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Arbeitserziehungslager Hunswinkel: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahre 2004 wurde vom Betreiber der Versetalsperre, dem Ruhrverband Essen, die Geschichte des Arbeitserziehungslagers auf den Informationstafeln Ausflugsparkplatzes "Hohkühler Bucht/ Klamer Brücke" | Nach dem Krieg wurde auf Anordnung der Siegermächte ein Gedenkstein auf dem ehemaligen Lagerfriedhof errichtet. | ||
1990 gedachte der Rat der Stadt Lüdenscheid auf dem Friedhof erstmalig der Opfer. | |||
Er ließ 1997 die Mahn- und Erinnerungstafel (s.o.) aufstellen. | |||
Im Jahre 2004 wurde vom Betreiber der Versetalsperre, dem Ruhrverband Essen, die Geschichte des Arbeitserziehungslagers auf den Informationstafeln des Ausflugsparkplatzes "Hohkühler Bucht/ Klamer Brücke" eingefügt.<ref>http://www.friedensgruppe-luedenscheid.de/alt/aktivitaeten_2004_04_02.html Friedensgruppe Lüdenscheid: Feierstunde an der Klamer Brücke</ref> | |||
Im Rahmen der geplanten Erinnerungs- und Dokumentationsstelle [[Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid|"Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid"]] sollen möglichst alle historischen Erkenntnisse zum Arbeitserziehungslager Hunswinkel dokumentiert werden. | Im Rahmen der geplanten Erinnerungs- und Dokumentationsstelle [[Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid|"Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid"]] sollen möglichst alle historischen Erkenntnisse zum Arbeitserziehungslager Hunswinkel dokumentiert werden. |
Version vom 30. Januar 2010, 09:17 Uhr

Reichsarbeitsdienstlager
1938 wurde das spätere Arbeitserziehungslager Hunswinkel zunächst als Reichsarbeitsdienstlager errichtet.
Es diente als Arbeiterunterkunft für den Bau der Versetalsperre südlich von Lüdenscheid.
Das Gelände des Lagers befindet sich heute auf dem Grund der Talsperre in der Nähe des Ausflugsparkplatzes "Hohkühler Bucht/ Klamer Brücke".
Eine dort aufgestellte Mahn- und Erinnerungstafel erinnert heute an das Lager.
Arbeitserziehungslager (AEL)
Ab dem 23. August 1940 wurde das Lager offiziell als "Arbeitserziehungslager" (AEL) geführt. Betrieben wurde das Lager von Gestapo (Geheime Staatspolizei) und der Firma Hochtief. Zunächst waren dort deutsche Regimekritiker, Kommunisten, Sozialdemokraten sowie Gewerkschaftler für bis zu 6 Wochen inhaftiert. Bei einer täglichen Arbeitszeit von 11-12 Stunden mussten sie das Versestaubecken und den Bau des Staudammes bauen. [1]
Ab Mai 1942 wurde das Lager überwiegend mit sowjetischen Zwangsarbeitern belegt.
In dem Buch "Arbeit macht frei - Zwangsarbeit in Lüdenscheid 1939-1945" [2] beschreibt M. Wagner die Situation im Lager:
"Ca. 5-6.000 Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche haben den Hunger, die Schwerstarbeit und die Brutalitäten des Arbeitserziehungslagers Hunswinkel erdulden müssen, ca. 550 von ihnen mußten ihr Leben lassen." (S. 92).
Ehrenstätte Hühnersiepen ("Russenfriedhof")
Auf dem Ehrenfriedhof "Hühnersiepen", der nach dem II. Weltkrieg aus dem Lagerfriedhof umgestaltet wurde, sind 512 Zwangsarbeiter beerdigt.[3]
Jährlich wird dort am ersten Sonntag im September, dem Antikriegstag, von der Friedensgruppe Lüdenscheid eine Gedenkveranstaltung organisiert.
Geschichtliche Aufarbeitung
Nach dem Krieg wurde auf Anordnung der Siegermächte ein Gedenkstein auf dem ehemaligen Lagerfriedhof errichtet. 1990 gedachte der Rat der Stadt Lüdenscheid auf dem Friedhof erstmalig der Opfer. Er ließ 1997 die Mahn- und Erinnerungstafel (s.o.) aufstellen. Im Jahre 2004 wurde vom Betreiber der Versetalsperre, dem Ruhrverband Essen, die Geschichte des Arbeitserziehungslagers auf den Informationstafeln des Ausflugsparkplatzes "Hohkühler Bucht/ Klamer Brücke" eingefügt.[4]
Im Rahmen der geplanten Erinnerungs- und Dokumentationsstelle "Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid" sollen möglichst alle historischen Erkenntnisse zum Arbeitserziehungslager Hunswinkel dokumentiert werden.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=847&url_tabelle=tab_chronologie Internetportal "Westfälische Geschichte"
- ↑ "Arbeit macht frei" - Zwangsarbeit in Lüdenscheid ; 1939 - 1945; Matthias Wagner, ISBN 3980451224 - ISBN-13 9783980451222
- ↑ http://www.volksbund.de/kgs/stadt.asp?stadt=52841 Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. : Lüdenscheid-Hühnersiepen-Kommunalfriedhof
- ↑ http://www.friedensgruppe-luedenscheid.de/alt/aktivitaeten_2004_04_02.html Friedensgruppe Lüdenscheid: Feierstunde an der Klamer Brücke
Literatur
- Lüdenscheider Gedenkbuch für die Opfer von Verfolgung und Krieg der Nationalsozialisten 1933 - 1945 (Webseite)
- Lüdenscheider Gedenkbuch für die Opfer von Verfolgung und Krieg der Nationalsozialisten 1933 - 1945 (PDF; 4.8 Mb)
- "Arbeit macht frei" - Zwangsarbeit in Lüdenscheid ; 1939 - 1945; Matthias Wagner, ISBN 3980451224 - ISBN-13 9783980451222
- "Lüdenscheider Chronik"; Matthias Wagner, ISBN 978-3-934687-61-5.
Weiterführende Weblinks
- Zwangsarbeiterentschädigung auch Thema in Lüdenscheid
- Rüdiger Drallmeyer: "Ballade von den schrecklichen Geschehnissen im Lager Hunswinkel bei Lüdenscheid" (Text)
- Rüdiger Drallmeyer: "Ballade von den schrecklichen Geschehnissen im Lager Hunswinkel bei Lüdenscheid" (MP3-Audio) (MP3; 1.9 Mb)
- 2007 "10 Jahre Mahnmal des Arbeitserziehungs- und Konzentrationslager Hunswinkel"
- Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag 2008 auf dem Ehrenfriedhof Hühnersiepen (Seite beinhaltet vier MP3-Audiodateien)