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Materialismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Materialismus''' ist in der [[Philosophie]] die grundlegende Gegenströmung zum [[Idealismus]]. In der [[Erkenntnistheorie]] und [[Ontologie]] vertritt der Materialismus die Position, dass sich alle [[Ereignis]]se und Phänomene der Welt und somit auch das menschliche Handeln auf [[Materie (Physik)|Materie]] und deren Gesetzmäßigkeiten und Verhältnisse zurückführen lassen.


Der französische Philosoph [[La Mettrie]] schrieb im 18. Jahrhundert dazu:<ref>''L’homme machine'' (Der Mensch – eine Maschine) aus dem Jahre 1747</ref> „Ich führe die philosophischen Systeme von der menschlichen Seele auf zwei zurück. Das erste und älteste ist das System des Materialismus; das zweite ist das des ‚Spiritualismus‘.“ Auch in [[Diderot]]s Enzyklopädieartikel zu ''Immaterialismus'' oder ''Spiritualismus'' (1765) und bei Holbach im ''Systeme de la nature'' (System der Natur, 1770) werden „Materialismus“ und „Immaterialismus“ oder „Spiritualismus“ einander gegenübergestellt. Holbach schrieb: „Wenn wir mit Hilfe der Erfahrung die Elemente erkennen würden, die die Grundlage des Temperaments eines Menschen oder des größeren Teils der Individuen ausmachen, aus denen sich ein Volk zusammensetzt, so wüssten wir, was für sie richtig wäre, welche Gesetze und Einrichtungen für sie notwendig und nützlich wären. Mit einem Wort: die Moral und Politik können aus dem ''Materialismus'' Vorteile ziehen, die ihnen die Lehre vom ''Spiritualismus'' niemals geben kann und an die auch nur zu denken diese Lehre sie hindert. Der Mensch wird stets für alle ein Geheimnis bleiben, die darauf beharren, ihn mit den voreingenommenen Augen der Theologie zu sehen.“
Der französische Philosoph [[La Mettrie]] schrieb im 18. Jahrhundert dazu:<ref>''L’homme machine'' (Der Mensch – eine Maschine) aus dem Jahre 1747</ref> „Ich führe die philosophischen Systeme von der menschlichen Seele auf zwei zurück. Das erste und älteste ist das System des Materialismus; das zweite ist das des ‚Spiritualismus‘.“ Auch in [[Denis Diderot|Diderot]]s Enzyklopädieartikel zu ''Immaterialismus'' oder ''Spiritualismus'' (1765) und bei [[Paul Heinrich Dietrich von Holbach|Holbach]] im ''Systeme de la nature'' (System der Natur, 1770) werden „Materialismus“ und „Immaterialismus“ oder „Spiritualismus“ einander gegenübergestellt. Holbach schrieb: „Wenn wir mit Hilfe der Erfahrung die Elemente erkennen würden, die die Grundlage des Temperaments eines Menschen oder des größeren Teils der Individuen ausmachen, aus denen sich ein Volk zusammensetzt, so wüssten wir, was für sie richtig wäre, welche Gesetze und Einrichtungen für sie notwendig und nützlich wären. Mit einem Wort: die Moral und Politik können aus dem ''Materialismus'' Vorteile ziehen, die ihnen die Lehre vom ''Spiritualismus'' niemals geben kann und an die auch nur zu denken diese Lehre sie hindert. Der Mensch wird stets für alle ein Geheimnis bleiben, die darauf beharren, ihn mit den voreingenommenen Augen der Theologie zu sehen.“


Eine spätere Weiterentwicklung war der [[Historischer Materialismus|Historische Materialismus]]. In der Gegenwartsphilosophie wird manchmal der Begriff „Physikalismus“ oft gleichbedeutend mit „Materialismus“ verwendet.
Eine spätere Weiterentwicklung war im [[Marxismus]] der neue Begriff [[Historischer Materialismus]]. Ein Beispiel dieser Denkweise zeigt folgende Aussage:
 
{{Zitat|Das Resultat des Arbeitsprozesses ist das ''Produkt''. Es besitzt ''Gebrauchswert'', die Eignung, menschliche Bedürfnisse zu befriedigen. Arbeit die materielle Gebrauchswerte schafft, ist ''produktive Arbeit''|Aus: ''Politische Ökonomie des Kapitalismus und des Sozialismus'', Dietz Verlag, Berlin 1979, Seite 16}}
 
Demnach sei zum Beispiel geistige [[Arbeit (Sozialwissenschaften)|Arbeit]] oder die Tätigkeit eines [[Künstler]]s keine [[produktive Arbeit]]. In der Gegenwartsphilosophie wird manchmal der Begriff „Physikalismus“ oft gleichbedeutend mit „Materialismus“ verwendet.


== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Philosophische Strömung]]
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[[Kategorie:Philosophie des Geistes]]
[[Kategorie:Ontologie]]
 
[[Kategorie:Philosophische Strömung]]
[[Kategorie:Philosophie des Geistes]]
[[Kategorie:Philosophie des Geistes]]
[[Kategorie:Weltanschauung]]
[[Kategorie:Ontologie]]
[[Kategorie:Ontologie]]

Aktuelle Version vom 24. November 2024, 11:26 Uhr

Der Materialismus ist in der Philosophie die grundlegende Gegenströmung zum Idealismus. In der Erkenntnistheorie und Ontologie vertritt der Materialismus die Position, dass sich alle Ereignisse und Phänomene der Welt und somit auch das menschliche Handeln auf Materie und deren Gesetzmäßigkeiten und Verhältnisse zurückführen lassen.

Der französische Philosoph La Mettrie schrieb im 18. Jahrhundert dazu:[1] „Ich führe die philosophischen Systeme von der menschlichen Seele auf zwei zurück. Das erste und älteste ist das System des Materialismus; das zweite ist das des ‚Spiritualismus‘.“ Auch in Diderots Enzyklopädieartikel zu Immaterialismus oder Spiritualismus (1765) und bei Holbach im Systeme de la nature (System der Natur, 1770) werden „Materialismus“ und „Immaterialismus“ oder „Spiritualismus“ einander gegenübergestellt. Holbach schrieb: „Wenn wir mit Hilfe der Erfahrung die Elemente erkennen würden, die die Grundlage des Temperaments eines Menschen oder des größeren Teils der Individuen ausmachen, aus denen sich ein Volk zusammensetzt, so wüssten wir, was für sie richtig wäre, welche Gesetze und Einrichtungen für sie notwendig und nützlich wären. Mit einem Wort: die Moral und Politik können aus dem Materialismus Vorteile ziehen, die ihnen die Lehre vom Spiritualismus niemals geben kann und an die auch nur zu denken diese Lehre sie hindert. Der Mensch wird stets für alle ein Geheimnis bleiben, die darauf beharren, ihn mit den voreingenommenen Augen der Theologie zu sehen.“

Eine spätere Weiterentwicklung war im Marxismus der neue Begriff Historischer Materialismus. Ein Beispiel dieser Denkweise zeigt folgende Aussage:

„Das Resultat des Arbeitsprozesses ist das Produkt. Es besitzt Gebrauchswert, die Eignung, menschliche Bedürfnisse zu befriedigen. Arbeit die materielle Gebrauchswerte schafft, ist produktive Arbeit

Aus: Politische Ökonomie des Kapitalismus und des Sozialismus, Dietz Verlag, Berlin 1979, Seite 16

Demnach sei zum Beispiel geistige Arbeit oder die Tätigkeit eines Künstlers keine produktive Arbeit. In der Gegenwartsphilosophie wird manchmal der Begriff „Physikalismus“ oft gleichbedeutend mit „Materialismus“ verwendet.

Weblinks

  • Eckart Löhr: Materialismus – Das Ende einer Weltanschauung

Andere Lexika




Einzelnachweise

  1. L’homme machine (Der Mensch – eine Maschine) aus dem Jahre 1747