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Der Fall von Berlin: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Stalin liest ein Werk von Lenin.jpg|thumb|right|230px|Der Massenmörder Stalin liest ein Werk von Lenin]] '''Der Fall von Berlin''' ist eine pathetische Komposition des russischen Komponisten [[Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch]] zur propagandistischen Verherrlichung der Eroberung Berlins durch die sowjet-bolschewistischen Streikräfte in der vom 16. April bis zum 2. Mai 1945 andauernden [[Schlacht um Berlin]], die Schostakowitsch im Jahr 1949 für den gleichnamigen kommunistischen Propagandafilm (''Padenije Berlina'') aus dem Jahr 1950 komponierte. Die Filmmusik wird als Schostakowitschs op. 82 geführt und die darauf beruhende ''Suite aus der Filmmusik "Der Fall von Berlin"'' ist ein Werk für Chor und Orchester welches unter op. 82 geführt wird und am 10. Juni 1950 uraufgeführt wurde. Dem seit seiner 4. Sinfonie in der Kritik der Sowjet-Diktatur stehenden Schostakowitsch, der in anderen Werken sehr modern komponierte, blieb wohl kaum eine andere Wahl, als mit diesem Werk und anderen Werken wie seiner 5. Sinfonie, seiner 7. Sinfonie über die Belagerung von [[St. Petersburg|Leningrad]], dem Oratorium ''Das Lied von den Wäldern'', op.81, oder der Musik für den von Antiamerikanismus geprägten Hetzfilm ''Treffen an der Elbe'' von 1948 (op. 80 und 80a) im pathetisch-volkstümlichen und musikalisch konservativem Stil des [[Sozialistischer Realismus|Sozialistischen Realismus]] seine Linientreue unter Beweis zu stellen um nicht wie Millionen anderer Menschen dem stalinistischen Terror zum Opfer zu fallen und im Gulag zu enden. <ref>Anm.: Die Frage ob Schostakowitsch innerlich eher ein Gegner der Sowjetdiktatur gewesen ist, der seine Kritik in seinen Komposition - auch in den ideologischen "Auftragswerken" - geschickt verschlüsselte, oder ob er ein Befürworter des Sowjetsystems war und dieses in seiner Musik vorbehaltslos und ohne Ironie verherrlichte, wird seit 1975 mit dem Erscheinen der von Solomon Volkov erstellten Biographie von Schostakowitsch bis heute unter dem Stichwort "Schostakowitsch-Debatte" intensiv geführt, und ist zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen.</ref>
[[Datei:Stalin liest ein Werk von Lenin.jpg|thumb|right|230px|Der Massenmörder Stalin liest ein Werk von Lenin]] '''Der Fall von Berlin''' ist eine pathetische Komposition des russischen Komponisten [[Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch]] zur propagandistischen Verherrlichung der Eroberung Berlins durch die sowjetischen Streitkräfte in der vom 16. April bis zum 2. Mai 1945 andauernden [[Schlacht um Berlin]], die Schostakowitsch im Jahr 1949 für den gleichnamigen kommunistischen Propagandafilm (''Padenije Berlina'') aus dem Jahr 1950 komponierte. Die Filmmusik wird als Schostakowitschs op. 82 geführt und die darauf beruhende ''Suite aus der Filmmusik "Der Fall von Berlin"'' ist ein Werk für Chor und Orchester welches unter op. 82 geführt wird und am 10. Juni 1950 uraufgeführt wurde. Dem in der Kritik der Sowjet-Diktatur stehenden Schostakowitsch, der in anderen Werken sehr modern komponierte, blieb kaum eine andere Wahl, als mit diesem Werk und anderen Werken wie seiner 5. Sinfonie, dem Oratorium ''Das Lied von den Wäldern'', op.81, oder der Musik für den von Antiamerikanismus geprägten Hetzfilm ''Treffen an der Elbe'' von 1948 (op. 80 und 80a) im pathetisch-volkstümlichen und musikalisch konservativem Stil des [[Sozialistischer Realismus|Sozialistischen Realismus]] seine Linientreue unter Beweis zu stellen um nicht wie Millionen anderer Menschen dem stalinistischen Terror zum Opfer zu fallen und im Gulag zu enden.
 
== Das Werk ==


Die Teile von op. 82a heißen:
Die Teile von op. 82a heißen:
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* ''Szene in der Metro ''  
* ''Szene in der Metro ''  
* ''Finale''
* ''Finale''
Das Werk kann wohl als Schostakowitschs konventionellste Komposition bezeichnet werden. Selbst in anderen, der Verherrlichung der Sowjetunion und des ''Vaterländischen Krieges'' gewidmeten Kompositionen wie z.B. der 7. Sinfonie setzte Schostakowitsch modernere musikalische Mittel wie z.B. Bitonalität, Polyrhytmik und extrem alterierte Harmonik ein. Trotzdem muss man anerkennen, dass Schostakowisch die ihm von der kommunistischen Diktatur abverlangten Anforderungen im Rahmen eines konventionellen Musikstils rein musikhandwerklich sehr gut gelöst hat.
Das Vorspiel beginnt mit einer pathetischen Blechbläserfanfare die vom Orchester aufgegriffen und begleitet wird. Einzelne "Molleintrübungen" beschwören einen typisch russischen Charakter. Ab 1`05 wird das Thema eher elegisch und friedlich von den Streicher intoniert, bevor es ab danach unter Hinzuziehung des gesamten Orchester inklusive des Schlazeugs wieder zu hohlem Pathos gesteigert wird. <ref>Aus dem CD-Booklet der Serie ''Die grossen Komponisten, Schostakowitsch - Moderne Meisterwerke'', Masters Publishers BV MMIV, Anm.: Eine Jahresangabe finde ich in meiner CD nicht.</ref>
Die Teile welche das friedliche Leben der russischen Bürger unter der Sowjetdiktatur vor der deutschen Invasion darstellen sind Naturbeschreibungen wie in Beethovens 6. Sinfonie nachgebildet. Der Gipfel der Perversität wird im Abschnitt "''Stalins Garten''" erreicht, in dem der Massenmörder Stalin mit getragenem vierstimmigem Gesang dargestellt ist. Im Abschnitt "''Alyosha und Natalia in den Feldern / Angriff''" wird das Thema des ersten Abschnitts aufgegriffen. Teile wie z.B. "''Hitlers Empfang''" bedienen sich propagandistisch musikalisch billigster Elemente wie z.B. einer militärisch wirkenden Melodie
über einem simlpen Marschrhythmus. Nach der Darstellung des Kampfes um die Seelöwer Höhen und um Berlin selber endet die Musik in einer Beschreibung der Ankunft von Stalin in Berlin mittels mehrstimmigem, russisch wirkendem Gesang.
''Der Fall von Berlin'' ist auch aus heutiger Sicht immer noch eines der erschreckendsten Beispiele dafür wie eine faschstisch-kommunistische Diktatur die begabtesten Künstler ihres Landes unter Androhung offener und nackter Gewalt dazu zwingt, weit unter ihren künstlerischen Möglichkeiten zu bleiben und simple und primtive Werke zur Veherrlichung des Regimes zu verfassen.
== Weblinks ==
* [http://www.youtube.com/watch?v=k6-TtZCXafk Einleitung von ''Der Fall von Berlin'']


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
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Version vom 1. Juni 2011, 11:50 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Der Massenmörder Stalin liest ein Werk von Lenin

Der Fall von Berlin ist eine pathetische Komposition des russischen Komponisten Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch zur propagandistischen Verherrlichung der Eroberung Berlins durch die sowjetischen Streitkräfte in der vom 16. April bis zum 2. Mai 1945 andauernden Schlacht um Berlin, die Schostakowitsch im Jahr 1949 für den gleichnamigen kommunistischen Propagandafilm (Padenije Berlina) aus dem Jahr 1950 komponierte. Die Filmmusik wird als Schostakowitschs op. 82 geführt und die darauf beruhende Suite aus der Filmmusik "Der Fall von Berlin" ist ein Werk für Chor und Orchester welches unter op. 82 geführt wird und am 10. Juni 1950 uraufgeführt wurde. Dem in der Kritik der Sowjet-Diktatur stehenden Schostakowitsch, der in anderen Werken sehr modern komponierte, blieb kaum eine andere Wahl, als mit diesem Werk und anderen Werken wie seiner 5. Sinfonie, dem Oratorium Das Lied von den Wäldern, op.81, oder der Musik für den von Antiamerikanismus geprägten Hetzfilm Treffen an der Elbe von 1948 (op. 80 und 80a) im pathetisch-volkstümlichen und musikalisch konservativem Stil des Sozialistischen Realismus seine Linientreue unter Beweis zu stellen um nicht wie Millionen anderer Menschen dem stalinistischen Terror zum Opfer zu fallen und im Gulag zu enden.

Die Teile von op. 82a heißen:

  • Einleitung
  • Szene am Fluss
  • Attacke
  • Im Garten
  • Sturm auf die Sejelowski-Hügel [1]
  • In der zerstörten Siedlung
  • Szene in der Metro
  • Finale

Einzelnachweise

  1. Anm.: Damit sind die Seelöwer Höhen gemeint.