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Heinrich Feisthauer: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Heinrich Feisthauer. | {{Personendaten | ||
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[[Datei:Heinrich Feisthauer.jpg|thumb|Heinrich Feisthauer im Jahr 1955]] | |||
'''Heinrich Feisthauer''' (* | '''Heinrich [[Feisthauer]]''' (* 14. September [[1898]]; † 11. November [[1964]]) war schlesischer Herkunft und ein Gegner des NS-Regimes. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Heinrich Feisthauer wurde am 14. September 1898 im schlesischen [[Bożków|Eckersdorf]] in der [[Grafschaft Glatz]] als Sohn eines berittenden Polizisten geboren. Heinrich wollte eigentlich [[Uhrmacher]] werden, begann jedoch auf Drängen seiner Mutter eine Lehre als [[Gärtner]], die er später abbrach. Bis 1938 arbeitete er als Lebensmittelverteter für [[Margarine]] und [[Schokolade]]<ref>[http://adressbuecher.genealogy.net/entry/show/2557043 Verein für Computergenealogie]</ref>. Heinrich war verheiratet und hatte drei Kinder. | Heinrichs Vorfahren waren Österreichsiche [[Landler (Protestanten)|Landler]] die in Folge ihres protestantischen Glaubes von [[Maria Theresia]] aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Heinrich Feisthauer wurde am 14. September 1898 im schlesischen [[Bożków|Eckersdorf]] in der [[Grafschaft Glatz]] als Sohn eines berittenden Polizisten geboren. Heinrich wollte eigentlich [[Uhrmacher]] werden, begann jedoch auf Drängen seiner Mutter eine Lehre als [[Gärtner]], die er später abbrach. Bis 1938 arbeitete er als Lebensmittelverteter für [[Margarine]] und [[Schokolade]]<ref>[http://adressbuecher.genealogy.net/entry/show/2557043 Verein für Computergenealogie]</ref>. Die Ware lagerte er im Keller und fuhr diese mit einem [[Bäckerfahrrad]] zu seinen Kunden. Heinrich war verheiratet und hatte drei Kinder. | ||
== Häftling im Konzentrationslager Sachsenhausen == | == Häftling im Konzentrationslager Sachsenhausen == | ||
Im Jahr 1938 wurde Heinrich arbeitslos; wegen fehlender NS-Mitgliedsschaft wurde ihm die Konzession für das Geschäft mit Lebensmitteln nicht mehr erteilt. Ihm wurde aufgetragen, für die NSDAP Spenden zu sammeln; Heinrich weigerte sich jedoch. Am 23. Juni wurde Heinrich im Rahmen der [[Aktion „Arbeitsscheu Reich“]] in das [[Konzentrationslager Sachsenhausen]] gebracht, wo er bis zum 1. Februar 1939 verblieb <ref>Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: Archiv, Dokument Nr.: D 1 A / 1024 ,Bl. 048</ref>. Seine Häftlingsnummer war ''005680'', er wurde im Block 22 untergebracht <ref>Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: Archiv, Dokument Nr.: D 1 A / 1024 ,Bl. 048</ref>. In dem [[Konzentrationslager]] wurde er unter anderem mit [[Wassertropfenfolter]] gefoltert. | Im Jahr 1938 wurde Heinrich arbeitslos; wegen fehlender NS-Mitgliedsschaft wurde ihm die Konzession für das Geschäft mit Lebensmitteln nicht mehr erteilt. Ihm wurde aufgetragen, für die [[NSDAP]] Spenden zu sammeln; Heinrich weigerte sich jedoch. Am 23. Juni<ref>Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: Archiv, Dokument Nr.: D 1 A / 1020 ,Bl. 261</ref> wurde Heinrich im Rahmen der [[Aktion „Arbeitsscheu Reich“]] in das [[Konzentrationslager Sachsenhausen]] gebracht, wo er bis zum 1. Februar 1939 verblieb <ref>Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: Archiv, Dokument Nr.: D 1 A / 1024 ,Bl. 048</ref>. Seine Häftlingsnummer war ''005680'', er wurde im Block 22 untergebracht <ref>Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: Archiv, Dokument Nr.: D 1 A / 1024 ,Bl. 048</ref>. In dem [[Konzentrationslager]] wurde er unter anderem mit [[Wassertropfenfolter]] gefoltert. Mit Heinrich zusammen wurde noch zwei weitere Männer aus Eckersdorf nach Sachsenhasen gebracht. Einer seiner Mithäftlinge überlebte Sachsenhausen nicht. | ||
== Leben nach Sachsenhausen == | == Leben nach Sachsenhausen == | ||
Von Sachsenhausen sollte sich Heinrich nicht mehr erholen. Nachden Heinrich aus dem Konzentrationslager entlassen worden war, war er für den Rest seines Lebens nicht mehr dazu in der Lage zu arbeiten. Mit der Vertreibung der Deutschen aus Schlesien 1946 gelangte er in das niedersächsische [[Esperke]] <ref>Mandel, Armin 1974: Ein Dorf an der Leine, Esperke/Warmeloh. S. 203.</ref>. Am 04.06.1946 wurde in Esperke ein Flüchtlingsauschuss gebildet, dem Heinrich angehörte <ref>Mandel, Armin 1974: Ein Dorf an der Leine, Esperke/Warmeloh. S. 206.</ref>. Heinrich Feisthauer war in der [[Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten]]. Heinrich starb am 11. November 1964 in Esperke. | Von Sachsenhausen sollte sich Heinrich nicht mehr erholen. Nachden Heinrich aus dem Konzentrationslager entlassen worden war, war er für den Rest seines Lebens nicht mehr dazu in der Lage zu arbeiten. Mit der Vertreibung der Deutschen aus Schlesien 1946 gelangte er in das niedersächsische [[Esperke]] <ref>Mandel, Armin 1974: Ein Dorf an der Leine, Esperke/Warmeloh. S. 203.</ref>. Am 04.06.1946 wurde in Esperke ein Flüchtlingsauschuss gebildet, dem Heinrich angehörte <ref>Mandel, Armin 1974: Ein Dorf an der Leine, Esperke/Warmeloh. S. 206.</ref>. Heinrich Feisthauer war in der [[Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten]]. Heinrich starb am 11. November 1964 in Esperke. | ||
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Aktuelle Version vom 23. November 2021, 17:48 Uhr
😃 Profil: Feisthauer, Heinrich | ||
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Beruf | Lebensmittelvertreter | |
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 14. September 1898 | |
Geburtsort | Eckersdorf | |
Sterbedatum | 11. November 1964 | |
Sterbeort | Esperke |
Heinrich Feisthauer (* 14. September 1898; † 11. November 1964) war schlesischer Herkunft und ein Gegner des NS-Regimes.
Leben
Heinrichs Vorfahren waren Österreichsiche Landler die in Folge ihres protestantischen Glaubes von Maria Theresia aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Heinrich Feisthauer wurde am 14. September 1898 im schlesischen Eckersdorf in der Grafschaft Glatz als Sohn eines berittenden Polizisten geboren. Heinrich wollte eigentlich Uhrmacher werden, begann jedoch auf Drängen seiner Mutter eine Lehre als Gärtner, die er später abbrach. Bis 1938 arbeitete er als Lebensmittelverteter für Margarine und Schokolade[1]. Die Ware lagerte er im Keller und fuhr diese mit einem Bäckerfahrrad zu seinen Kunden. Heinrich war verheiratet und hatte drei Kinder.
Häftling im Konzentrationslager Sachsenhausen
Im Jahr 1938 wurde Heinrich arbeitslos; wegen fehlender NS-Mitgliedsschaft wurde ihm die Konzession für das Geschäft mit Lebensmitteln nicht mehr erteilt. Ihm wurde aufgetragen, für die NSDAP Spenden zu sammeln; Heinrich weigerte sich jedoch. Am 23. Juni[2] wurde Heinrich im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht, wo er bis zum 1. Februar 1939 verblieb [3]. Seine Häftlingsnummer war 005680, er wurde im Block 22 untergebracht [4]. In dem Konzentrationslager wurde er unter anderem mit Wassertropfenfolter gefoltert. Mit Heinrich zusammen wurde noch zwei weitere Männer aus Eckersdorf nach Sachsenhasen gebracht. Einer seiner Mithäftlinge überlebte Sachsenhausen nicht.
Leben nach Sachsenhausen
Von Sachsenhausen sollte sich Heinrich nicht mehr erholen. Nachden Heinrich aus dem Konzentrationslager entlassen worden war, war er für den Rest seines Lebens nicht mehr dazu in der Lage zu arbeiten. Mit der Vertreibung der Deutschen aus Schlesien 1946 gelangte er in das niedersächsische Esperke [5]. Am 04.06.1946 wurde in Esperke ein Flüchtlingsauschuss gebildet, dem Heinrich angehörte [6]. Heinrich Feisthauer war in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Heinrich starb am 11. November 1964 in Esperke.
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Heinrich Feisthauer) vermutlich nicht.
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Einzelnachweise
- ↑ Verein für Computergenealogie
- ↑ Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: Archiv, Dokument Nr.: D 1 A / 1020 ,Bl. 261
- ↑ Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: Archiv, Dokument Nr.: D 1 A / 1024 ,Bl. 048
- ↑ Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: Archiv, Dokument Nr.: D 1 A / 1024 ,Bl. 048
- ↑ Mandel, Armin 1974: Ein Dorf an der Leine, Esperke/Warmeloh. S. 203.
- ↑ Mandel, Armin 1974: Ein Dorf an der Leine, Esperke/Warmeloh. S. 206.