PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Dehumanisation: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Seite wurde neu angelegt: „'''Dehumanisierung''' (von lat. de- = „entmenschlichen“ und humanus = „menschlich“) bezeichnet den Prozess, bei dem Individuen oder Gruppen ihr freier menschlicher Wille abgesprochen oder entzogen wird. Dies geschieht durch Regeln, Sprache, Bilder, Handlungen oder gesellschaftliche Strukturen, die andere Menschen als minderwertig, gefährlich, tierähnlich oder maschinenhaft darstellen. ==Geschichtlicher Überblick und Gegenwart== In der Psychoa…“
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 3: Zeile 3:
==Geschichtlicher Überblick und Gegenwart==
==Geschichtlicher Überblick und Gegenwart==


In der Psychoanalyse wird die Staffelung von von Subjekt, Objekt und Abjekt diskutier und zunehmend als relevante Entität akzeptiert.
In der Psychoanalyse wird die Staffelung von von Subjekt, Objekt und Abjekt diskutiert und zunehmend als relevante Entität akzeptiert.


Dehumanisierung ist ein historisch weit verbreitetes Phänomen und findet sich in nahezu allen Kulturen und Epochen. In der Antike wurden Sklaven, heute von traditionellen Rollenbildern Ausgestoßene oft nicht als vollwertige Menschen betrachtet, sondern als „sprechende Werkzeuge“ oder als Gegenstand von Umerziehung.
Ebenso gibt es Kulturen, in denen Abtrünnige quasi “geistig entkernt” werden (z.B. durch Haft, Verhaltensvorgaben, das Brechen der Persönlichkeit zum Ersatz durch ein gruppenkonformes Ich).
 
Dehumanisierung ist ein historisch weit verbreitetes Phänomen und findet sich in nahezu allen Kulturen und Epochen. In der Antike wurden Sklaven nicht als Menschen betrachtet, sondern als „sprechende Werkzeuge“ betrachtet und gehandelt wir Tiere.


Auch in der Gegenwart ist Dehumanisierung keineswegs überwunden. In medialen Diskursen werden illegale Flüchtlinge etwa als „Flut“ oder „Belastung“ dargestellt. In sozialen Netzwerken verbreiten sich entmenschlichende Narrative rasant, oft verbunden mit Hassrede und Gewaltaufrufen. Militärische und politische Rhetorik bezeichnet gegnerische Gruppen bis heute als „Ziele“, „Terroristen“ oder „Kollateralschäden“ – Begriffe, die das Menschsein verschleiern oder ausblenden. Auch rassistische, sexistische und ableistische Diskurse bedienen sich dehumanisierender Muster.
Auch in der Gegenwart ist Dehumanisierung keineswegs überwunden. In medialen Diskursen werden illegale Flüchtlinge etwa als „Flut“ oder „Belastung“ dargestellt. In sozialen Netzwerken verbreiten sich entmenschlichende Narrative rasant, oft verbunden mit Hassrede und Gewaltaufrufen. Militärische und politische Rhetorik bezeichnet gegnerische Gruppen bis heute als „Ziele“, „Terroristen“ oder „Kollateralschäden“ – Begriffe, die das Menschsein verschleiern oder ausblenden. Auch rassistische, sexistische und ableistische Diskurse bedienen sich dehumanisierender Muster.
==Literatur==
*David Livingstone Smith: Less Than Human. Why We Demean, Enslave, and Exterminate Others. St. Martin’s Press, 2011.
*Martha C. Nussbaum: Die neue Intoleranz. Wie der Westen seine Prinzipien verrät. Suhrkamp, 2013.
*Michel Foucault: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Suhrkamp, 1977.
[[Kategorie:Gesellschaft]]
[[Kategorie:Psychologie]]
[[Kategorie:Kulturen]]

Aktuelle Version vom 4. September 2025, 16:50 Uhr

Dehumanisierung (von lat. de- = „entmenschlichen“ und humanus = „menschlich“) bezeichnet den Prozess, bei dem Individuen oder Gruppen ihr freier menschlicher Wille abgesprochen oder entzogen wird. Dies geschieht durch Regeln, Sprache, Bilder, Handlungen oder gesellschaftliche Strukturen, die andere Menschen als minderwertig, gefährlich, tierähnlich oder maschinenhaft darstellen.

Geschichtlicher Überblick und Gegenwart

In der Psychoanalyse wird die Staffelung von von Subjekt, Objekt und Abjekt diskutiert und zunehmend als relevante Entität akzeptiert.

Ebenso gibt es Kulturen, in denen Abtrünnige quasi “geistig entkernt” werden (z.B. durch Haft, Verhaltensvorgaben, das Brechen der Persönlichkeit zum Ersatz durch ein gruppenkonformes Ich).

Dehumanisierung ist ein historisch weit verbreitetes Phänomen und findet sich in nahezu allen Kulturen und Epochen. In der Antike wurden Sklaven nicht als Menschen betrachtet, sondern als „sprechende Werkzeuge“ betrachtet und gehandelt wir Tiere.

Auch in der Gegenwart ist Dehumanisierung keineswegs überwunden. In medialen Diskursen werden illegale Flüchtlinge etwa als „Flut“ oder „Belastung“ dargestellt. In sozialen Netzwerken verbreiten sich entmenschlichende Narrative rasant, oft verbunden mit Hassrede und Gewaltaufrufen. Militärische und politische Rhetorik bezeichnet gegnerische Gruppen bis heute als „Ziele“, „Terroristen“ oder „Kollateralschäden“ – Begriffe, die das Menschsein verschleiern oder ausblenden. Auch rassistische, sexistische und ableistische Diskurse bedienen sich dehumanisierender Muster.

Literatur

  • David Livingstone Smith: Less Than Human. Why We Demean, Enslave, and Exterminate Others. St. Martin’s Press, 2011.
  • Martha C. Nussbaum: Die neue Intoleranz. Wie der Westen seine Prinzipien verrät. Suhrkamp, 2013.
  • Michel Foucault: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Suhrkamp, 1977.