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In der arabischen Medizin ist das Phänomen seit 100 Jahren bekannt. Bereits im 13. Jahrhundert verurteilte Imam Nawawi (1233 – 1279 n.Ch.) im Minhag at-Talibin freiwillige Amputationen durch Ärzte als "einfache Sünde". Im 18. Jahrhundert berichtete eine französische Quelle über das Glück eines Mannes, dem 1785 ein gesundes Bein amputiert worden war (Sue J.J., [richtig: Jean-Baptiste]: Anecdotes historiques, litteraires et critiques, sur la medicine, la chirurgie, et la pharmacie, Chez la Bocher, 1785). Im 20. Jahrhundert präsentierte ein umstrittener Sexologe einen ähnlichen Fall in den USA. Im Jahre 2000 berichtete die BBC über den Fall einer freiwilligen Amputation in Schottland. Das schottische Nationalparlament verbot dem Krankenhaus weitere Behandlungen dieser Art.
In der arabischen Medizin ist das Phänomen seit 100 Jahren bekannt. Bereits im 13. Jahrhundert verurteilte Imam Nawawi (1233 – 1279 n.Ch.) im Minhag at-Talibin freiwillige Amputationen durch Ärzte als "einfache Sünde". Im 18. Jahrhundert berichtete eine französische Quelle über das Glück eines Mannes, dem 1785 ein gesundes Bein amputiert worden war (Sue J.J., [richtig: Jean-Baptiste]: Anecdotes historiques, litteraires et critiques, sur la medicine, la chirurgie, et la pharmacie, Chez la Bocher, 1785). Im 20. Jahrhundert präsentierte ein umstrittener Sexologe einen ähnlichen Fall in den USA. Im Jahre 2000 berichtete die BBC über den Fall einer freiwilligen Amputation in Schottland. Das schottische Nationalparlament verbot dem Krankenhaus weitere Behandlungen dieser Art.


Derzeit versuchen Mediziner "Freiwillige Amputationen" hinsichtlich ihrer Verbreitung, Ursache und Erscheinungsform zu untersuchen.
Derzeit versuchen Mediziner "Freiwillige Amputationen" hinsichtlich ihrer Verbreitung, Ursache und Erscheinungsform zu untersuchen. Seitens der Betroffenen besteht jedoch dazu kaum Bereitschaft, da sie den Betroffenen keine praktische Hilfestellung bei der Erfüllung ihres Wunsches zukommen lassen. Der Hirnwissenschaftler Swaab schätzt, dass 28 % der Betroffene ihre Wünsche erfüllen können (Quelle folgt).


hier folgen später drei medizinische Erklärungsansätze
hier folgen später drei medizinische Erklärungsansätze

Version vom 2. Dezember 2011, 17:51 Uhr

"Freiwillige Amputation" ist ein Sammelbegriff für den Wunsch nach einer nachhaltigen körperlichen Veränderung des Menschen unter Mithilfe von Ärzten. Derzeit untersuchen Neurologen, Psychiater, die Philosophie und Juristen dieses Phänomen, das auch als "Body Integrity Identity Disorder" ("BIID"), "Amputee Identity Disorder" ("AID") oder "Xenomelia" in den Medien bekannt geworden ist.

Der Wunsch nach einer "Freiwilligen Amputation" umfasst nach bisherigen Erkenntnissen (Nitschmann, Schramme, Waible -> Anmerkungen folgen) auch das Verlangen nach dem Eintritt einer Querschnittlähmung. Andere Wünsche wurden bisher nur anekdotenhaft übermittelt (z.B. der Wunsch danach, gehörlos zu sein -> Beleg folgt).

In Abgrenzung zu bekannten psychiatrischen Erkrankungen liegt der Wunsch nicht deshalb vor, weil die betreffenden Personen der Meinung sind, bestimmte Körperteile würden nicht zu ihnen gehören.

In der arabischen Medizin ist das Phänomen seit 100 Jahren bekannt. Bereits im 13. Jahrhundert verurteilte Imam Nawawi (1233 – 1279 n.Ch.) im Minhag at-Talibin freiwillige Amputationen durch Ärzte als "einfache Sünde". Im 18. Jahrhundert berichtete eine französische Quelle über das Glück eines Mannes, dem 1785 ein gesundes Bein amputiert worden war (Sue J.J., [richtig: Jean-Baptiste]: Anecdotes historiques, litteraires et critiques, sur la medicine, la chirurgie, et la pharmacie, Chez la Bocher, 1785). Im 20. Jahrhundert präsentierte ein umstrittener Sexologe einen ähnlichen Fall in den USA. Im Jahre 2000 berichtete die BBC über den Fall einer freiwilligen Amputation in Schottland. Das schottische Nationalparlament verbot dem Krankenhaus weitere Behandlungen dieser Art.

Derzeit versuchen Mediziner "Freiwillige Amputationen" hinsichtlich ihrer Verbreitung, Ursache und Erscheinungsform zu untersuchen. Seitens der Betroffenen besteht jedoch dazu kaum Bereitschaft, da sie den Betroffenen keine praktische Hilfestellung bei der Erfüllung ihres Wunsches zukommen lassen. Der Hirnwissenschaftler Swaab schätzt, dass 28 % der Betroffene ihre Wünsche erfüllen können (Quelle folgt).

hier folgen später drei medizinische Erklärungsansätze

Freiwillige Amputationen verursachen medizinethische und in einigen Ländern strafrechtliche Probleme.

Während in Deutschland nach einem Urteil (Beleg folgt) des BGHs Eingriffe dieser Art zulässig sein könnten, ist die Kostenübernehme der Operation und nachfolgenden Behandlung sozialrechtlich bisher nicht geregelt.


Personen, die sich einer feiwilligen Amputation unterziehen wollen, unterliegen der Gefahr durch Mitarbeiter in den öffentlichen Gesundheitssystemen menschenrechtswidrig behandelt zu werden, da die moralische Entrüstung über einen Wunsch dieser Art bei einigen Ärzten und dem Pflegepersonal sehr groß ist.

Weblinks


Literatur

Kathrin Nitschmann: Chirurgie für die Seele? Eine Fallstudie zu Gegenstand und Grenzen der Sittenwidrigkeitsklausel, Zeitschrift: Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft, Band 119, Heft 3, 2007, S. 547 - 593

Thomas Schramme: Freiwillige Verstümmelung: Warum eigentlich nicht?, In: Johann S. Ach, Arnd Pollmann (Hg.), no body is perfect. Baumaßnahmen am menschlichen Körper. Bioethische und ästhetische Aufrisse, Bielefeld 2006

Elmar Waibl: Body Integrity Identity Disorder (BIID): Eine extreme Herausforderung für die Medizinethik, in: PluralismusKonflikte - Le pluralisme en conflits, Marie-Luisa Frick, Pascal Mbongo, Florian Schallhart, S. 307 ff. Münster 2010


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