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Nomadentum in Anatolien: Unterschied zwischen den Versionen

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Markus Deing (Diskussion | Beiträge)
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Sergei Kowalew (Diskussion | Beiträge)
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Das klassische '''Nomadentum in Anatolien''' war eine Lebensform, die bis weit in das 19. Jahrhundert hinein florierte, und bei der ganze Bevölkerungsgruppen im Jahresrhythmus wanderten.
Das klassische '''Nomadentum in Anatolien''' war eine Lebensform, die bis weit in das 19. Jahrhundert hinein florierte, und bei der ganze Bevölkerungsgruppen im Jahresrhythmus wanderten.
== Details ==
== Details ==
* Anatolien war uraltes Bauernland, bis die Türken ihre aus Zentralasien gewohnte traditionelle, nomadische Lebensform hierher verpflanzten. <ref>Alexej Moir: ''KulturSchlüssel Türkei'', Buchkonzept Simon KG, 1999, S. 29</ref>
* [[Anatolien]] war uraltes Bauernland, bis die Türken ihre aus Zentralasien gewohnte traditionelle, nomadische Lebensform hierher verpflanzten. <ref>Alexej Moir: ''KulturSchlüssel Türkei'', Buchkonzept Simon KG, 1999, S. 29</ref>
* Die Zeit der Einwanderung [[Nomadentum|nomadischer]] Stämme nach [[Anatolien]] zog sich vom 11. Jahrhundert (beginnend mit der byzantinischen Niederlage in der ''Schlacht bei Manzikert'' im Jahr 1071) bis zum 14. Jahrhundert hin.
* Die Zeit der Einwanderung [[Nomadentum|nomadischer]] Stämme nach Anatolien zog sich vom 11. Jahrhundert (beginnend mit der byzantinischen Niederlage in der ''[[Schlacht bei Manzikert]]'' im Jahr 1071) bis zum 14. Jahrhundert hin.
* Die Nomaden befanden sich dabei z.T auf der Flucht vor den in Zentral[[asien]] und dem [[Iran]] herrschenden [[Mongolen]].
* Die Nomaden befanden sich dabei z.T auf der Flucht vor den in Zentral[[asien]] und dem [[Iran]] herrschenden [[Mongolen]].
* Da den einwandernden [[Turkstämme]]n die noch [[Byzanz|byzantinischen]] Küstengebiete zunächst kaum als Winterweide zugänglich waren, entwickelte sich ein System des Hochlandnomadismus im Inneren der Halbinsel, das höchstens die Innenseiten der Randgebirge mit einbezog.
* Da den einwandernden [[Turkstämme]]n die noch [[Byzanz|byzantinischen]] Küstengebiete zunächst kaum als Winterweide zugänglich waren, entwickelte sich ein System des Hochlandnomadismus im Inneren der Halbinsel, das höchstens die Innenseiten der Randgebirge mit einbezog.

Version vom 17. August 2024, 09:14 Uhr

Das klassische Nomadentum in Anatolien war eine Lebensform, die bis weit in das 19. Jahrhundert hinein florierte, und bei der ganze Bevölkerungsgruppen im Jahresrhythmus wanderten.

Details

  • Anatolien war uraltes Bauernland, bis die Türken ihre aus Zentralasien gewohnte traditionelle, nomadische Lebensform hierher verpflanzten. [1]
  • Die Zeit der Einwanderung nomadischer Stämme nach Anatolien zog sich vom 11. Jahrhundert (beginnend mit der byzantinischen Niederlage in der Schlacht bei Manzikert im Jahr 1071) bis zum 14. Jahrhundert hin.
  • Die Nomaden befanden sich dabei z.T auf der Flucht vor den in Zentralasien und dem Iran herrschenden Mongolen.
  • Da den einwandernden Turkstämmen die noch byzantinischen Küstengebiete zunächst kaum als Winterweide zugänglich waren, entwickelte sich ein System des Hochlandnomadismus im Inneren der Halbinsel, das höchstens die Innenseiten der Randgebirge mit einbezog.
  • Geschützte Becken und Täler boten Plätze für Winterweide und Winterlager (Kışla), und die umgebenden Höhen, Plateaus und Gebirge wurden zur Sommerweide (Yayla). Es bildete sich also ein Siedlungssystem heraus, dessen Basis feste Winterdörfer (Kışladörfer) waren, bei denen Anbau getrieben wurde. Daneben traten jeweils Sommerlagerplätze (Yalas), auf denen sich die Benutzung des Zeltes bis zum 19. Jahrhundert hielt. [2]
  • Aus Gründen der Landknappheit, der besseren politischen Kontrolle und wegen Modernisierungsbestrebungen aus Europa begann dann im 19. der Niedergang des Nomadentums in Anatolien.
  • Mittels großangelegter staatlicher Kampagnen wurden die Nomaden im Südosten Anatoliens sesshaft gemacht.
  • Vielen westanatolischen Nomadengruppen gelang es noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren nomadisierenden Lebensstil aufrechtzuerhalten. [3]
  • Das wichtigste Relikt des Nomadentums, die hohe Bereitschaft der Bevölkerung zur Mobilität, lässt umfangreiche Wanderbewegungen bis in die Gegenwart u.a auch nach Deutschland als selbstverständlich erscheinen. [4]

Links und Quellen

Siehe auch

Weblinks

Bilder / Fotos

Videos

Literatur

Einzelnachweise

  1. Alexej Moir: KulturSchlüssel Türkei, Buchkonzept Simon KG, 1999, S. 29
  2. Wolf-Dieter Hütteroth und Volker Höhfeld: Türkei - Länderkunden, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2002, S. 137 ff.
  3. Jutta Borchhardt: Von Nomaden zu Gemüsebauern - Auf der Suche nach yörük-Identität bei den Sacikarali in der Südwesr-Türkei, LIT Verlag, Münster, 2001, S. 1
  4. Wolf-Dieter Hütteroth und Volker Höhfeld: Türkei - Länderkunden, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2002, S. 137 ff.

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