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'''Spolien''' (von lateinisch ''spolium'': „Beute, Raub, dem Feind Abgenommenes“) sind Bauteile und andere Überreste wie Teile von Reliefs oder Skulpturen, Friese und [[Architrav]]steine, Säulen- oder Kapitellreste, die aus Bauten älterer Kulturen stammen und in neuen Bauwerken wiederverwendet werden. Auch antike [[Gemme]]n und Reliefs auf mittelalterlichen Buchdeckeln und Reliquiaren werden Spolien genannt.
[[Datei:200909161201MEZ Osterburken, Benefiziarierbezirk (AE 1978, 00525-00529), frontal, Römermuseum.jpg|mini|Zerschnittene Weihesteine aus dem Benefiziarier-Weihebezirk des [[Kastell Osterburken|Kastells Osterburken]].]]
Spolien in der Architektur entstanden ursprünglich ohne künstlerische Absicht durch die Verwendung antiker Gebäuderuinen als Steinbruch für Neubauten wie z. B. beim [[Mausoleum von Halikarnassos]] oder der Stadt [[Tralleis]], aus deren Steinen die Neugründung [[Aydın]] errichtet wurde. Die justinianische Zisterne ([[Cisterna Basilica|Yerebatan Sarnıçı]] oder Yerebatan Sarayı) in [[Istanbul]] wird von hunderten, aus anderen Gebäuden stammenden, meist korinthischen Säulen gestützt, von denen zwei auf monumentalen Medusenhäuptern als Basen aufsitzen.
'''Spolien''' (von lateinisch ''spolium'': „Beute, Raub, dem Feind Abgenommenes“) sind Bauteile, [[Werkstücke]] und steinerne künstlerische oder kunsthandwerkliche Überreste von Reliefs und Skulpturen. Sie können aus älteren nicht mehr benötigten oder zerstörten Bauten oder von aufgelassenen Kultplätzen, Weihebezirken und Friedhöfen stammen. Spolien in der Architektur entstanden, um billiges Baumaterial für Neubauten zu gewinnen. Teilweise wurden auch Einzeldenkmäler als Spolien zweckentfremdet. Größtenteils wurde das Spolienmaterial vor dem Wiedereinbau von [[Steinmetz]]en zurechtgehauen oder geschnitten, um es für die neue Aufgabe zweckdienlich zu machen. Doch bereits in der [[Spätantike]] wurden sehr gut erhaltene Werkstücke aus abgebrochenen Bauten – wie Säulen oder Kapitelle – in ihrer alten Weise wiederverwendet. So beispielsweise in Kirchenbauten.


Spolien können die Übertragung einer Tradition bedeuten, wenn sie aus dem Vorgängerbau übernommen werden und als Reliquien an hervorgehobener Stelle am Neubau wieder auftauchen. Dies gilt besonders, wenn Spolien stilistisch außerhalb des neueren architektonischen Gestaltungskonzeptes liegen. Die Heiligkeit eines Ortes kann so überliefert werden.
Auch antike [[Gemme]]n und wiederverwendete ältere Reliefs auf mittelalterlichen Buchdeckeln und Reliquiaren werden Spolien bezeichnet.
 
Spätestens seit der [[Romanik]] wurden Spolien auch geplant eingesetzt: So zeigen Kirchen manchmal komplette vorromanische oder westgotische, langobardische und [[Iroschottische Kirche|iroschottische]] Portale (z. B. einige Kirchen und Kapellen in [[Aachen]], [[Regensburg]], [[Tuscania]], [[Perpignan]] oder [[Romainmôtier-Envy|Romainmôtier]]), die [[Kathedrale von Syrakus]] birgt die Säulen eines vormals am gleichen Ort befindlichen griechischen Tempels. Skulpturen aus [[Byzantinisches Reich|Byzanz]], wie die in Porphyr gehauenen Statuen der [[Tetrarchie|Tetrarchen]], zieren die Ecke des [[Markusdom]]s in [[Venedig]], die Säulen der [[Pfalzkapelle]] in Aachen stammen aus [[Ravenna]].


Seit der [[Renaissance]] wurden Spolien vor allem als romantisches Zitat verwendet. Sie wurden gesammelt und gehandelt, um sie in scheinbarer Zufälligkeit, jedoch gut sichtbar, in Villen und Palästen zu verbauen. In dieser Tradition stehen auch die im 18. und 19. Jahrhundert errichteten [[Künstliche Ruine|künstlichen Ruinen]], die allerdings keine Spolien mehr enthalten.
Seit der [[Renaissance]] wurden Spolien vor allem als romantisches Zitat verwendet. Sie wurden gesammelt und gehandelt, um sie in scheinbarer Zufälligkeit, jedoch gut sichtbar, in Villen und Palästen zu verbauen. In dieser Tradition stehen auch die im 18. und 19. Jahrhundert errichteten [[Künstliche Ruine|künstlichen Ruinen]], die allerdings keine Spolien mehr enthalten.
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Aktuelle Version vom 23. Januar 2025, 22:54 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Dieser Artikel behandelt die in Architektur und Archäologie übliche Verwendung des Begriffes Spolie(n); zu anderen Bedeutungen siehe Spolium.
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Zerschnittene Weihesteine aus dem Benefiziarier-Weihebezirk des Kastells Osterburken.

Spolien (von lateinisch spolium: „Beute, Raub, dem Feind Abgenommenes“) sind Bauteile, Werkstücke und steinerne künstlerische oder kunsthandwerkliche Überreste von Reliefs und Skulpturen. Sie können aus älteren nicht mehr benötigten oder zerstörten Bauten oder von aufgelassenen Kultplätzen, Weihebezirken und Friedhöfen stammen. Spolien in der Architektur entstanden, um billiges Baumaterial für Neubauten zu gewinnen. Teilweise wurden auch Einzeldenkmäler als Spolien zweckentfremdet. Größtenteils wurde das Spolienmaterial vor dem Wiedereinbau von Steinmetzen zurechtgehauen oder geschnitten, um es für die neue Aufgabe zweckdienlich zu machen. Doch bereits in der Spätantike wurden sehr gut erhaltene Werkstücke aus abgebrochenen Bauten – wie Säulen oder Kapitelle – in ihrer alten Weise wiederverwendet. So beispielsweise in Kirchenbauten.

Auch antike Gemmen und wiederverwendete ältere Reliefs auf mittelalterlichen Buchdeckeln und Reliquiaren werden Spolien bezeichnet.

Seit der Renaissance wurden Spolien vor allem als romantisches Zitat verwendet. Sie wurden gesammelt und gehandelt, um sie in scheinbarer Zufälligkeit, jedoch gut sichtbar, in Villen und Palästen zu verbauen. In dieser Tradition stehen auch die im 18. und 19. Jahrhundert errichteten künstlichen Ruinen, die allerdings keine Spolien mehr enthalten.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Deichmann: Die Spolien in der spätantiken Architektur. C. H. Beck, München 1975. (Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften München, Philosophisch-Historische Klasse; 1975, Heft 6) ISBN 3-7696-1473-9
  • Joachim Poeschke (Hrsg.): Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance. München 1996. ISBN 3-7774-6870-3
  • Arnold Esch: Wiederverwendung von Antike im Mittelalter. Die Sicht des Archäologen und die Sicht des Historikers. Berlin 2005. (Hans-Lietzmann-Vorlesungen; 7) ISBN 3-11-018426-5

Weblinks

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Commons: Spolie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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