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Altnigriter: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Altnigriter''' bezeichnet man kleine, isoliert lebende ethnische Gruppen, die seit langem vorwiegend in Bereich des [[Sudan]] ansässig sind und ihre alte Kultur weitgehend bewahrt haben. Der Indogermanist [[August Schleicher]] prägte den Begriff der Nigriten und unterschied sie von den [[Bantu]] und den [[Hamiten]].
Als '''Altnigriter''' bezeichnet man kleine, isoliert lebende ethnische Gruppen, die seit langem vorwiegend in Bereich des [[Sudan]] ansässig sind und ihre alte Kultur weitgehend bewahrt haben. Der Indogermanist [[August Schleicher]] prägte im 19. Jahrhundert den Begriff der Nigriten und unterschied sie von den [[Bantu]] und den [[Hamiten]].


 
Sie leben vom [[Hackbau]] und sind in Großfamilien bzw. Clans organisiert, wobei die Ältesten als Führer fungieren. Vorherrschender Glaube ist bei ihnen der [[Animismus]]. Eine soziale Schichtung oder größere politische Zusammenschlüsse kennen sie nicht. Typische Vertreter der Altnigriter sind die [[Bassari]], [[Dogon]], [[Minianka]] und [[Senufo]]. In [[Mali]] repräsentieren die circa 190.000 Dogon im Gebiet der Falaise von Bandiagra am besten das altnigritische Element. Die altnigritischen Gesellschaften in der [[Sahel|Sahelzone]] basieren auf der Zugehörigkeit zu verschiedenen Verwandschaftsgruppen. Dabei unterscheidet man patrilineare und matrilineare Gesellschaften. Die größere Einheit des Clans beruft sich auf einen mythischen Urahn, und wird durch einen eigenen Schutzgeist, eigene Vorschriften (z.B. Speiseregeln) und strikte [[Exogamie]]regeln geprägt. Man spricht denselben [[Dialekt]], hat die gleichen Sitten und Gebräuche (z.B. [[Tätowierung]]en, Haar- und Kleidertracht, [[Ackerbau]]- und [[Handwerk]]smethoden). Die häufigste Siedlungsform ist ein aus fünf bis zehn ringförmig angeordneten [[Kegeldachhütte]]n bestehendes [[Gehöft]]. Verwandte leben meist zusammen in einem Dorf oder Stadtviertel. Wichtige gesellschaftliche Gruppen sind neben der Abstammungsgruppen (Großfamilie, Clan, [[Lineage]]) die nach Alter gebildeten Initationsgruppen und [[Maskenbund|Maskenbünde]].
Sie leben vom [[Hackbau]] und sind in Großfamilien bzw. Clans organisiert, wobei die Ältesten als Führer fungieren. Vorherrschender Glaube ist bei ihnen der [[Animismus]]. Eine soziale Schichtung oder größere politische Zusammenschlüsse kennen sie nicht. Typische Vertreter der Altnigriter sind die [[Bassari]], [[Dogon]], [[Minianka]] und [[Senufo]]. In [[Mali]] repräsentieren die circa 190.000 Dogon im Gebiet der Falaise von Bandiagra am besten das altnigritische Element. Die altnigritischen Gesellschaften in der [[Sahelzone]] basieren auf der Zugehörigkeit zu verschiedenen Verwandschaftsgruppen. Dabei unterscheidet man patrilineare und matrilineare Gesellschaften. Die größere Einheit des Clans beruft sich auf einen mythischen Urahn, und wird durch einen eigenen Schutzgeist, eigene Vorschriften (z.B. Speiseregeln) und strikte Exogamieregeln geprägt. Man spricht denselben Dialekt, hat die gleichen Sitten und Gebräuche (z.B. Tätowierungen, Haar- und Kleidertracht, [[Ackerbau]]- und [[Handwerk]]smethoden). Die häufigste Siedlungsform ist ein aus fünf bis zehn ringförmig angeordneten [[Kegeldachhütte]]n bestehendes [[Gehöft]]. Verwandte leben meist zusammen in einem Dorf oder Stadtviertel. Wichtige gesellschaftliche Gruppen sind neben der Abstammungsgruppen (Großfamilie, Clan, [[Lineage]]) die nach Alter gebildeten Initationsgruppen und [[Maskenbund|Maskenbünde]].


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[[Kategorie:Kultur (Afrika)]]
[[Kategorie:Ethnologie Afrikas]]

Aktuelle Version vom 30. September 2024, 17:47 Uhr

Als Altnigriter bezeichnet man kleine, isoliert lebende ethnische Gruppen, die seit langem vorwiegend in Bereich des Sudan ansässig sind und ihre alte Kultur weitgehend bewahrt haben. Der Indogermanist August Schleicher prägte im 19. Jahrhundert den Begriff der Nigriten und unterschied sie von den Bantu und den Hamiten.

Sie leben vom Hackbau und sind in Großfamilien bzw. Clans organisiert, wobei die Ältesten als Führer fungieren. Vorherrschender Glaube ist bei ihnen der Animismus. Eine soziale Schichtung oder größere politische Zusammenschlüsse kennen sie nicht. Typische Vertreter der Altnigriter sind die Bassari, Dogon, Minianka und Senufo. In Mali repräsentieren die circa 190.000 Dogon im Gebiet der Falaise von Bandiagra am besten das altnigritische Element. Die altnigritischen Gesellschaften in der Sahelzone basieren auf der Zugehörigkeit zu verschiedenen Verwandschaftsgruppen. Dabei unterscheidet man patrilineare und matrilineare Gesellschaften. Die größere Einheit des Clans beruft sich auf einen mythischen Urahn, und wird durch einen eigenen Schutzgeist, eigene Vorschriften (z.B. Speiseregeln) und strikte Exogamieregeln geprägt. Man spricht denselben Dialekt, hat die gleichen Sitten und Gebräuche (z.B. Tätowierungen, Haar- und Kleidertracht, Ackerbau- und Handwerksmethoden). Die häufigste Siedlungsform ist ein aus fünf bis zehn ringförmig angeordneten Kegeldachhütten bestehendes Gehöft. Verwandte leben meist zusammen in einem Dorf oder Stadtviertel. Wichtige gesellschaftliche Gruppen sind neben der Abstammungsgruppen (Großfamilie, Clan, Lineage) die nach Alter gebildeten Initationsgruppen und Maskenbünde.

Literatur

  • Thomas Krings: Sahel - Senegal, Mauretanien, Mali, Niger / Islamische und traditionelle schwarzafrikanische Kultur zwischen Atlantik und Tschadsee, DuMont Buchverlag, Köln, 1982, Seite 36 ff. und 393

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Altnigriter) vermutlich nicht.