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Der '''Mainstream''' ( | Der '''Mainstream''' ({{enS}} für ''Hauptstrom'') spiegelt den [[kultur]]ellen Geschmack im Sinne von [[Zeitgeist]], teilweise auch die [[politische Meinung]] einer großen [[Mehrheit]] wider. Er steht im Gegensatz zu Minderheiten und [[Subkultur]]. Der Mainstream ist die Folge einer Kulturdominanz.<ref>[http://www.dyden.de/definition/Mainstream Definition Mainstream], duden.de, offline</ref> In der Musik wurde zum Beispiel auch eine vom Swing beeinflusste Form des modernen [[Jazz]] bezeichnet, die keinem Stilbereich eindeutig zuzuordnen war. Manchmal wird der Begriff abwertend für eine vorherrschende gesellschaftspolitische oder kulturelle Richtung verwendet.<ref>Duden-Rechtschreibung: [http://www.duden.de/rechtschreibung/Mainstream Mainstream]</ref> | ||
Daneben werden auch bestimmte Vorgaben bzw. [[Mode]]erscheinungen wie Kleidung und sportliche Fitness als Mainstream bezeichnet. Die Menschen, die diese Konventionen nicht mittragen wollen, werden als abweichend vom gesellschaftlichen Zeitgeist angesehen. | |||
== Medialer Mainstream == | == Medialer Mainstream == | ||
Medialer Mainstream baut auf dem System der | Medialer Mainstream baut auf dem System der Massenmedien auf. Allgemein kann er den gedruckten Publikationen, Zeitungen und Magazinen zugeordnet werden, welche die höchsten Leserzahlen aufweisen. Für Radio- und TV-Programme kommt demgegenüber die höchste Einschaltquote in Betracht. Vor allem Nutzer im [[Internet]], nicht dem Mainstream verpflichtete Zeitschriften wie [[Junge Freiheit]] und im Besonderen die [[Blogosphäre]] treten dem medialen Mainstream mittlerweile entgegen.<ref>K. Wallsten: ''Agenda Setting and the Blogosphere: An Analysis of the Relationship between Mainstream Media and Political Blogs.'' In: ''Review of Policy Research.'' 24, S. 567–587</ref> | ||
== Zitate == | == Zitate == | ||
{{Zitat| | {{Zitat|Er beherrscht Medien, treibt Minister aus dem Amt und wechselt alle paar Jahre die Richtung: Der Mainstream hat gewaltige Kraft - er ist der Geist der Mehrheit. Aber hat er deshalb recht?|[[Harald Martenstein]]|ref=<ref>Harald Martenstein: [http://www.zeit.de/2011/46/DOS-Mainstream Mainstream: Der Sog der Masse], Die Zeit am 10. November 2011</ref>}} | ||
Und | {{Zitat|Die Linke stand mal für Nonkonformismus, Offenheit gegenüber unkonventionellen, neuen Gedanken, auch dafür, sich selbst zu hinterfragen. Und jetzt ist die Linke selbst zum neuen Spießertum geworden, zur neuen Einheitspartei, und sobald irgendjemand etwas sagt, das vom Mainstream abweicht, dauert es geschätzte drei bis vier Sekunden und derjenige wird in die rechte Ecke gestellt oder auf andere unfaire Weise diskreditiert und als Unperson mundtot gemacht. Ein einziger Schritt raus aus Reih und Glied, zum Beispiel ein Interview mit der Jungen Freiheit, und die Gouvernanten der Nation wedeln empört mit dem Zeigefinger wie Else Kling, wenn Klausi mit schmutzigen Schuhen durch den Hausflur marschiert: "Nanana! Das tut man aber nicht!" Konstantin Wecker hat in den Siebzigern gesungen: "Ein jeder Deutscher ist ein Lehrer, und in der Freizeit Polizist." Damals war das auf die Konservativen gemünzt; heute trifft das leider auf viele Linke zu.|[[Arne Hoffmann]]|ref=<ref>[http://www.30years.com/interviews/arne-hoffmann/ Wir sind heute die Avantgarde] (Arne Hoffmann im Interview mit Ulrike Janovsky), 30Years am 7. Juni 2011</ref>}} | ||
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{{Zitat|De facto wird der Begriff "Verschwörungstheorie" heute vor allem benutzt, um Ansichten zu beschreiben, die nonkonform sind. Diese müssen dabei noch nicht einmal Theorien im eigentlichen Sinne sein. Es reicht der reine Dissenz mit dem Mainstream.|[[Paul Schreyer]]|ref=<ref>Paul Schreyer: [http://www.heise.de/tp/artikel/41/41071/3.html Verschwörungstheorie!], Heise/Telepolis am 2. März 2014 (Seite 3)</ref>}} | |||
{{Zitat|Die Avantgarde der progressiven Gesinnung braucht keine Kritik, denn sie ist ja die Kritik in Person, auf die sie ein lebenslanges Abo hat. Wer sich also kritisch gegenüber den notorischen Gesellschaftskritikern äußert, stellt sich selbst ins Abseits. Und so triumphiert ein vermeintlich fortschrittlicher Mainstream ganz entspannt im Hier und Jetzt, gleichsam en passant. Auf echte Diskussion kann er locker verzichten.|[[Reinhard Mohr]]|ref=<ref>Reinhard Mohr: [http://www.cicero.de/berliner-republik/tugend-politische-korrektheit-vom-furor-des-fortschritts/54433/seite/4 Politische Korrektheit: Vom Furor des Fortschritts], Cicero am 15. Mai 2013; zitiert von Arne Hoffmann: [http://genderama.blogspot.de/2013/03/tugendfuror-titelgeschichte-des.html Tugendfuror Titelgeschichte des aktuellen Cicero], [[Genderama]] am 26. März 2013</ref>}} | |||
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* [[Institut für Staatspolitik]]: ''Der Weg in den Mainstream. Wie linke Journalisten den Ton angeben'', ISBN 9783939869405 | |||
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* | * [[Adorján F. Kovács]]: [http://www.freiewelt.net/blog-3274/mainstream-printmedien-gegen-freie-online-medien.html ''Mainstream-Printmedien gegen freie Online-Medien''], [[Die Freie Welt]] am 9. Juni 2011 | ||
* Mainstream-Medien | * [[Noam Chomsky]]: [http://www.le-bohemien.net/2011/02/12/der-mythos-der-freien-presse ''Der Mythos der freien Presse''], Le Bohémien am 12. Februar 2011, aus dem Buch "Die politische Ökonomie der Menschenrechte", ursprünglich 1997 (Warum die Mainstream-Medien "Mainstream" sind) | ||
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Aktuelle Version vom 10. September 2024, 20:15 Uhr
Der Mainstream (englisch für Hauptstrom) spiegelt den kulturellen Geschmack im Sinne von Zeitgeist, teilweise auch die politische Meinung einer großen Mehrheit wider. Er steht im Gegensatz zu Minderheiten und Subkultur. Der Mainstream ist die Folge einer Kulturdominanz.[1] In der Musik wurde zum Beispiel auch eine vom Swing beeinflusste Form des modernen Jazz bezeichnet, die keinem Stilbereich eindeutig zuzuordnen war. Manchmal wird der Begriff abwertend für eine vorherrschende gesellschaftspolitische oder kulturelle Richtung verwendet.[2]
Daneben werden auch bestimmte Vorgaben bzw. Modeerscheinungen wie Kleidung und sportliche Fitness als Mainstream bezeichnet. Die Menschen, die diese Konventionen nicht mittragen wollen, werden als abweichend vom gesellschaftlichen Zeitgeist angesehen.
Medialer Mainstream
Medialer Mainstream baut auf dem System der Massenmedien auf. Allgemein kann er den gedruckten Publikationen, Zeitungen und Magazinen zugeordnet werden, welche die höchsten Leserzahlen aufweisen. Für Radio- und TV-Programme kommt demgegenüber die höchste Einschaltquote in Betracht. Vor allem Nutzer im Internet, nicht dem Mainstream verpflichtete Zeitschriften wie Junge Freiheit und im Besonderen die Blogosphäre treten dem medialen Mainstream mittlerweile entgegen.[3]
Zitate
„Er beherrscht Medien, treibt Minister aus dem Amt und wechselt alle paar Jahre die Richtung: Der Mainstream hat gewaltige Kraft - er ist der Geist der Mehrheit. Aber hat er deshalb recht?“
„Die Linke stand mal für Nonkonformismus, Offenheit gegenüber unkonventionellen, neuen Gedanken, auch dafür, sich selbst zu hinterfragen. Und jetzt ist die Linke selbst zum neuen Spießertum geworden, zur neuen Einheitspartei, und sobald irgendjemand etwas sagt, das vom Mainstream abweicht, dauert es geschätzte drei bis vier Sekunden und derjenige wird in die rechte Ecke gestellt oder auf andere unfaire Weise diskreditiert und als Unperson mundtot gemacht. Ein einziger Schritt raus aus Reih und Glied, zum Beispiel ein Interview mit der Jungen Freiheit, und die Gouvernanten der Nation wedeln empört mit dem Zeigefinger wie Else Kling, wenn Klausi mit schmutzigen Schuhen durch den Hausflur marschiert: "Nanana! Das tut man aber nicht!" Konstantin Wecker hat in den Siebzigern gesungen: "Ein jeder Deutscher ist ein Lehrer, und in der Freizeit Polizist." Damals war das auf die Konservativen gemünzt; heute trifft das leider auf viele Linke zu.“
„Kritik am Feminismus und das Eintreten für Männeranliegen gelten allerdings als Angriff gegen den Mainstream und bergen daher die Gefahr, persönlich oder beruflich desavouiert und in die politisch rechte Ecke gestellt zu werden.“
– Christine Bauer-Jelinek (2014)[6]
„Eine Partei wie die FDP ist dem endgültigen Untergang geweiht, wenn sie die Auseinandersetzung mit den gefährlichen und monströsen Ungeistern namens Mainstream, politische Korrektheit und Zeitgeist vermeidet statt den offensiven Streit mit diesen Geißeln der Menschheit zu suchen.“
„De facto wird der Begriff "Verschwörungstheorie" heute vor allem benutzt, um Ansichten zu beschreiben, die nonkonform sind. Diese müssen dabei noch nicht einmal Theorien im eigentlichen Sinne sein. Es reicht der reine Dissenz mit dem Mainstream.“
„Die Avantgarde der progressiven Gesinnung braucht keine Kritik, denn sie ist ja die Kritik in Person, auf die sie ein lebenslanges Abo hat. Wer sich also kritisch gegenüber den notorischen Gesellschaftskritikern äußert, stellt sich selbst ins Abseits. Und so triumphiert ein vermeintlich fortschrittlicher Mainstream ganz entspannt im Hier und Jetzt, gleichsam en passant. Auf echte Diskussion kann er locker verzichten.“
Literatur
- Institut für Staatspolitik: Der Weg in den Mainstream. Wie linke Journalisten den Ton angeben, ISBN 9783939869405
Einzelnachweise
- ↑ Definition Mainstream, duden.de, offline
- ↑ Duden-Rechtschreibung: Mainstream
- ↑ K. Wallsten: Agenda Setting and the Blogosphere: An Analysis of the Relationship between Mainstream Media and Political Blogs. In: Review of Policy Research. 24, S. 567–587
- ↑ Harald Martenstein: Mainstream: Der Sog der Masse, Die Zeit am 10. November 2011
- ↑ Wir sind heute die Avantgarde (Arne Hoffmann im Interview mit Ulrike Janovsky), 30Years am 7. Juni 2011
- ↑ Die Teilhabe von Frauen und Männern am Geschlechterdiskurs und an der Neugestaltung der Geschlechterrollen - Entstehung und Einfluss von Feminismus und Maskulismus - Christine Bauer-Jelinek (unter Mitwirkung von Johannes Meiners), Club of Vienna, 2014 (196 Seiten, S. 70)
- ↑ Bettina Röhl: Kolumne Bettina Röhl direkt: Was ist Liberalismus?, Wirtschaftswoche am 15. Oktober 2013
- ↑ Paul Schreyer: Verschwörungstheorie!, Heise/Telepolis am 2. März 2014 (Seite 3)
- ↑ Reinhard Mohr: Politische Korrektheit: Vom Furor des Fortschritts, Cicero am 15. Mai 2013; zitiert von Arne Hoffmann: Tugendfuror Titelgeschichte des aktuellen Cicero, Genderama am 26. März 2013
Weblinks
- Adorján F. Kovács: Mainstream-Printmedien gegen freie Online-Medien, Die Freie Welt am 9. Juni 2011
- Noam Chomsky: Der Mythos der freien Presse, Le Bohémien am 12. Februar 2011, aus dem Buch "Die politische Ökonomie der Menschenrechte", ursprünglich 1997 (Warum die Mainstream-Medien "Mainstream" sind)
Vergleich zu Wikipedia