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Zur Frühgeschichte der Beschneidung in der für das Abendland grundlegenden jüdischen Kultur bietet die Bibel im Alten Testament Hinweise. | |||
Im Christentum wird nicht Beschnitten, weil der Apostel Paulus die Bedeutung der Beschneidung als "Bundeszeichen" leugnete. | |||
Der "Neue Bund" der Taufe (er)setzte jedoch die bisherige Grundlage nicht. | |||
Manche Christenmänner lassen sich deshalb auch heute aus religiöser Überzeugung Beschneiden. | |||
In der griechischen und römischen Antike galten Beschnittene Penise als barbarisch: jüdische Olympioniken dehnten ihre Penishaut, bis sie die Eichel bedeckte. | |||
Man(n) band sich die überstehende Vorhaut mit einem Faden zusammen, damit die Eichel nicht zufällig sichtbar wurde! | |||
Antike Vasenzeichnungen zeigen das selbst an Erektionen. | |||
Christlich motivierte Darstellungen nackter Juden aus der biblischen Geschichte verleugnen stets deren Beschneidung. | |||
Die männeraktfreudige Renaissance (siehe Ben Schmidgal - "Der nackte Mann in der Kunst" MÄNNERaktuell 9/90) zeigt David, den Sieger über den Philister Goliath stets mit üppiger Vorhaut. | |||
Medizin und Hygiene | |||
Beschneidung (tat. circum cisio Zirkumzision, Umschneidung) versteht man die vollständige Entfernung der Vorhaut. | |||
Unter voller oder örtlicher Narkose wird die ganz über die Eichel noch vorn gezogene Vorhaut rundum vor der Eichelspitze abgetrennt. | |||
Das verbliebene innere Vorhautblatt, das nach Zurückstreifen der Oberhaut des Penis jetzt noch die Eichel bedeckt, wird bis auf 2 bis 3 cm von der Eichelfurche entfernt abgeschnitten. | |||
Leider gelten hierzulande in den Lehrbüchern auch andere chirurgische Maßnahmen an der Vorhaut als 'Beschneidung' bezeichnetet: Einschneiden bzw. Abtrennen eines Hautringes und weitere 'konservative Vorhautplastiken", die den Hauptteil des Präputiums erhalten. | |||
Dabei besteht tatsächlich ein 'Beschneidungsrisiko'; Einschnürungen der verbleibenden Vorhaut, an der Narbe und Verwachsung kommen vor. Oft muß bei einer zweiten Operation dann doch "alles ab". | |||
Die vollständige Entfernung der Vorhaut mit dem inneren Vorhautblatt ist die 'sauberste' Lösung; hierbei treten kaum Komplikationen auf. | |||
Das Bändchen an der Eichelunterseite sollte durchtrennt werden, um eine Verkrümmung des Gliedes durch dessen gestraffte Oberhaut zu vermeiden. | |||
Berichte über "Totalverlust des männlichen Gliedes" und "Todesfälle" durch "Infektionen und unstillbare Blutungen" entstammen dem 19. Jahrhundert bzw. Ländern ohne angemessene Hygiene. | |||
Die Bedingungen im modernen Operationssaal schließen so etwas aus. | |||
Die Innenseite der Vorhaut sondert das übelriechende Smegma ab; wenn sie fehlt, ist der Penis so sauber wie die Nasenspitze. | |||
Es wird behauptet, die hygienischen Bedingungen in zivilisierten Ländern würden Beschneidungen aus Sauberkeitsgründen unnötig machen. | |||
Viele unbeschnittene Männer müssen Vorhaut und Eichel häufig waschen um ihrem Anspruch an Hygiene gerecht zu werden. | |||
Peniskrebs (und Gebärmutterkrebs) gelten nach wie vor als mögliche Folge unzureichender Vorhaut- und Eichelhygiene. Es gibt Berichte aus Krankenhäusern wonach die in der Vorhautablagerungen von Patienten vorhandenen Ablagerungen aus kristallinen Brocken bestand und sogar daß Einführen eines Katheders verhinderte ... (kein Einzelfall). | |||
Bradl vermutet, die Eichel eines beschnittenen Gliedes (nicht: eine beschnitte Eichel, sowas gibt's nicht!) könne womöglich gegenüber AIDS-Erregern unempfindlicher sein. Miniverletzungen, wie sie an einer bevorhauteten, nur selten entblößten Eichel häufig vorkommen, werden jedenfalls noch der Beschneidung seltener: die Eichehaut wird der übrigen Haut ähnlicher, derber. | |||
Vielmehr wird lediglich die Überempfindlichkeit zumeist um ein Maß reduziert , das der Beschnittene als wohltuend erfährt. | |||
Das Gerücht, Eicheln würden lebenslang albinoartig unpigmetiert bleiben, beruht offenbar auf dem Augenschein. Am deutlichsten ist dies bei beschnittenen Schwarzen; wie ihre hellen Handinnenflächen sind ihre Eicheln jedoch nicht farblos. In der Eichelhaut sammeln sich lediglich im Vergleich zum übrigen Körper weniger Pigmente. | |||
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* [[Beschneidungsfeier (Türkisch)]] | * [[Beschneidungsfeier (Türkisch)]] | ||
* [[Brit Mila]] | * [[Brit Mila]] | ||
Version vom 25. April 2011, 21:20 Uhr
Kultur und Religion
Zur Frühgeschichte der Beschneidung in der für das Abendland grundlegenden jüdischen Kultur bietet die Bibel im Alten Testament Hinweise.
Im Christentum wird nicht Beschnitten, weil der Apostel Paulus die Bedeutung der Beschneidung als "Bundeszeichen" leugnete.
Der "Neue Bund" der Taufe (er)setzte jedoch die bisherige Grundlage nicht.
Manche Christenmänner lassen sich deshalb auch heute aus religiöser Überzeugung Beschneiden.
In der griechischen und römischen Antike galten Beschnittene Penise als barbarisch: jüdische Olympioniken dehnten ihre Penishaut, bis sie die Eichel bedeckte.
Man(n) band sich die überstehende Vorhaut mit einem Faden zusammen, damit die Eichel nicht zufällig sichtbar wurde!
Antike Vasenzeichnungen zeigen das selbst an Erektionen.
Christlich motivierte Darstellungen nackter Juden aus der biblischen Geschichte verleugnen stets deren Beschneidung.
Die männeraktfreudige Renaissance (siehe Ben Schmidgal - "Der nackte Mann in der Kunst" MÄNNERaktuell 9/90) zeigt David, den Sieger über den Philister Goliath stets mit üppiger Vorhaut.
Medizin und Hygiene
Beschneidung (tat. circum cisio Zirkumzision, Umschneidung) versteht man die vollständige Entfernung der Vorhaut.
Unter voller oder örtlicher Narkose wird die ganz über die Eichel noch vorn gezogene Vorhaut rundum vor der Eichelspitze abgetrennt. Das verbliebene innere Vorhautblatt, das nach Zurückstreifen der Oberhaut des Penis jetzt noch die Eichel bedeckt, wird bis auf 2 bis 3 cm von der Eichelfurche entfernt abgeschnitten. Leider gelten hierzulande in den Lehrbüchern auch andere chirurgische Maßnahmen an der Vorhaut als 'Beschneidung' bezeichnetet: Einschneiden bzw. Abtrennen eines Hautringes und weitere 'konservative Vorhautplastiken", die den Hauptteil des Präputiums erhalten. Dabei besteht tatsächlich ein 'Beschneidungsrisiko'; Einschnürungen der verbleibenden Vorhaut, an der Narbe und Verwachsung kommen vor. Oft muß bei einer zweiten Operation dann doch "alles ab". Die vollständige Entfernung der Vorhaut mit dem inneren Vorhautblatt ist die 'sauberste' Lösung; hierbei treten kaum Komplikationen auf. Das Bändchen an der Eichelunterseite sollte durchtrennt werden, um eine Verkrümmung des Gliedes durch dessen gestraffte Oberhaut zu vermeiden. Berichte über "Totalverlust des männlichen Gliedes" und "Todesfälle" durch "Infektionen und unstillbare Blutungen" entstammen dem 19. Jahrhundert bzw. Ländern ohne angemessene Hygiene. Die Bedingungen im modernen Operationssaal schließen so etwas aus. Die Innenseite der Vorhaut sondert das übelriechende Smegma ab; wenn sie fehlt, ist der Penis so sauber wie die Nasenspitze. Es wird behauptet, die hygienischen Bedingungen in zivilisierten Ländern würden Beschneidungen aus Sauberkeitsgründen unnötig machen. Viele unbeschnittene Männer müssen Vorhaut und Eichel häufig waschen um ihrem Anspruch an Hygiene gerecht zu werden. Peniskrebs (und Gebärmutterkrebs) gelten nach wie vor als mögliche Folge unzureichender Vorhaut- und Eichelhygiene. Es gibt Berichte aus Krankenhäusern wonach die in der Vorhautablagerungen von Patienten vorhandenen Ablagerungen aus kristallinen Brocken bestand und sogar daß Einführen eines Katheders verhinderte ... (kein Einzelfall). Bradl vermutet, die Eichel eines beschnittenen Gliedes (nicht: eine beschnitte Eichel, sowas gibt's nicht!) könne womöglich gegenüber AIDS-Erregern unempfindlicher sein. Miniverletzungen, wie sie an einer bevorhauteten, nur selten entblößten Eichel häufig vorkommen, werden jedenfalls noch der Beschneidung seltener: die Eichehaut wird der übrigen Haut ähnlicher, derber.
Vielmehr wird lediglich die Überempfindlichkeit zumeist um ein Maß reduziert , das der Beschnittene als wohltuend erfährt. Das Gerücht, Eicheln würden lebenslang albinoartig unpigmetiert bleiben, beruht offenbar auf dem Augenschein. Am deutlichsten ist dies bei beschnittenen Schwarzen; wie ihre hellen Handinnenflächen sind ihre Eicheln jedoch nicht farblos. In der Eichelhaut sammeln sich lediglich im Vergleich zum übrigen Körper weniger Pigmente.