Kriegsende war Gera wie das übrige Thüringen zunächst kurzzeitig von der [[United States Army|US-Armee]], dann aber [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetisch besetzt]] und war daher ab 1949 Bestandteil der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. 1952 wurde es [[Bezirk Gera|Bezirkshauptstadt]].
 
Gera war ein Schwerpunkt des Volksaufstands am [[17. Juni 1953]], der durch Ausrufung des Ausnahmezustands mit Einsatz sowjetischer Panzer niedergeworfen wurde.<ref>''Der Schrei nach Freiheit. 17. Juni 1953 in Thüringen''. Ausstellung der [[Stiftung Ettersberg]] im Thüringer Landtag im Juni 2012</ref>
 
In der DDR-Zeit wurde Gera durch den [[Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut|Uranerzbergbau]] bei [[Ronneburg (Thüringen)|Ronneburg]] zur Großstadt und erreichte 1989 mit etwa 135.000 Menschen die höchste Einwohnerzahl seiner Geschichte. Nach der [[Wende (DDR)|Wende]] sank die Einwohnerzahl rapide und liegt jetzt nur noch knapp unter 100.000.
 
2005 und 2009 erreichte die Stadt Gold beim Bundeswettbewerb „[[Unsere Stadt blüht auf]]“.
 
=== Religion ===
[[Datei:Gera - Johanniskirche.jpg|miniatur|hochkant|Die Johanniskirche]]
Die Bevölkerung der Stadt Gera gehörte anfangs zum [[Bistum Naumburg]]. Das Stift Quedlinburg erließ wohl schon vor 1200 eine Kirchenordnung für die Stadt. Gera war Sitz eines Dekanats innerhalb des [[Archidiakonat]]s Zeitz. 1533 wurde die [[Reformation]] eingeführt. Danach war die Stadt über viele Jahrhunderte eine fast ausschließlich protestantische Stadt. Vorherrschend war das [[Lutheraner|lutherische]] Bekenntnis. Die Kirche teilte die Geschicke der Landesherren von [[Fürstenhaus Reuß|Reuß]]. Die kleine „Evangelisch-Lutherische Kirche des Fürstentums Reuß jüngere Linie“, deren Sitz sich in Gera befand, schloss sich 1920 mit sechs anderen Landeskirchen Thüringens zur „Thüringer Evangelischen Kirche“ zusammen, aus der sich später die [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen]] entwickelte. Innerhalb dieser Landeskirche ist Gera Sitz einer [[Superintendentur]], der zum Aufsichtsbezirk Ost gehört, dessen Kreiskirchenamt sich ebenfalls in Gera befindet. Die heute bestehenden 13 evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden beziehungsweise Pfarrämter gehören somit alle zur [[Superintendent]]ur Gera.
 
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] in die Stadt. 1894 gründeten sie wieder eine eigene Kirchengemeinde und erbauten die Kirche St. Elisabeth, zu der auch die Katholiken benachbarter Städte und Gemeinden gehörten. Bereits 1903 wurde in der Nicolaistraße 4 in Gera die dortige Fabrikhalle zur Kirche umgebaut und geweiht. Die Kirche erhielt als Schutzpatronin die [[Elisabeth von Thüringen|Heilige Elisabeth von Thüringen]]. 100 Jahre nach der Einweihung der „St. Elisabeth“-Kirche war die Bausubstanz der einstigen Fabrikhalle nicht mehr sanierfähig. So entschloss die Gemeinde, ein nahegelegenes Grundstück mit einem sanierungsfähigen [[Gründerzeit]]-Gemeindehaus und dem Bauplatz für einen Kirchenneubau zu erwerben. Das Gemeindehaus wurde nach komplexen Umbauten im November 2000 eingeweiht. Heute gehören zur Pfarrei St. Elisabeth neben der Hauptkirche auch die Kapellen St. Jakobus in [[Langenberg (Gera)|Gera-Langenberg]] und Maria Geburt in [[Ronneburg (Thüringen)|Ronneburg]]. Ferner gibt es in Gera noch die Pfarrei Hl. Maximilian Kolbe. Die Stadt ist heute Sitz eines [[Dekanat]]s innerhalb des [[Bistum Dresden-Meißen|Bistums Dresden-Meißen]].
 
Daneben gibt es auch noch Gemeinden, die zu [[Freikirchen]] gehören, darunter die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde ([[Baptisten]]), die [[Evangelisch-methodistische Kirche]]ngemeinde, die [[Freie evangelische Gemeinde]], die Adventgemeinde ([[Adventisten]]), die Evangelische Christengemeinde ([[Pfingstgemeinde]]), die Benjamin-Gemeinde ([[Forum Leben]]) und die Christliche Gemeinde.
 
Ferner sind eine [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolische]] Gemeinde, eine Gemeinde der [[Apostolische Gemeinschaft (Freikirche)|Apostolischen Gemeinschaft]] und die [[Zeugen Jehovas]] in Gera vertreten.
 
Ein jüdisches Gemeindeleben hat nach 1938 in Gera praktisch aufgehört zu existieren.
 
=== Eingemeindungen ===
 
''Hauptartikel: [[Geschichte der Stadt Gera#Eingemeindungen|Geschichte der Stadt Gera]]''
 
=== Einwohnerentwicklung ===
 
''Hauptartikel: [[Einwohnerentwicklung von Gera]]''
 
Die [[Einwohnerzahl]] der Stadt überschritt um [[1959]] die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Vor dem Fall der Mauer 1989 erreichte sie mit etwa 135.000 ihren höchsten Wert. In dieser Zeit war das Neubaugebiet [[Lusan]] weitestgehend fertiggestellt, und Bieblach-Ost befand sich im Bau. Seit Anfang der 1990er-Jahre fällt die Bevölkerungszahl rapide ab und liegt derzeit knapp unter 100.000.
 
== Politik ==
[[Datei:Gera Rathaus 2008-2.JPG|miniatur|hochkant|Rathaus]]
=== Historische Entwicklung ===
An der Spitze der Stadt Gera stand im 13. Jahrhundert ein ''cultetus'' des [[Stift Quedlinburg|Stifts Quedlinburg]], zu dem die Stadt seinerzeit gehörte. 1306 wurde das Schulzenamt den Vögten und Herren von Gera übertragen. Seit 1360 ist ein ''Rat'' nachweisbar. Im 15. Jahrhundert gab es mehrere Räte, zu denen jeweils ein Bürgermeister gehörte. Der ''regierende Rat'' besorgte die laufende Verwaltung, der ''sitzende Rat'' war für die Gerichtsbarkeit zuständig, und der ''ruhende'' beziehungsweise ''alte Rat'' wurde zu wichtigen Angelegenheiten hinzugezogen. Ab 1618 gab es noch zwei Kollegien, später wieder drei, und gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es zwei Bürgermeister, von denen der juristische Bürgermeister vom Landesherrn eingesetzt wurde. 1832 erhielt Gera eine neue Stadtverfassung. An der Spitze stand danach ein [[Oberbürgermeister]], der ab 1933 von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt wurde. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bildeten die sowjetischen Besatzer den [[Rat der Stadt (DDR)|Rat der Stadt]] mit einem Oberbürgermeister. [[Freie Wahl]]en gab es während der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-Zeit nicht.
 
Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung Deutschlands]] wurde das nunmehr als [[Stadtrat]] bezeichnete Gremium wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums ist der „Stadtratsvorsitzende“. Das Gremium wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 1994 wird dieser direkt vom Volk gewählt. Erster direkt gewählter Oberbürgermeister wurde der später parteilose [[Ralf Rauch]] (damals SPD). Einige Stadtteile haben außerdem einen [[Ortsteilbürgermeister (Thüringen)|Ortsteilbürgermeister]], der auch Vorsitzender des Ortsteilrats ist.
 
In der Stichwahl zum Oberbürgermeisteramt am 6. Mai 2012 wurde die amtierende Leiterin der Geraer Finanzbehörden, [[Viola Hahn]], mit 59,7 Prozent der Stimmen zur neuen und ersten Oberbürgermeisterin der Stadt Gera gewählt. Sie trat ihr Amt am 1. Juli 2012 an und löste darin [[Norbert Vornehm]] ab.
 
=== Stadtrat ===
[[Datei:Stadtrat Gera 2009.png|miniatur|Sitzverteilung im Stadtrat]]
Seit der [[Kommunalwahl]] vom [[7. Juni]] [[2009]] setzt sich der Geraer Stadtrat wie folgt zusammen:
 
* [[Die Linke]]: 14 Sitze (31 %)
* [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]: 13 Sitze (29,4 %)
* [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 6 Sitze (12,5 %)
* [[Arbeit für Gera]]: 6 Sitze (12,2 %)
* [[Freie Demokratische Partei|FDP]]: 3 Sitze (6,2 %)
* [[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]]: 2 Sitze (5,4 %)
* [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]: 2 Sitze (3,4 %)
 
Vorsitzender des Stadtrats ist heute [[Dieter Hausold]], Die Linke.
 
→ ''[[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Gera]]''
 
Liste der Oberbürgermeister siehe bei [[Geschichte der Stadt Gera|Stadtgeschichte von Gera]].
 
=== Wahlergebnisse ===
 
==== Bundestagswahl 2009 ====
Gera gehört dem [[Bundestagswahlkreis Gera – Jena – Saale-Holzland-Kreis]] an. In der Stadt Gera hatte die [[Bundestagswahl 2009]] folgendes Ergebnis<ref>[http://www.wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=BW&wJahr=2009&zeigeErg=LK&terrKrs=52 Amtliches Endergebnis für die kreisfreie Stadt Gera beim Landeswahlleiter Thüringen]</ref> (dahinter kursiv die Ergebnisse aus dem Gesamtwahlkreis<ref>[http://www.wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=BW&wJahr=2009&zeigeErg=WK&wknr=194 Amtliches Endergebnis für den Bundestagswahlkreis 194 beim Landeswahlleiter Thüringen]</ref>):
 
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Partei !! Direktkandidat !! Erststimme<br />Stadt Gera !! Zweitstimme<br />Stadt Gera !! Erststimme<br />Wahlkreis || Zweitstimme<br />Wahlkreis
|-
| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || [[Volker Blumentritt]] || <tt>17,0 %</tt> || <tt>15,6 %</tt> || <tt>''21,3 %''</tt> || <tt>''17,2 %''</tt>
|-
| [[Die Linke]] || [[Ralph Lenkert]] || <tt>36,9 %</tt> || <tt>35,4 %</tt>|| <tt>''30,4 %''</tt> || <tt>''29,9 %''</tt>
|-
| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || [[Roland Richwien]] || <tt>29,8 %</tt> || <tt>26,9 %</tt> || <tt>''28,7 %''</tt> || <tt>''27,6 %''</tt>
|-
| [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || [[Peter Röhlinger]] || <tt>7,5 %</tt> || <tt>10,2 %</tt> || <tt>''9,7 %''</tt> || <tt>''10,3 %''</tt>
|-
| [[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]] || [[Olaf Möller (Politiker)|Olaf Möller]] || <tt>5,3 %</tt> || <tt>5,2 %</tt> || <tt>''7,1 %''</tt> || <tt>''8,1 %''</tt>
|-
| [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] || Peter Pichl || <tt>3,5 %</tt> || <tt>3,1 %</tt> || <tt>''2,9 %''</tt> || <tt>''2,6 %''</tt>
|-
| [[Die Republikaner|REP]] || – || – || <tt>0,3 %</tt> || – || <tt>''0,4 %''</tt>
|-
| [[Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands|MLPD]] || – || – || <tt>0,1 %</tt> || – || <tt>''0,1 %''</tt>
|-
| [[Ökologisch-Demokratische Partei|ödp]] || – || – || <tt>0,4 %</tt> || – || <tt>''0,4 %''</tt>
|-
| [[Piratenpartei Deutschland|PIRATEN]] || – || – || <tt>2,6 %</tt> || – || <tt>''3,4 %''</tt>
|}
 
Der parteilose Ralph Lenkert wurde somit einer von zwei Kandidaten der Partei Die Linke, die in Thüringen ein Direktmandat gewannen. Von den unterlegenen Direktkandidaten gelang nur Peter Röhlinger der Einzug in den Bundestag über die Landesliste seiner Partei.
 
Bei der [[Bundestagswahl 2005]] hatten im Wahlkreis noch die SPD und ihr Direktkandidat Volker Blumentritt gewonnen. In der Stadt Gera war schon damals die Linkspartei (mit [[Bodo Ramelow]]) stärkste Kraft geworden.<ref>[http://www.wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=BW&wJahr=2005&zeigeErg=LK&terrKrs=52 Amtliches Endergebnis für die kreisfreie Stadt Gera beim Landeswahlleiter Thüringen]</ref>
 
==== Landtagswahlen 2004 und 2009 ====
 
Bei der Thüringer Landtagswahl am [[13. Juni]] [[2004]] war Gera in zwei Wahlkreise eingeteilt. In beiden siegten die Direktkandidaten der PDS. In Gera II konnte sich dabei [[Dieter Hausold]] mit 41,0 % sogar gegen die amtierende Finanzministerin [[Birgit Diezel]] (35,8 %) durchsetzen. In Gera I gewann [[Margit Jung]] (38,5 %) gegen Bernd Koob (36,6 %), der damit der einzige CDU-Kandidat war, der nicht über einen Listenplatz in den Landtag einziehen konnte. Bei der [[Landtagswahl in Thüringen 2009|Landtagswahl 2009]] am 30. August konnten Hausold (Erststimmenanteil 39,6 %) und Jung (Erststimmenanteil 36,2 %) ihre Wahlkreise erfolgreich verteidigen.
 
=== Wappen und Flagge ===
Das Wappen der Stadt Gera ist das der Vögte von [[Weida]], ein Adelswappen mit Schild, [[Helm (Heraldik)|Helm]] und [[Helmzier]]:
 
[[Blasonierung]]: „Auf gelehntem Dreiecksschild in Schwarz ein doppelschwänziger, rotbewehrter und -bezungter goldener Löwe. Auf dem goldenen Kübelhelm in Seitenansicht mit (beidseitig)<!--zur Zeit dieser Wappendarstellung gab es eher einfache, einseitige Helmdecken ohne Verzierung--> schwarz-goldenen [[Helmdecke|Decken]] acht fächerförmig angeordnete grüne Federn, die rechten vier mit gekerbter Spitze, die linken vier als Pfauenfedern mit doppelten Pfauenaugen in goldener Umrandung und mit roter Pupille an Spitze und Mitte.“<!--Der Helm ist kein Turnier-, sondern ein Topfhelm (s. dort) bzw. Kübelhelm; Helmdecken sind oft zweiseitig tingiert, die Außenfarbe - hier Schwarz - wird zuerst genannt, die Verzierungen nicht und können bei gleichem Wappen variieren; Standards werden nicht blasoniert: Der aufrecht stehende = korrekt steigende, nach rechts gewandte, ungekrönte Löwe ist Standard, ebenso der Helm bei (rechts)gelehntem (= Standard) Schild auf der linken Ecke; wäre der Schild linksgelehnt, müsste es gemeldet werden, wie bei Allianzwappen.-->
 
Die Flagge ist schwarz-gold längs gestreift.
 
Der Löwe ist der [[Plauen]]er Löwe; als Wappentier wurde er von den einstigen Territorialherren, den Vögten von Weida übernommen. Er ist bereits seit dem [[14. Jahrhundert]] nachweisbar. Das heutige Wappen wurde zuletzt 1995 in der Hauptsatzung der Stadt Gera festgelegt.
 
=== Städtepartnerschaften ===
Gera unterhält eine [[Städtepartnerschaft]] mit folgenden Städten:
* [[Saint-Denis (Seine-Saint-Denis)|Saint-Denis]] (Frankreich), seit 1950
* [[Sliwen]] (Bulgarien), seit 1965
* [[Skierniewice]] (Polen), seit 1965
* [[Pskow]] (Russland), seit 1969, erneuert 1996
* [[Pilsen]] (Tschechien), seit 1970
* [[Kuopio]] (Finnland), seit 1972
* [[Arnheim]] (Niederlande), seit 1987, erneuert 1991
* [[Rostow am Don]] (Russland), seit 1987
* [[Nürnberg]] (Bayern), seit 1988, erneuert 1990 und 1997
* [[Fort Wayne]], (Indiana, USA), seit 1992
* [[Timișoara]] (Rumänien), seit 1998
* [[Goražde]] (Bosnien und Herzegowina), seit 2002
 
== Wirtschaft ==
[[Datei:Gera Arcaden.jpg|miniatur|Gera-Arcaden, das größte Einkaufszentrum der Stadt]]
 
Die wichtigsten Wirtschaftszweige vor 1990 haben in Gera heute nur noch eine geringe oder gar keine Bedeutung: Werkzeugmaschinenbau (VEB Wema Union), Textilindustrie (VEB Modedruck), Textilmaschinenbau (VEB Textima), Elektronik und Gerätebau (VEB Elektronik Gera) existieren nicht mehr oder nur in stark verkleinerter Form. Außerdem gab es in Gera Außenstellen des [[Carl Zeiss (Unternehmen)|VEB Carl Zeiss Jena]] sowie eine Brauerei. Ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor war auch der Uranerzbergbau der [[Wismut (Unternehmen)|SDAG Wismut]] im benachbarten Ronneburg.
 
Die Wirtschaft der Stadt prägen heute das privat betriebene [[SRH Wald-Klinikum Gera|SRH Wald-Klinikum]], Dagro Eissmann Automotive GmbH, Iseo Deutschland GmbH, POG-Präzisionsoptik Gera GmbH, Electronicon Kondensatoren GmbH sowie Othüna (Margarineherstellung), außerdem das [[Kaeser Kompressoren|Kompressorenwerk Kaeser]], SMK-Präzisionsmechanik und eine Niederlassung von [[Max Bögl]]. 2008 eröffnete [[D+S Europe]] ein größeres Servicezentrum mit inzwischen mehreren hundert Mitarbeitern, [[Rittal]] verlagerte sein  Liefer- und Infozentrum vom benachbarten Bad Köstritz nach Gera. 2012 eröffnete die Lidl Stiftung & Co. KG in Gera ein neu gebautes Zentrallager für Thüringen und Sachsen.
 
Im Einzugsbereich des Ostthüringer Oberzentrums leben etwa 450.000 Menschen; dadurch hat Gera eine regionale Bedeutung als Einkaufsstadt. Seit Ende der 1990er Jahre entstanden im Zentrum der Stadt drei große Einkaufszentren (1998: ''Gera-Arcaden'', 2000: ''Amthor-Passage'', 2003: ''Elster-Forum'').
 
Die Arbeitslosenquote betrug im Jahresdurchschnitt 2011 10,7 %.<ref>[http://www.tls.thueringen.de/datenbank/Portrait-Zeitreihe.asp?csv=&tabelle=mr000311%7C%7CArbeitsmarktdaten+f%FCr+Th%FCringen&anzahlH=-1&fontgr=12&AnzeigeAuswahl=&tit2=&TIS=&XLS=&umsort=ja&JahresReihe=2011&JahresReihe=]</ref>
 
=== Gesundheitswirtschaft ===
Die Stadt ist Mitglied des bundesweiten [[Gesunde Städte-Netzwerk]]s.
 
Das [[SRH Wald-Klinikum Gera|SRH Waldklinikum]] ist ein Haus der [[Schwerpunktversorgung]] und Lehrkrankenhaus der [[Universität Jena]]. Es gehört mit seinen mehr als 1700 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Stadt und liegt in exponierter Lage inmitten des Stadtwaldes von Gera. Bis 2012 soll es als größtes Klinikbauprojekt in den neuen Ländern seit der Wende saniert werden. Die Einrichtung eines [[SRH Wald-Klinikum Gera#Kulturkrankenhaus|Kulturkrankenhauses]] wird ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Das Waldklinikum betreibt die einzige private Hochschule in Gera.
 
== Verkehr ==
=== Straße ===
[[Datei:Autobahnbrücke Thieschitz.JPG|miniatur|Autobahnbrücke Thieschitz an der A&nbsp;4]]
Durch das nördliche Stadtgebiet führt in West-Ost-Richtung die [[Bundesautobahn]] [[Bundesautobahn 4|A&nbsp;4]] ([[Aachen]]-[[Görlitz]]) mit den Anschlussstellen Gera-Langenberg und Gera-Leumnitz. Die dazwischen liegende Anschlussstelle Geraer Kreuz wurde am 21. April 2007 durch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) für den Verkehr freigegeben.
 
Ferner führen die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 2|B&nbsp;2]], [[Bundesstraße 7|B&nbsp;7]] und [[Bundesstraße 92|B&nbsp;92]] durch Gera. Vor der Kommunalwahl 2004 wurde der Bau einer östlichen Umfahrung der Stadt beschlossen, die im Norden der Stadt beim Stadtteil [[Cretzschwitz]] von der B&nbsp;2 abzweigt, dann die A&nbsp;4 bei der neuen Anschlussstelle Gera quert und schließlich beim Stadtteil Leumnitz in die Südosttangente mündet. Die Übergabe der Umgehungsstraße erfolgte 2007 zusammen mit dem Geraer Kreuz.
 
Weitere Straßenneubauten wurden in Zusammenhang mit der Bundesgartenschau 2007 im Stadtzentrum vorgenommen. Die Länge des Straßennetzes in Gera beträgt 507&nbsp;km. Derzeit sind in Gera ca. 56.000 Kraftfahrzeuge zugelassen.
 
Gera liegt an und ist Teil der deutschen [[Ferienstraße]]: [[Reußische Fürstenstraße]].
 
=== Eisenbahn ===
In Gera befinden sich sechs Bahnhöfe bzw. Haltepunkte, die jedoch bis auf den [[Gera Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], den Bahnhof Gera Süd und den Bahnhof Gera Zwötzen nur von [[Regionalbahn]]en angefahren werden. Am Bahnhof Langenberg halten Regionalbahnen von/nach Leipzig und an den Bahnhöfen Gera-Ost (ehemals Zwötzen-Ost) sowie Liebschwitz die Vogtlandbahn auf Bedarf. Der Bahnhof Thieschitz wurde bereits 1996 aufgegeben, Gera-Gessental folgte mit dem Fahrplanwechsel zum Dezember 2010. Von 1901 bis 1969 verkehrte von Gera nach [[Wuitz]]-[[Mumsdorf]] bei [[Meuselwitz]] die meterspurige [[Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn]], die neben dem Ausgangsbahnhof in [[Pforten]] auf dem heutigen Stadtgebiet auch Zwischenstationen in [[Leumnitz]] und [[Trebnitz (Gera)|Trebnitz]] besaß.
 
Gera ist derzeit nach [[Remscheid]] im Bergischen Land die zweitgrößte deutsche Stadt ohne elektrifizierten Bahnanschluss sowie eine der deutschen Mittelstädte ohne Fernverkehrsanbindung. 2002 nahm der [[InterConnex]] von Gera über [[Berlin]] nach [[Rostock]] den Betrieb auf, stellte diesen allerdings zum 10. Dezember 2006 wieder ein. [[Regional-Express]]-Linien fahren bis [[Regensburg]] und [[Göttingen]], außerdem im dichten Taktverkehr (Einstundentakt) zu den nahe gelegenen [[Intercity-Express|ICE]]-Haltepunkten [[Bahnhof Jena Paradies|Leipzig]], [[Bahnhof Jena Paradies|Jena]] und [[Bahnhof Saalfeld|Saalfeld]]. Die Regionalexpress-Linie aus Göttingen führt nach Osten bis [[Gößnitz (Thüringen)|Gößnitz]]. Dort werden die zwei eingesetzten [[Triebwagen]] der [[DB-Baureihe 612 (1998)|Baureihe 612]] getrennt und fahren anschließend separat nach [[Zwickau]] und [[Glauchau]] weiter. Seit Einstellung der Direktverbindung infolge der Mittelkürzungen durch den Freistaat Sachsen im Dezember 2011<ref>Ralf Julke: [http://www.l-iz.de/Wirtschaft/Mobilit%C3%A4t/2011/03/Th%C3%BCringer-Landesregierung-protestiert-gegen-Kappung-der-Schienenanbindung.html ''Sachsens Sparwut zeitigt Folgen: Thüringer Landesregierung protestiert gegen Kappung der Schienenanbindung'']. Leipziger Internetzeitung, 17. März 2011. Abgerufen am 3. Januar 2012.</ref> besteht in Glauchau Anschluss an die Regionalbahnen von und nach [[Chemnitz]].
 
[[Datei:BahnhofGera02.JPG|miniatur|[[Gera Hauptbahnhof]]]]
Folgende Nahverkehrslinien des Landes Thüringen verkehren in Gera:
<br /><small>Stand 2011/12.</small><br />
* RE 1 [[Göttingen]]–[[Erfurt]]–Gera–[[Zwickau]]/[[Glauchau]] auf einem Teilstück der [[Mitte-Deutschland-Verbindung]]
* RE 3 [[Erfurt]]–Gera–[[Altenburg]]
* RE 4 Gera–[[Weida]]–[[Saalfeld/Saale]]
* RE 12 [[Leipzig]]-Gera–[[Hof (Saale)|Hof]]–[[Regensburg]]
* RE 37A Gera–[[Gößnitz (Thüringen)|Gößnitz]]–[[Glauchau]]
* RB 21 [[Weimar]]–[[Jena]] West–Gera
* RB 33 Gera–[[Saalfeld/Saale|Saalfeld]]
* RB 51 Gera–[[Leipzig]]
* RB 103 Gera–[[Mehltheuer (Rosenbach)|Mehltheuer]]
* [[Vogtlandbahn|VB]] 4 Gera–[[Greiz]]–[[Plauen]]–[[Weischlitz]], einzelne Direktverbindungen bestehen auch bis [[Cheb]].
 
=== Flugverkehr ===
Im Osten der Stadt befindet sich der [[Flugplatz Gera-Leumnitz|Flugverkehrslandeplatz Gera-Leumnitz]] für eine maximale Abflugmasse von 5,7&nbsp;t, der auch zum Sportfliegen genutzt wird. Die Flughäfen [[Flughafen Leipzig/Halle|Leipzig/Halle]], [[Flughafen Erfurt|Erfurt]] und [[Verkehrslandeplatz Hof/Plauen|Hof/Plauen]] sind alle etwa 90 Kilometer entfernt. Der nächstgelegene Flughafen ist [[Leipzig-Altenburg Airport|Leipzig-Altenburg]] in etwa 40 Kilometern Entfernung, der seit März 2011 jedoch nicht mehr von Linienflügen bedient wird.
 
=== Öffentlicher Personennahverkehr ===
[[Datei:Kombibahnsteig001.JPG|miniatur|Zentrale Umsteigehaltestelle Heinrichstraße des ÖPNV]]
Den Öffentlichen Personennahverkehr ([[ÖPNV]]) bedienen drei Straßenbahnlinien (Stadtbahnlinien) sowie 20 Buslinien der [[Geraer Straßenbahn|Geraer Verkehrsbetrieb GmbH]] (GVB). Von 1939 bis 1977 verkehrte auch ein [[Oberleitungsbus Gera|Oberleitungsbus]]. Die Linien des GVB fahren ausschließlich Ziele innerhalb des Stadtgebietes an, mit Ausnahme der Linie&nbsp;18 (Gemeinde [[Kauern]]) und der Linie 20 (Gemeinde [[Kraftsdorf]]). Die Busse in der Innenstadt und die Stadtbahnlinie 1 fahren im 10-Minuten-Takt, die Linie&nbsp;3 im 5-Minuten-Takt. Die gegenwärtige Länge des Straßenbahnnetzes beträgt 20,1&nbsp;km, die gegenwärtige Länge des Busnetzes 235,4&nbsp;km. In Gera befinden sich 234 Haltestellen. Die Gesellschaft befördert täglich ca. 60.500 Personen. Im Jahre 2009 hat der GVB 18,3 Mio. Fahrgäste gezählt.  Als Besonderheit verkehren die sogenannte „Spatzenbahn“ für Kinder und die „Partybahn“ nach einem festen Fahrplan.
 
Daneben wird Gera auch von den Regionalbuslinien der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Greiz und einigen weiteren Gesellschaften angefahren. Während die zentrale Umsteigestelle des Stadtverkehrs die Haltestelle Heinrichstraße ist, fahren die Regionalbusse vom Busbahnhof neben dem Hauptbahnhof ab, wobei einige auch an der Heinrichstraße halten.
 
Im Dezember 2010 wurde Gera Teil des [[Verkehrsverbund Mittelthüringen|Verkehrsverbundes Mittelthüringen]].
 
== Staatliche Einrichtungen ==
[[Datei:Gericht Gera.JPG|miniatur|Amtsgericht]]
Gera ist Sitz eines [[Amtsgericht Gera|Amtsgerichtes]] und eines [[Landgericht Gera|Landgerichtes]] sowie eines [[Arbeitsgericht Gera|Arbeitsgerichtes]]. Die beiden erstgenannten Gerichte sind wesentlicher Bestandteil des am 22. April 2010 eingeweihten Justizzentrums Gera, dass sich im Zentrum der Stadt, im Quartier der Amthorstraße/Schloßstraße/Rudolf-Diener-Straße, befindet. Zudem beherbergt Gera eine von sieben Thüringer [[Justizvollzugsanstalt]]en.
 
In Gera befindet sich seit Januar 1999 eine der vier Dienststellen der [[Deutsche Rentenversicherung Bund|Deutschen Rentenversicherung Bund]] (früher BfA) neben [[Berlin]], [[Stralsund]] und [[Brandenburg an der Havel]] mit derzeit ca. 750 Beschäftigten. In direkter Lage am Hauptbahnhof befinden sich ein Standort des [[Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen|Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen]] und die Bezirksverwaltung der [[Bergbau-Berufsgenossenschaft]].
 
An [[Körperschaft des öffentlichen Rechts|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] gibt es die ''[[Industrie- und Handelskammer]] Ostthüringen zu Gera'' sowie die ''[[Handwerkskammer]] für Ostthüringen''.
 
Gera hat eine lange Tradition als [[Garnison]]sstadt<!-- (bitte überprüfen, www.deutschesheer.de gibt das 11. Jahrhundert an) -->. 1905 bildeten die Verbände der beiden [[Fürstenhaus Reuß|Reuß]] zusammen mit den Truppen des Fürstentums [[Schwarzburg-Rudolstadt]] das 7. thüringische Infanterieregiment Nr. 96. 1961 wurde in Gera das [[Pionier (Militär)|Pionierregiment]] 3 der [[Nationale Volksarmee|NVA]] stationiert. 1991 wurde das ''Pionierbataillon 701'' der [[Bundeswehr]] aufgestellt, das in der ''[[Kaserne|Pionierkaserne]] Gera-Hain'' stationiert ist.
 
Eine besondere Einrichtung ist die ''Jugendstation Gera''. In einem eigenen Gebäude arbeiten [[Polizei]], [[Jugendgerichtshilfe]] und [[Staatsanwaltschaft]] unter einem Dach zusammen. Ziel dieser behördenübergreifenden Zusammenarbeit ist eine angemessene Reaktion auf die [[Straftat]]en junger Menschen. Diese Reaktion kann in der Jugendstation Gera zeitnah, erzieherisch und präventiv erfolgen und ist Teil der [[Kriminalprävention]].
 
== Medien ==
In Gera erscheinen als Tageszeitungen die ''[[Ostthüringer Zeitung]]'' und die ''[[Thüringische Landeszeitung|Thüringischen Landeszeitung]]'' (TLZ), die einen gemeinsamen Lokalteil für die Stadt produzieren. Beide Zeitungen werden von der [[Zeitungsgruppe Thüringen]], die zur Essener [[WAZ-Mediengruppe]] gehört, herausgegeben. Andere regionale Tages- wie auch Boulevardzeitungen konnten sich nicht am Markt halten. Somit fehlt der drittgrößten Stadt Thüringens eine pluralistische Presselandschaft.
 
Der [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]] unterhält in Gera ein Rundfunkstudio. Von 1992 bis 1994 befand sich das Landesfunkhaus Thüringen des MDR-Fernsehens in der Hermann-Drechsler-Straße in Gera-[[Untermhaus]] (heutige Kammerspiele).
 
Lokale Fernsehsender sind ''Ostthüringen TV'' und der von der [[Thüringer Landesmedienanstalt]] finanzierte ''Offene Kanal Gera (OKG)''. Ein Bestandteil des OKG ist das ''PiXEL-Fernsehen'', der zu seiner Gründung deutschlandweit einzigen Offene Kanal für Kinder und Jugendliche. Mittlerweile sind Kinder und Jugendliche fester Bestandteil in fast allen Offenen Kanälen.
 
In Gera gibt die Zeitungsgruppe Thüringen das wöchentlich erscheinende Anzeigenblatt ''Allgemeiner Anzeiger'' als Lokalausgabe für Gera heraus. Seit rund 10 Jahren erscheint in Gera die Wochenzeitung ''Neues Gera'' als einzige konzernunabhängige Zeitung, herausgegeben vom Verlag Dr. Frank GmbH. Sie hat neben einem hohen Anzeigenanteil auch einen großen redaktionellen Teil mit Informationen ausschließlich aus Gera.
 
== Bildung ==
In Gera existieren 44 [[Schule|allgemeinbildende bzw. berufsbildende Schulen]].<ref name="GeraerSchulen">Übersicht auf http://www.gera.de/sixcms/detail.php?id=24165</ref>
 
Von den ursprünglich sechs städtischen [[Gymnasium|Gymnasien]] sind seit dem Schuljahr 2007/08 nur noch drei vorhanden: das [[Goethe-Gymnasium/Rutheneum seit 1608]] mit eigenen Spezialklassen für Musik und das [[Zabel-Gymnasium]] im Stadtzentrum sowie das Karl-Theodor-Liebe-Gymnasium im Stadtteil [[Bieblach]]. Das Georg-Christoph-Lichtenberg-Gymnasium wurde 2005 geschlossen, das Albert-Schweitzer-Gymnasium 2007. Das ehemalige Friedrich-Schiller-Gymnasium wurde 2002 mit dem Zabel-Gymnasium vereinigt. Ein viertes Gymnasium, das [[Osterlandgymnasium Gera|Osterlandgymnasium]], befindet sich zwar ebenfalls in Gera, gehört aber dem Landkreis Greiz und wird daher vorwiegend von Schülern aus dem Umland besucht. Als eine von nur drei Städten Thüringens verfügt Gera über eine [[Integrierte Gesamtschule]].
 
Außerdem existieren in Gera in [[Privatschule|privater Trägerschaft]] mit besonderen [[Konzeption#Didaktik|Konzeptionen]] eine [[Grundschule]] (BIP Kreativitätsgrundschule Gera), eine [[Gesamtschule]] ([[Waldorfschule|Freie Waldorfschule Gera]]) und eine [[Förderschule (Deutschland)|Förderschule]] (Schule zur individuellen Lebensbewältigung).<ref name="GeraerSchulen" />
 
Neben einer [[Volkshochschule]] existieren in Gera außerdem eine [[Berufsakademie Gera|Berufsakademie]] und das Staatliche [[Studienseminar]] für Lehrerausbildung. Im Frühjahr 2007 ging die private [[SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera]] in Betrieb. An ihr können seit dem Wintersemester 2007/2008 die Studiengänge Physiotherapie, Ergotherapie, Interdisziplinäre Frühförderung sowie Medizinpädagogik belegt werden.
Trotz ihres Status als zweitgrößte Stadt in Thüringen verwehrte das Kultusministerium Gera bisher jedoch die Ansiedelung einer staatlichen Universität oder Fachhochschule.
 
In Gera gibt es mehrere höhere Berufsfachschulen. Im Bildungswerk Kaimberg (befindet sich im [[Kaimberg|gleichnamigen Stadtteil]]) werden Sozialassistenten, Erzieher, Heilerziehungspfleger und Altenpfleger ausgebildet; zudem werden Fortbildungen zum Heilpädagogen angeboten. In den Büroräumen der Gera Arcaden befindet sich ein Standort der [[Grundig Akademie für Wirtschaft und Technik gemeinnützige Stiftung e.V.]]. Hier finden u.&nbsp;a. Ausbildungen im kaufmännischen Bereich, im IT-Bereich und im Bereich der Automatisierung statt.
 
Die [[Bibliothek|Stadt- und Regionalbibliothek]] mit einer Haupt- und zwei Zweigstellen im Stadtgebiet bietet ein umfangreiches Angebot an [[Literatur]].
 
Im Stadtteil [[Ernsee]] befindet sich ein Jugend-Waldheim als Walderlebnis-Schule.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sdw-thueringen.de/scripts/angebote/2038
|titel=Waldpädagogik und Jugendwaldheime (Thüringen)
|werk=Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Onlinemagazin |zugriff=16. Juni 2010}}</ref>
 
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Gera - Salvatorkirche.jpg|miniatur|hochkant|Salvatorkirche]]
 
=== Historische Bauwerke ===
 
Das historische Zentrum der Stadt bildet bis heute der Markt mit dem 1576 eingeweihten [[Geraer Rathaus]], dem [[Simsonbrunnen (Gera)|Simsonbrunnen]] und der [[Stadtapotheke (Gera)|Stadtapotheke]]. Durch mehrfache Zerstörungen und Stadtbrände (1450, 1639, 1686, 1780), das Wachstum der Stadt während der Industrialisierung, die Bombardements des Zweiten Weltkriegs und schließlich die Stadtumbauten in der DDR sind in Gera nur wenige Bauwerke aus der Zeit vor dem 18. Jahrhundert erhalten. Vor allem seit Ende der 1990er Jahre wurde aber ein Großteil der historischen Bausubstanz im Stadtzentrum und in den angrenzenden Stadtteilen restauriert.
 
Bekannte historische Kirchengebäude in Gera sind im Stadtzentrum die [[Salvatorkirche (Gera)|Salvatorkirche]] (Barock mit Jugendstil-Interieur), die [[Johanniskirche (Gera)|Johanniskirche]] (Neogotik) und die [[Trinitatiskirche (Gera)|Trinitatiskirche]] (Barock, Neogotik) sowie in Untermhaus die [[Marienkirche (Gera)|Marienkirche]] (Spätgotik).
 
[[Datei:Schloss Osterstein 2008.jpg|miniatur|links|Schloss Osterstein]]Auf dem Hainberg oberhalb des Stadtteils Untermhaus finden sich der ehemalige Bergfried aus dem 12. Jahrhundert sowie Reste von Wirtschaftsgebäuden und des Schlosshofes des ehemaligen fürstlichen Residenzschlosses von Reuß jüngere Linie ([[Schloss Osterstein (Gera)|Schloss Osterstein]]). Vom Bergfried aus bietet sich ein weitreichender Blick über die Stadt Gera und das Kernareal der Bundesgartenschau [[Hofwiesenpark]]. Das [[Schloss Osterstein (Gera)|Schloss Osterstein]] entwickelte sich heute zu einem beliebten Ausflugsziel und wird oft für kulturelle Ausstellungen genutzt.
 
[[Datei:Haus Schulenburg 1.jpg|miniatur|Haus Schulenburg]]Eine Besonderheit Geras sind die [[Geraer Höhler]]. Diese Tiefkeller, also Keller unter den eigentlichen Kellern der Häuser in der historischen Altstadt, entstanden im 17. und 18. Jahrhundert. Hier wurde das von den Bürgern gebraute Bier gelagert. Nach dem damaligen Stadtrecht war das Braurecht an Hausbesitz innerhalb der Stadt gekoppelt. Die Höhler waren nicht miteinander verbunden und nur vom Haus bzw. Keller darüber zugänglich. Später gerieten die Höhler in Vergessenheit. Einige von ihnen wurden im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker genutzt und im Zuge dessen miteinander verbunden.
 
Bekannt ist Gera vor allem auch für die durch die einstige Bedeutung als Industriestadt bedingte hohe Anzahl von Villen. Sie sind vor allem nördlich und westlich des Stadtzentrums in den Stadtteilen Untermhaus und [[Heinrichsgrün]] sowie im Bereich Berliner Straße/Friedrich-Engels-Straße zu finden. Besonders bekannt sind beispielsweise das [[Haus Schulenburg]] von [[Henry van de Velde]] und die [[Villa Jahr]]. Siehe auch Liste der [[Villen in Gera]].
 
=== Theater und Kino ===
[[Datei:Gera Theater (2007).JPG|miniatur|links|Theater in Gera]]
Die [[Bühnen der Stadt Gera]] fusionierten 1996 mit dem [[Landestheater Altenburg]] zum ''Theater Altenburg-Gera''. Dieses trägt seit 2006 den Namen [[Theater & Philharmonie Thüringen]]; seitdem wird für die Geraer Spielstätten ([[Theater Gera (Großes Haus)|Großes Haus]] mit Bühne am Park, Kleines Theater im Zentrum sowie TheaterFABRIK Gera) wieder die Bezeichnung ''Bühnen der Stadt Gera'' verwendet.
 
Die beiden nach der Wiedervereinigung noch verbliebenen Kinos schlossen Ende 1997, als die moderne UCI-Kinowelt eröffnet wurde. Im Metropol-Kino finden gelegentlich noch Filmnächte statt.
 
Bekannt auch über die Stadtgrenzen ist das [[Kabarett]] [[Fettnäppchen]] direkt unter dem Rathaus.
 
Größere Veranstaltungen finden im 1981 eröffneten [[Kultur- und Kongresszentrum Gera]] im Stadtzentrum statt.
 
=== Museen ===
 
Gera besitzt vier städtische Museen, die alle in historischen Gebäuden untergebracht sind. [[Datei:Gera Orangerie1.JPG|miniatur|2007: Die Orangerie nach der Wiedereröffnung]]
* Das [[Stadtmuseum Gera|Stadtmuseum]] im ehemaligen ''Zucht- und Waisenhaus'', gegründet 1878, beschäftigt sich mit der Stadtgeschichte. Daneben betreibt das Stadtmuseum die Historischen Höhler unter dem Nicolaiberg, wo in den Jahren 1986 bis 1989 zehn der Geraer Höhler der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
* Die ''Kunstsammlung Gera'' wurde 1972 in der ehemaligen fürstlichen [[Orangerie (Gera)|Orangerie]] eröffnet. 1991 kam das [[Otto-Dix-Haus (Gera)|Otto-Dix-Haus]] hinzu, das anlässlich des 100. Geburtstags des Malers zum zweiten Museum der Geraer Kunstsammlung umgebaut worden war.
* Im ehemaligen ''Schreiberschen Haus'' in der Altstadt befindet sich seit 1956 das [[Museum für Naturkunde (Gera)|Museum für Naturkunde]]. Weiterhin gehören zum Naturkundemuseum der unter dem Haus befindliche ''Höhler Nr. 188'', in dem Mineralienausstellungen stattfinden, sowie der [[Botanischer Garten Gera|Botanische Garten]].
* Das [[Museum für Angewandte Kunst (Gera)|Museum für Angewandte Kunst]] wurde 1984 im ehemaligen ''Ferberschen Haus'' eingerichtet.
 
Seit 2008 laufen die Planungen für ein neues Museum in Gera: Im von [[David Chipperfield]] erbauten ehemaligen Gebäude der Landeszentralbank, direkt am Hofwiesenpark gelegen, soll das ''Kunsthaus Gera'' entstehen. Mit rund 3000 Quadratmetern Ausstellungsfläche soll es das Kernstück der Kunstsammlung Gera bilden und erstmals auch großflächige Kunstausstellungen in Gera ermöglichen.
 
Daneben gibt es noch einige kleinere Museen und Sammlungen von Privatleuten oder Unternehmen, wie das ''Straßenbahnmuseum'' der Geraer Verkehrsbetrieb GmbH.
 
=== Parks und Gärten ===
[[Datei:Parkbahngera001.JPG|miniatur|Parkeisenbahn im Tierpark Gera]]
Im Stadtteil [[Debschwitz]] findet sich der [[Tierpark Gera]], der größte Waldzoo Ostthüringens und einer der größten Zoos in Thüringen. Er zeigt auf einem ca. 20 Hektar großen Gelände über 500 Tiere aus über 80 Tierarten. Eine Attraktion des Tierparks ist die [[Parkeisenbahn Gera|Parkeisenbahn]], eine kleine Eisenbahn mit ca. 800&nbsp;m Streckenlänge quer durch den Tierpark vom Bahnhof Martinsgrund am Tierparkeingang bis zum Bahnhof Wolfsgehege im oberen Teil des Tierparks.
 
[[Datei:Gera Dahliengarten.JPG|miniatur|links|Der Dahliengarten zur Zeit der herbstlichen Dahlienbepflanzung (Okt. 2007)]]
Im Zuge der Bundesgartenschau entstand mit dem [[Hofwiesenpark]] ein großer zentrumsnaher attraktiver Stadtpark. Darüber hinaus verfügt die Stadt mit dem [[Küchengarten (Gera)|Küchengarten]], einem barocken Lustgarten zwischen [[Orangerie (Gera)|Orangerie]] und [[Theater & Philharmonie Thüringen|Theater]], sowie dem [[Dahliengarten (Gera)|Dahliengarten]], einem Schaugarten für Dahlien, und den Botanischen Garten über weitere beliebte innerstädtische Grünanlagen.
 
=== Bundesgartenschau 2007 ===
[[Datei:Gera Bundesgartenschau.jpeg|miniatur|Blick auf die BUGA 07 im Hofwiesenpark Gera]]
 
Vom 27. April 2007 bis zum 14. Oktober 2007 fand in Gera und [[Ronneburg (Thüringen)|Ronneburg]] die [[Bundesgartenschau 2007]] statt. Es handelte sich dabei um die erste Bundesgartenschau, die an zwei Standorten stattfand. Der Hauptausstellungsbereich in Gera war der neu geschaffene [[Hofwiesenpark]], in den auch das ehemalige Sommerbad sowie die Villa Jahr einbezogen worden waren. Durch ein Band von neu gestalteten Grün- und Gewerbeflächen war er mit der zweiten Ausstellungsfläche, der [[Neue Landschaft Ronneburg|Neuen Landschaft Ronneburg]], verbunden.
 
Im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau gab es viele Veränderungen im Stadtbild. Im November 2006 wurde die ''Stadtbahnlinie 1'' von Untermhaus nach Zwötzen in Betrieb genommen. Geras historischer Stadtpark, der [[Küchengarten (Gera)|Küchengarten]], sowie die angrenzende Orangerie und das Theater wurden modernisiert und unmittelbar vor der Bundesgartenschau ihrer Bestimmung übergeben.
 
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
[[Datei:Gera Hoehlerfest.JPG|miniatur|hochkant|Geras Innenstadt beim Höhlerfest 2007]]
Im Lauf des Jahres finden in Gera verschiedene Kunst- und Kulturfestivals statt, u.&nbsp;a.
* [[Goldener Spatz]] (seit 2003 gemeinsam mit [[Erfurt]])
* Video/Filmtage Rheinland-Pfalz/Thüringen (abwechselnd in Gera und [[Koblenz]])
* GERAmedia (Symposium und Events am Medienstandort Thüringen)
* [[Flammende Sterne]] (internationales [[Feuerwerk]]sfestival)
* Geraer Ballett-Tage (seit 1979)
* Maifest
* Tierparkfest
* Tierpark-Safari
* „Sommernachtstraum“ (Stadtparkfest)
* „Alles Theater“ (Theatertage)
* Höhlerfest
* [[Dahlienfest Gera|Dahlienfest]]
* Lusanfest (alle 2 Jahre)
* Geraer Märchenmarkt (Weihnachtsmarkt)
* GERiljA-Festival (überregionales Amateurbandfestival)
* Eis-Arena-Gera (900&nbsp;m² große Eisbahn auf dem Zentralen Platz, jedes Jahr von Anfang Dezember bis Mitte Februar)
* Die Stadt vergibt zweijährlich den [[Aenne-Biermann-Preis]].
* [[Rock für Deutschland]], seit 2003 stattfindendes Neonazi-Festival
 
=== Sport ===
[[Datei:Gera Panndorfhalle.JPG|miniatur|Panndorfhalle]]
Die großen Sportanlagen Geras konzentrieren sich hauptsächlich auf die früheren „Hofwiesen“ an der Weißen Elster zwischen dem Stadtzentrum und den Stadtteilen Heinrichsgrün und Untermhaus. Hier befinden sich das [[Stadion der Freundschaft (Gera)|Stadion der Freundschaft]], das Hofwiesenbad (Hallen-Freizeit-Bad), eine Rollhockey-Arena sowie die im Jahre 2005 grundlegend sanierten Tennisplätze des TC 90 Gera. Im Jahre 2004 wurde eine neue Vierfelder-Sporthalle fertiggestellt, die die alte Panndorfhalle ersetzt. Der Name wurde beibehalten.
 
Das am Südende des Hofwiesenparks gelegene Sommerbad musste wegen Baufälligkeit geschlossen werden und wurde in das Ausstellungsgelände der Bundesgartenschau 2007 integriert. Naturbäder befinden sich derzeit nur noch außerhalb des Stadtzentrums in den Stadtteilen [[Kaimberg]] und [[Aga (Gera)|Aga]].
 
Weitere kleinere Sportanlagen sind über die ganze Stadt verteilt. Nennenswert sind das traditionsreiche Stadion am Steg, das [[Reitstadion Gera-Milbitz|Reitstadion in Milbitz]], das Zwötzener Karl-Harnisch-Stadion und die Rollschnelllaufbahn im Gelände des früheren Heizkraftwerkes.
[[Datei:Gera Stadion.JPG|miniatur|[[Stadion der Freundschaft (Gera)|Stadion der Freundschaft]], Leichtathletik- und Fußballstadion]]
Der führende [[Fußball]]verein Geras ist die [[BSG Wismut Gera]] in der [[Thüringenliga (Fußball)|Thüringenliga]]. Der in der Vergangenheit erfolgreichste Verein der Stadt spielte bis 1996 sowie in der Saison 1999/2000 in der [[Fußball-Oberliga Nordost (Staffel Süd)|NOFV-Oberliga]], musste sich nach einem Konkursverfahren jedoch im Jahre 2003 bis in die Bezirksliga zurückziehen. Seit 2008 spielt die 1. Mannschaft wieder in der [[Thüringenliga (Fußball)|Thüringenliga]].
Der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte ist bis heute der 2. Platz der Vorgängermannschaft ''BSG Gera-Süd'', die im Finale um den [[FDGB-Pokal]] 1949 nur knapp [[SV Dessau 05|Waggonbau Dessau]] unterlag. 2007 schloss sich die Fußballabteilung des in ''1. SV Gera'' rückbenannten Vereins dem neu gegründeten ''FV Gera Süd'' an. Nach einem Beschluss der Mitgliederversammlung vom 3. Juni 2009 startet der Verein seit Beginn der Saison 2009/2010 wieder unter dem Traditionsnamen BSG Wismut Gera und spielt ab der Saison 2012/2013 wieder im Stadion der Freundschaft.
 
Bis zum Januar 2012 spielte mit dem [[1. FC Gera 03]] ein weiterer Verein temporär in der [[Fußball-Oberliga Nordost (Staffel Süd)|NOFV-Oberliga]]. Dieser Verein entstand im Jahre 2003 durch den Zusammenschluss der Fußballabteilungen des ''TSV 1880 Gera-Zwötzen'' und des ''SV 1861 Liebschwitz''. 2007 gelang dem Verein der Gewinn des thüringer [[TFV-Pokal|Landespokals]]. Der Aufenthalt in der Oberliga währte insgesamt nur kurz, denn die Geschichte des Vereins wurde durch mehrere Insolvenzanträge begleitet, die letztlich in einem Rückzug der 1. Männermannschaft während der laufenden Saison 2011/2012 gipfelten.
 
Der früher ebenfalls erfolgreiche Fußballverein [[Dynamo Gera]] zog bereits nach der Saison 1989/90 seine Mannschaften vom Spielbetrieb zurück. Alle anderen Vereine Geras spielen auf Bezirks- und Stadtebene.
 
Die Frauenmannschaft des FFC Gera vertritt die Stadt in der höchsten Landesspielklasse, der Thüringenliga. Als Fusion der Frauenfußballabteilungen der BSG Wismut Gera und des 1. FC Gera 03 spielt die Mannschaft in der Tradition des TSV Modedruck/1880 Gera-Zwötzen, der über viele Jahre überregional in der [[Fußball-Regionalliga Nordost (Frauen)|Regionalliga Nordost]] vertreten war.
 
Eine der bedeutendsten Sportarten Geras ist seit vielen Jahren der [[Radsport]]. Zwischen 1967 und 2001 war die Stadt 14-mal Etappenort der [[Internationale Friedensfahrt|Internationalen Friedensfahrt]]. Gera verfügt ebenso eine Radbahn aus den 1950er Jahren. In der Umgebung Geras findet außerdem jährlich eines der bedeutendsten Straßenradrennen für Frauen statt, die [[Internationale Thüringen-Rundfahrt der Frauen|Internationale Thüringen-Rundfahrt]]. Besonders durch zahlreiche Weltmeisterschaftsteilnahmen und den Erfolg der Juniorenmannschaften (LV Team HFB Gera) ist der Geraer Radsport bekannt. Aus der Stadt stammen bedeutende ehemalige Radrennfahrer wie [[Olaf Ludwig]], [[Hanka Kupfernagel]] oder [[Jens Heppner]]. Mit dem ''SSV Gera 1990 e.&nbsp;V.'' verfügt die Stadt weiterhin über einen der erfolgreichsten Radsportvereine im [[Bund Deutscher Radfahrer]], der auf lange Tradition zurückblicken kann.
 
Das [[Reitstadion Gera-Milbitz]] ist ein Zentrum des Reitsports in Deutschland. Bereits viermal war Gera Ausrichter der Deutschen Meisterschaften im Dressur- und Springreiten.
 
Die Geraer [[Speedskating|Speedskater]] des [[RSV Blau-Weiß Gera]] gehören zur internationalen Spitze; 2008 richtete die Stadt die Speedskating-Europameisterschaft aus.
 
Auch ist Gera mit dem Flugplatz Gera-Leumnitz ein Zentrum des [[Fallschirmspringen]]s. 2006 fand die Weltmeisterschaft im Fallschirmspringen in Gera statt.
 
In der Stadt hat auch die ''Sportwetten Gera GmbH'' ihren Sitz, die durch Bandenwerbung bei zahlreichen sportlichen Großereignissen auf sich aufmerksam macht und einer der größten Wettanbieter in Deutschland ist. Die Lizenz zum Anbieten von [[Sportwette]]n, die das Unternehmen zusammen mit weiteren Anbietern im Mai 1990 noch nach DDR-Recht erhielt, bot schon häufiger Anlass zu Kontroversen über ihre Gültigkeit. In einem Grundsatzurteil des [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgerichts]] vom 22. Juni 2006 bekräftigte das Gericht einerseits die Gültigkeit der Lizenz für die [[Neue Bundesländer|neuen Bundesländer]], erklärte aber Aktivitäten dieser Firmen in den alten Bundesländern für illegal, weil diese dort gegen das staatliche [[Wettmonopol]] verstoßen. Am 19. August 2009 gab das Unternehmen auf seiner Internetseite bekannt, künftig keine Wetten mehr im Internet anzunehmen bzw. anzubieten.
 
=== Kulinarische Spezialitäten ===
Gera liegt mitten im „thüringischen Schwarzbierland“ und hat mit der [[Köstritzer]] Brauerei im Nachbarort [[Bad Köstritz]] die größte und bedeutendste deutsche Schwarzbierbrauerei. Typisch sind ferner die [[Thüringer Rostbratwurst|Thüringer Rostbratwürste]] (kurz: ''Roster'') sowie die [[Thüringer Klöße]]. Wirklich typisch für Gera ist aber die ''Gersche Fettbemme'' – eine Brotscheibe (Bemme), bestrichen mit [[Schmalz]]. Die echten Geraer (''Gersche'') werden ihretwegen auch „Gersche Fettguschen“ genannt. Eine Anspielung früherer Zeit, auf den meist leicht fettigen Rand um den Mund, der entsteht, wenn man herzhaft in die Bemme hineinbeißt.
 
== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger seit 1945 ===
:''Für detaillierte Informationen siehe: [[Liste der Ehrenbürger von Gera]]''.
* 1956: [[Curt Böhme]], Oberbürgermeister
* 1966: [[Otto Dix]], Maler
* 1969: Michail Andrejewitsch Sheltowski, ehemaliger Kommandant der sowjetischen Garnison Gera
* 1974: Alexej Mironowitsch Rybakow, 1. Sekretär der KPdSU des Gebiets Pskow
* 1995: [[Olaf Ludwig]], Radsportler
* 1998: [[Werner Simsohn]], Autor (''Juden in Gera'', 3 Bände)
* 1999: [[Bernhard Sahler]], Dekan i.R.
* 2004: [[Karl Weschke]], Maler
* 2005: [[Heike Drechsler]], Leichtathletin
 
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
:''Siehe auch: [[Liste der Söhne und Töchter der Stadt Gera]]''.
 
Die nachfolgenden Personen wurden in Gera geboren und sind nachfolgend chronologisch nach ihrem Geburtsjahr aufgelistet, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis.
 
* [[Johann Heinrich von Berger]] (1657–1732), Jurist
* [[Ernst August Geitner]] (1783–1852), Chemiker, Botaniker und Erfinder
* [[Otto Lummer]] (1860–1925), Physiker
* [[Paul Hundius]] (1889-1918), U-Boot-Kommandant des Ersten Weltkrieges, Namensgeber der [[6. U-Flottille|U-Boot-Flottille „Hundius“]]
* [[Otto Dix]] (1891–1969), Maler und Grafiker, Hauptvertreter der Kunstrichtung [[Neue Sachlichkeit (Kunst)|Neue Sachlichkeit]], Professor an den Kunstakademien Dresden und Karlsruhe
* [[Rudolf Paul]] (1893–1978), Politiker, Landespräsident von Thüringen
* [[Helene Fleischer]], geborene Lätzsch (1899–1941), kommunistische Politikerin
* [[Dietrich Peltz]] (1914–2001), Offizier der [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] im Zweiten Weltkrieg
* [[Ursula Arnold]] (1929-2012), Fotografin und Kamerafrau
* [[Karl-Heinz Pollok]] (1929–2003), slawischer Philologe und Gründungspräsident der Universität Passau
* [[Max Frankel]] (* 1930), Journalist, Träger des [[Pulitzer-Preis]]es und ehemaliger Chefredakteur der [[New York Times]]
* [[Helga Königsdorf]] (* 1938), Mathematikerin und Schriftstellerin
* [[Rainer Ortleb]] (* 1944), Politiker, Bundesminister
* [[Michael Krapp]] (* 1944), Politiker, Kultusminister in Thüringen
* [[Thilo Sarrazin]] (* 1945), Politiker
* [[Birgit Pohl]] (* 1954), mehrfache [[Paralympics]]-Siegerin und Weltmeisterin in den Sportarten Behindertensport/Leichtathletik (Kugelstoßen, Diskus- und Speerwerfen)
* [[Wolfgang Tiefensee]] (* 1955), Politiker, Oberbürgermeister von [[Leipzig]], Bundesminister
* [[Ulrich Junghanns]] (* 1956), Politiker, Wirtschaftsminister und CDU Vorsitzender von Brandenburg
* [[Rolf Schwanitz]] (* 1959), Politiker, [[Staatsminister (Deutschland)|Staatsminister]], Parlamentarischer Staatssekretär
* [[Andreas Dresen]] (* 1963), Filmregisseur
 
 
=== Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder gewirkt haben ===
* [[Johann Spies]] (* um 1540-1623), Buchdrucker, Herausgeber der ''Historia von D. Johann Fausten'' (Faust-Volksbuch)
* [[Georg Walter Vincent von Wiese]] (1769–1824), Vizekanzler und [[Geheimer Rat|Geheimrat]] des [[Fürstenhaus Reuß|Gesamtfürstenhauses Reuß]] zu Gera
* [[Johann Ernst Daniel Bornschein]] (1774–1838), Dramatiker und Romanautor
* [[Karl Theodor Liebe]] (1828-1894), Geologe und Ornithologe
* [[Rudolf Schmidt (Architekt)|Rudolf Schmidt]] (1862–1945), Architekt zahlreicher historistischer Villen in Gera
* [[Henry van de Velde]] (1863–1957), belgischer Architekt und Designer
* [[Thilo Schoder]] (1888–1979), Architekt
* [[Aenne Biermann]] (1898–1933), Fotografin
* [[Horst Salomon]] (1929-1972), Schriftsteller
* [[Theo Zwanziger]] (* 1945), Jurist und Ex-Präsident des Deutschen Fussballbundes, Namenesgeber für Anwaltskanzlei in Gera
 
[[Kategorie:Gera| ]]
[[Kategorie:Kreisfreie Stadt in Thüringen]]
[[Kategorie:Ehemalige deutsche Landeshauptstadt]]
[[Kategorie:Ehemaliger Residenzort in Thüringen]]
[[Kategorie:Ehemalige Kreisstadt in Thüringen]]
[[Kategorie:Ort an der Weißen Elster]]

Version vom 31. Juli 2012, 19:29 Uhr

Gera ist eine Stadt in Thüringen an der Bundesautobahn 4. Bekannt wurde sie durch die beiden großen Industrieschornsteine, die man schon von weitem sehen konnte. Sie wurden in den letzten Jahren abgerissen.