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Diskurs: Unterschied zwischen den Versionen

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Einen Diskurs nannte man früher Gespräch, Räsoniern oder Über-etwas-Nachdenken (Wie in Descartes' Diskurs über die Methode oder Machiavellis Discorsi über die ersten zehn Bücher des Livius). Heute wird Diskurs als postmodernes Füllwort verwendet, das Instant-Gelehrsamkeit suggeriert.[1]
Der Begriff '''Diskurs''' (von [[latein]]isch ''discursus'' umherlaufen) wurde ursprünglich in der Bedeutung „erörternder Vortrag“ oder „hin und her gehendes Gespräch“ verwendet. Diskurs ist manchmal auch [[Synonym]] für ein [[Gespräch]]. Historische Beispiele sind der ''Diskurs über die Methode'' (Originaltitel ''Discours de la méthode'') von [[Descartes]] oder [[Machiavelli]]s ''Abhandlungen über die ersten zehn Bücher des Titus Livius'' (meist nur kurz ''Discorsi'' genannt. Seit den 1960er Jahren wird der Begriff zunehmend in Theoriediskussionen verwendet.


Diskurs ist einfach ein hochgestochenes Wort für "höheres Geschwätz" beziehungsweise "Geschwätz, das bestimmte Tatsachen von vornherein als politisch unkorrekt ausklammert".[2]
Einige Kritiker bezeichnen den Begriff als „hochgestochenes Wort“ und seine Verwendung als „Geschwätz, das bestimmte Tatsachen von vornherein als politisch unkorrekt ausklammert.“<ref>Josef Joffe, Dirk Maxeiner, Michael Miersch, Henryk M. Broder: Schöner Denken. Wie man politisch unkorrekt ist. Piper Verlag 2008, ISBN 3-492-2536-4, S. 51-52</ref>


Zitat:
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«Als ich 2009 in Leipzig einmal zwei Stunden bei einer wissenschaftlichen Tagung über Demographie zuhörte, fiel in dieser Zeit mindestens dreißigmal der Begriff "Diskurs". Im selben Sitzungssaal der Universität hatte 25 Jahre lang der Arbeitskreis Sozialgeschichte unter Leitung von Prof. Hartmut Zwahr getagt, und ich kann mich nicht erinnern, dass jemals der Begriff "Diskurs" gefallen wäre. Im Unterschied zu mir wusste offensichtlich auch jeder der durchschnittlich eine Generation Jüngeren, was damit gemeint sei, während es mir nur gelang, "Diskurs" in eine mir verständliche Sprache mit "höherem Geschwätz bzw. Geschwätz, das bestimmte Tatsachen von vornherein als politisch unkorrekt ausklammert" zu übertragen.» - Volkmar Weiss[3]
«Als ich 2009 in Leipzig einmal zwei Stunden bei einer wissenschaftlichen Tagung über Demographie zuhörte, fiel in dieser Zeit mindestens dreißigmal der Begriff "Diskurs". Im selben Sitzungssaal der Universität hatte 25 Jahre lang der Arbeitskreis Sozialgeschichte unter Leitung von Prof. Hartmut Zwahr getagt, und ich kann mich nicht erinnern, dass jemals der Begriff "Diskurs" gefallen wäre. Im Unterschied zu mir wusste offensichtlich auch jeder der durchschnittlich eine Generation Jüngeren, was damit gemeint sei, während es mir nur gelang, "Diskurs" in eine mir verständliche Sprache mit "höherem Geschwätz bzw. Geschwätz, das bestimmte Tatsachen von vornherein als politisch unkorrekt ausklammert" zu übertragen.»<ref>frei nach Volkmar Weiss, siehe [http://de.wikimannia.org/index.php?title=Diskurs&oldid=61486 WikiMANNia]</ref>


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Einzelnachweise
Einzelnachweise


Josef Joffe, Dirk Maxeiner, Michael Miersch, Henryk M. Broder: Schöner Denken. Wie man politisch unkorrekt ist., Piper Verlag 2008, ISBN 3-492-2536-4; jj, S. 51-52
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↑ frei nach Volkmar Weiss
↑ frei nach Volkmar Weiss
↑ Volkmar Weiss: Der Totalitätsanspruch der Gleichheitsideologie in der Wikipedia: Der exemplarische Fall Andreas Kemper alias Schwarze Feder, 22. Mai 2009 (Zuletzt bearbeitet: 5. März 2011, 10:01 Uhr)
↑ Volkmar Weiss: Der Totalitätsanspruch der Gleichheitsideologie in der Wikipedia: Der exemplarische Fall Andreas Kemper alias Schwarze Feder, 22. Mai 2009 (Zuletzt bearbeitet: 5. März 2011, 10:01 Uhr)
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Christian Schmidt: Der Ton in der radikalen Männerbewegung, Alles Evolution am 5. Januar 2011
Christian Schmidt: Der Ton in der radikalen Männerbewegung, Alles Evolution am 5. Januar 2011
WGvdL-Forum (Archiv 2): Meta-Diskussion, Mus Lim am 6. April 2012 - 09:19 Uhr
WGvdL-Forum (Archiv 2): Meta-Diskussion, Mus Lim am 6. April 2012 - 09:19 Uhr
Querverweise


Feministische Diskursstrategie
 
Diskurshoheit
Von „“
Deutungshoheit
 
Gewaltdiskurs
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Ergebnisoffene Diskussion
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Konstruktive Kritik
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Von „http://de.wikimannia.org/index.php?title=Diskurs&oldid=61486“
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Kategorie: Diskurs
[[Kategorie:Rhetorischer Begriff]]
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[[Kategorie:Ethisches Prinzip]]
[[Kategorie:Politische Philosophie]]

Version vom 29. August 2019, 22:41 Uhr

Der Begriff Diskurs (von lateinisch discursus umherlaufen) wurde ursprünglich in der Bedeutung „erörternder Vortrag“ oder „hin und her gehendes Gespräch“ verwendet. Diskurs ist manchmal auch Synonym für ein Gespräch. Historische Beispiele sind der Diskurs über die Methode (Originaltitel Discours de la méthode) von Descartes oder Machiavellis Abhandlungen über die ersten zehn Bücher des Titus Livius (meist nur kurz Discorsi genannt. Seit den 1960er Jahren wird der Begriff zunehmend in Theoriediskussionen verwendet.

Einige Kritiker bezeichnen den Begriff als „hochgestochenes Wort“ und seine Verwendung als „Geschwätz, das bestimmte Tatsachen von vornherein als politisch unkorrekt ausklammert.“[1]

Zitat: «Als ich 2009 in Leipzig einmal zwei Stunden bei einer wissenschaftlichen Tagung über Demographie zuhörte, fiel in dieser Zeit mindestens dreißigmal der Begriff "Diskurs". Im selben Sitzungssaal der Universität hatte 25 Jahre lang der Arbeitskreis Sozialgeschichte unter Leitung von Prof. Hartmut Zwahr getagt, und ich kann mich nicht erinnern, dass jemals der Begriff "Diskurs" gefallen wäre. Im Unterschied zu mir wusste offensichtlich auch jeder der durchschnittlich eine Generation Jüngeren, was damit gemeint sei, während es mir nur gelang, "Diskurs" in eine mir verständliche Sprache mit "höherem Geschwätz bzw. Geschwätz, das bestimmte Tatsachen von vornherein als politisch unkorrekt ausklammert" zu übertragen.»[2]

Zitat: «Zwischenmenschliche Herrschaft besteht nicht ausschließlich aus "Zwang" (Gewalt­androhung und -anwendung), sondern immer auch - in jeweils unter­schiedlicher Anteilsgröße - aus Hegemonie im Sinne der weitreichenden Möglichkeit, das Denken und Fühlen der beherrschten Gesellschafts­mitglieder in herrschafts­konforme Bahnen zu lenken. Im Resultat entsteht somit eine relativ stabile geistig-moralische Führung der Beherrschten durch die Herrschenden. Erodiert diese Hegemonie infolge aufbrechender Krisen und System­wider­sprüche, so gerät dieser von oben erzeugte Konsens unter Druck und die ideologische Disziplinierung der Beherrschten wird brüchig.

Ein wesentlicher Teilbereich der ideologischen Herrschafts­ausübung ist die Begriffs­hoheit und damit die Regelung der öffentlichen Sprache in Verbindung mit der Vergabe von Teilnahme­rechten und Zugangschancen in Bezug auf den öffentlichen Diskurs. Wer sich diesen zuteilenden Diskurs­regeln nicht unterwirft, bestimmte herrschafts­konforme Signalbegriffe im Sinne von sprachlichen Demuts­gesten nicht verwendet, grundsätzliche Kritik am Systemganzen erkennen lässt, Gegen-Begriffe einführt et cetera, bleibt vom herrschaftlich kontrollierten Diskurs ausgeschlossen und wird - gemäß der jeweiligen konkreten Herrschaftsformen - als "Ketzer", "Ungläubiger", "Kommunist", "vaterlands­loser Geselle", "Klassenfeind", "Volks­schädling", "Rassist" et cetera verpönt und stigmatisiert.

Das Anheften von Etiketten ohne rational überzeugende Begründung ist untrennbarer Bestandteil von Diskurs­herrschaft - auch in nicht­totalitären Herrschafts­systemen wie dem post­demokratischen Kapitalismus. "Politische Korrektheit" im Allgemeinen ist demnach sprachlich domestizierte und öffentlich ausgedrückte Herrschafts­konformität via Diskurs­anpassung.» - Hartmut Krauss[4]

Zitat: «Die (extreme) Linke war schon immer Meister im Besetzen der Begriffe und damit der Köpfe - beginnend mit Marx und Lenin. (...) Es ist ihnen gelungen, den eigenen politischen Standpunkt und Willen als den allein "demokratischen" auszugeben und die Gegner mit den Begriffs-Keulen "Faschismus", "Rassismus", "Fremden­feindlichkeit" etc. zu belegen und damit a priori aus dem politischen Diskurs auszuschalten. Wer heute bei der Ausländer- und Asyl­politik anderer Meinung ist, wer dem EU-Europa als dem Europa der Konzerne und Banken misstraut, wird automatisch als "undemokratisch", "rechtsextrem" usw.usf. diffamiert und gerät in den Ruch des Verfassungs­feindes. Der Linksfaschismus marschiert im Gewand der antifaschistischen Demokratie.» - Klaus Hornung[5]

Einzelnachweise

↑ ↑ frei nach Volkmar Weiss ↑ Volkmar Weiss: Der Totalitätsanspruch der Gleichheitsideologie in der Wikipedia: Der exemplarische Fall Andreas Kemper alias Schwarze Feder, 22. Mai 2009 (Zuletzt bearbeitet: 5. März 2011, 10:01 Uhr) ↑ Reinhard Jellen: "Gut gemeinte Absicht, die ihre selbstkritische Kontrolle verliert" (Der Sozialwissenschaftler Hartmut Krauss über Political correctness, postmodernen Feminismus und die die Errichtung wahrheits­widriger Tabuzonen. Teil 1), Heise/Telepolis am 7. April 2012 ↑ Klaus Hornung: Kolumne: Begriffshoheit, Junge Freiheit am 13. Oktober 2000 Netzverweise

Rationalität, Liberalität und Zivilisation, AchDomina am 30. Oktober 2014 Anleitung für Diskussionsforen, kreuznet am 27. Dezember 2013 Christian Schmidt: Der Ton in der radikalen Männerbewegung, Alles Evolution am 5. Januar 2011 WGvdL-Forum (Archiv 2): Meta-Diskussion, Mus Lim am 6. April 2012 - 09:19 Uhr


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Andere Lexika





  1. Josef Joffe, Dirk Maxeiner, Michael Miersch, Henryk M. Broder: Schöner Denken. Wie man politisch unkorrekt ist. Piper Verlag 2008, ISBN 3-492-2536-4, S. 51-52
  2. frei nach Volkmar Weiss, siehe WikiMANNia