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Wilhelm Klagholz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wilhelm Klagholz''' (* [[22. Juni]] [[1905]] in [[Heilbronn]]; † [[23. Juni]] [[1984]])<ref>Todesanzeige in der ''[[Heilbronner Stimme]]'', Samstag dem 25. Juni 1984, Nummer 144, S. 14</ref> war ein [[Flaschner]]- und Installateurmeister, der eine Werkstätte für [[Kunsthandwerk|kunsthandwerkliche Metallarbeiten]] in Heilbronn betrieb. Er wurde besonders durch seine künstlerischen Arbeiten bekannt. Dabei formte er als [[Bildhauerei|Bildhauer]] [[Kunsthandwerk|kunsthandwerkliche]] [[Plastik (Kunst)|Plastiken]] wie die Tierfiguren an der [[Rathaus (Heilbronn)#Astronomische Kunstuhr|astronomischen Kunstuhr]] des Heilbronner Rathauses.


'''Wilhelm Klagholz''' (* [[22. Juni]] [[1905]] in [[Heilbronn]]) ist ein Flaschner und hat eine Werkstätte für [[Kunsthandwerk|kunsthandwerkliche Metallarbeiten]].<ref>''Mitteilungsblatt der Handwerkskammer Heilbronn'' vom 16. Februar 1953, Nr. 2</ref>  
== Leben und Wirken ==
Klagholz besuchte die Mittelschule in Heilbronn und lernte bei dem Handwerksbetrieb E. W. Kachel den Beruf des Flaschners und Installateurs. Er arbeitete in der Schweiz, Österreich, in Norddeutschland, bei den [[Junkers Motorenbau und Junkers Flugzeugwerk|Junkerswerken]] in [[Dessau]], bei den [[NSU Motorenwerke |NSU]]-Werken in Heilbronn sowie bei den Stadtwerken in Heilbronn. Im Zweiten Weltkrieg geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg kehrte er nach Heilbronn zurück und eröffnete an der Christophstraße 47 in Heilbronn eine Werkstätte für kunsthandwerkliche Arbeiten. Von 1976 bis 1980 wohnte er in [[Murrhardt]], später in der Gymnasiumstraße 80 in Heilbronn.<ref>Im ''Adressbuch der Stadt Heilbronn 1976/77'' und ebenso im ''Adressbuch der Stadt Heilbronn 1979/1980'' wird im Straßen- und Gebäudeverzeichnis am Standort der Werkstätte ''Christophstraße 47/1 Klagholz Wilhelm Murrhardt'' erwähnt. Im ''Adressbuch der Stadt Heilbronn 1984'' mit Stand vom 1.Dezember 1983 wird Wilhelm Klagholz letztmals noch im ''Einwohner-Verzeichnis'' als wohnhaft in der Gymnasiumstraße 80 erwähnt.</ref> Er war mit Wilhelmine geb. Schneider verheiratet und hatte mit ihr zwei Töchter (Lore und Elke) und einen Sohn (Rolf).


Er hat „besonderen Anteil am Wiederaufbau der Stadt und an der Restaurierung der Heilbronner Gebäude.“<ref>Biographie über Wilhelm Klagholz in ''[[Deutsche Handwerks Zeitung]]'' vom 24. September 1971, Nr. 18, S. 3</ref>Als „Restaurator vieler Heilbronner Sehenswürdigkeiten“<ref name="NeckarEcho">''Neckar-Echo'' vom 22. Juni 1965, Nr. 140, ''Wilhelm Klagholz 60 Jahre alt.''</ref> erwies er sich als „Meister der Handwerkskunst“.<ref name="NeckarEcho1">''Neckar-Echo'' vom 20. August 1951, Nr. 192, S. 3''Der Heilbronner Adler wacht wieder!''</ref>Mit der Rekonstruktion des „Heilbronner Adlers“ auf dem Rathaus „schuf [er] ein rechtes Meisterstück, das beweist, welch vorzügliche Werke das echte Kunsthandwerk zu schaffen vermag …“<ref name="NeckarEcho1" /> Seine „Arbeiten setzten nicht nur handwerkliches, sondern künstlerisches Einfühlen voraus … Seine langjährigen Erfahrungen und die Liebe zur Sache brachten ihm viele Ämter und Auszeichnungen ein.<ref name="NeckarEcho" /> So erhielt er auch eine Ehrung durch die Handwerkskammer.<ref>''[[Deutsche Handwerks Zeitung]]. Wirtschaftszeitung für Handwerk und Gewerbe (Heute mit [[DHZ]] Journal)'' vom 8. Oktober 1971, Nr. 19, S. 3, ''Ehrungen durch die Handwerkskammer''</ref>
=== Bildhauer ===
 
Er arbeitete auch als [[Bildhauer]], der kunsthandwerkliche Plastiken – meist Tierfiguren – formte. So galt er als „Heilbronner Handwerker und Künstler … Der Künstler in ihm blüht[e] auf, wenn er das Kupfer figürlich formt[e] … er [hatte] für das Färben des Kupfers eine eigene Mixtur entwickelt.<ref name="HNer Stimme 50erJahre">[http://www.stimme.de/nachrichten/loesch/spezial/fuenfziger-jahre/archiv/art3124,228939 ''Täglich kräht sein Hahn vom Rathaus'']. In: ''Heilbronner Stimme'' vom 2. April 2002</ref> Mit der [[Plastik (Kunst)|Plastik]] des ''Heilbronner Adlers'' auf dem Rathaus „schuf [er] ein rechtes Meisterstück, das beweist, welch vorzügliche Werke das echte Kunsthandwerk zu schaffen vermag …“.<ref name="NeckarEcho1">''Neckar-Echo'' vom 20. August 1951, Nr. 192, S. 3: ''Der Heilbronner Adler wacht wieder!''</ref> Er fertigte den neuen Heilbronner Adler, nachdem die alte Figur am Rathausturm zerstört worden war. Die Gesamthöhe beträgt 1,70 m, die Spannweite 60 cm, die Länge 85 cm. Neu hergestellt hatte er auch den Hahn für die Rathausuhr, die er in Kupfer getrieben hatte. Von dem Hahn der alten Rathausuhr waren nach dem Krieg nur der Fuß und Schwanz übriggeblieben. Einer der beiden Widder der alten Rathausuhr war verschollen; Klagholz fertigte nach dem erhaltengebliebenen Original nun einen neuen Widder. Ebenso wurden die Trompete und das Zepter der beiden Engel an der Rathausuhr von ihm neu hergestellt.<ref name="HNer Stimme 50erJahre" /><ref>''Mitteilungsblatt der Handwerkskammer Heilbronn'' vom 16. Februar 1953, Nr. 2</ref><ref>''Heilbronner Stimme'' vom 22. Juni 1965, Nr. 140, ''Wilhelm Klagholz feiert 60.Geburtstag''</ref>  
== Leben und Wirken ==
Er besuchte die Mittelschule in Heilbronn und lernte den Beruf des Flaschners und Installateurs bei der Firma E. W. Kachel. Er arbeitete in der Schweiz, Österreich, in Norddeutschland, bei den Junkerswerken in [[Dessau]], bei den NSU-Werken in Heilbronn sowie bei den Stadtwerken in Heilbronn. Im zweiten Weltkrieg geriet er in russische Kriegsgefangenschaft.


Er machte sich insbesondere um den originalgetreuen Wiederaufbau Heilbronns verdient und hatte „besonderen Anteil“<ref>''Heilbronner Stimme'' vom 22. Juni 1965, Nr. 140, ''Wilhelm Klagholz feiert 60.Geburtstag''</ref> am Wiederaufbau, Rekonstruktion und Restaurierung einzelner wichtiger skulpturaler Wahrzeichen der Stadt.
Für das Heilbronner Stadtbad am Wollhausplatz sollte er eine Nachbildung des bis zur Zerstörung im [[Altes Stadtbad (Heilbronn)|alten Stadtbad]] befindlichen Wasserspeiers schaffen und lieferte einen in Kupfer getriebenen modernen Löwenkopf.<ref name="Renz_1952–1957"> Alexander Renz, Susanne Schlösser: ''Chronik der Stadt Heilbronn. Band VII: 1952–1957.'' Heilbronn 1996, S. 13, 52.</ref> Als die [[Nikolaikirche (Heilbronn)|Nikolaikirche]] in Heilbronn wiederaufgebaut wurde, setzte er einen von ihm gestalteten Hahn auf den [[Dachreiter]].<ref name="HNer Stimme 50erJahre" /> „Viele Kirchtürme der Region“, wie die Kirchtürme in [[Großgartach]] ([[Lorenzkirche (Leingarten)|Lorenzkirche]]) oder [[Lampoldshausen]] (Nikolauskirche) tragen einen von ihm in Kupfer getriebenen Hahn.<ref name="HNer Stimme 50erJahre" />


So fertigte er den neuen Heilbronner Adler, nachdem die alte Figur am Rathausturm zerstört worden war. Neu hergestellt hat er auch den Hahn und die beiden Widder für die Rathausuhr, die er in Kupfer getrieben hatte. Als Nachbildung des bis zur Zerstörung im Stadtbad befindlichen Wasserspeiers schuf er einen in Kupfer getriebenen Löwenkopf.<ref name="Renz_1952–1957"> Alexander Renz, Susanne Schlösser: ''Chronik der Stadt Heilbronn. Band VII: 1952–1957.'' Heilbronn 1996, S. 13, 52.</ref>Ebenso die Trompete und das Zepter der beiden Engel an der Rathausuhr wurden von ihm neu hergestellt.<ref name="HNer Stimme 50erJahre"> [http://www.stimme.de/nachrichten/loesch/spezial/fuenfziger-jahre/archiv/art3124,228939 ''Täglich kräht sein Hahn vom Rathaus'']. In: ''[[Heilbronner Stimme]]'' vom 2. April 2002</ref>Er [[Restaurierung|restaurierte]] das [[Denkmäler in Heilbronn#Robert-Mayer-Denkmal (1892)|Robert-Mayer-Denkmal]] und das [[Denkmäler in Heilbronn#Schillerbüste (1891)|Schiller-Denkmal]] in Heilbronn.
Sein Leben und künstlerisches Wirken wurde in der [[Deutsche Handwerks Zeitung]] gewürdigt, wie „er u.a. die Figuren an der Rathausuhr [und] zahlreiche künstlerische Arbeiten für Kirchen (Taufbecken) und Behörden geschaffen [hat].<ref>Biographie über Wilhelm Klagholz in ''[[Deutsche Handwerks Zeitung]]'' vom 24. September 1971, Nr. 18, S. 3</ref>Klagholz wurde daneben durch die Handwerkskammer geehrt.<ref>''[[Deutsche Handwerks Zeitung]]. Wirtschaftszeitung für Handwerk und Gewerbe (Heute mit [[DHZ]] Journal)'' vom 8. Oktober 1971, Nr. 19, S. 3, ''Ehrungen durch die Handwerkskammer''</ref>


Mit seinen Kunstschmiedearbeiten aus Kupfer rekonstruierte er nicht nur historische Kunstdenkmäler in Heilbronn, sondern arbeitete damit auch bei bekannten Bauten in anderen Städten. Restaurationsarbeiten vollzog er an der Kuppel des Kirchturms bei der [[Wallfahrtskirche Höchstberg| Wallfahrtskirche „Unserer lieben Frau vom Nussbaum“]] in [[Höchstberg (Gundelsheim)|Höchstberg]] und am [[Schloss Liebenstein]]. Am [[Tagblatt-Turm]] in [[Stuttgart]] restaurierte er die dort befindlichen Lettern der Aufschrift.


„Viele Kirchtürme der Region“, wie die Kirchtürme in [[Großgartach]] ([[Lorenzkirche (Leingarten)|Lorenzkirche]]) oder [[Lampoldshausen]] (Nikolauskirche) tragen einen von ihm in Kupfer getriebenen Hahn. <ref name="HNer Stimme 50erJahre" /> Klagholz gestaltete modern und fachgerecht „viele andere“ Neubauten „weit über Heilbronn hinaus.“<ref name="NeckarEcho" />
<center><gallery heights="200" widths="180" caption=" [[Plastik (Kunst)|Plastiken]] von Wilhem Klagholz in Heilbronn">
Datei:Heilbronn Rathausuhr 20050828.jpg| [[Plastik (Kunst)|Plastik]] des ''Heilbronner Adler'' ganz oben
Datei:Heilbronn-rathaus-uhr-zeit.jpg| [[Plastik (Kunst)|Plastik]] der Trompete und des Zepters der beiden Engel
Datei:Heilbronn-rathaus-detail2.jpg| [[Plastik (Kunst)|Plastik]] des Widders und des Hahns
</gallery></center>


=== Sonstiges ===
Er ist auch als „Restaurator vieler Heilbronner Sehenswürdigkeiten“<ref name="NeckarEcho">''Neckar-Echo'' vom 22. Juni 1965, Nr. 140, ''Wilhelm Klagholz 60 Jahre alt.''</ref> bekannt. So [[Restaurierung|restaurierte]] er das [[Denkmäler in Heilbronn#Robert-Mayer-Denkmal (1892)|Robert-Mayer-Denkmal]] und das [[Denkmäler in Heilbronn#Schillerbüste (1891)|Schiller-Denkmal]] in Heilbronn. Er restaurierte auch die schwierigen Dachverwahrungen am Zwiebelturm bei der [[Wallfahrtskirche Höchstberg| Wallfahrtskirche „Unserer lieben Frau vom Nussbaum“]] in [[Höchstberg (Gundelsheim)|Höchstberg]] und am [[Schloss Liebenstein]]. Am [[Tagblatt-Turm]] in [[Stuttgart]] gestaltete er die dort befindlichen Buchstaben der Aufschrift. Klagholz gestaltete modern und fachgerecht „viele andere“ Neubauten „weit über Heilbronn hinaus“.<ref name="NeckarEcho" />


Tiere waren für Klagholz nicht nur Objekt der Kunst. Er war auch engagierter Kleintierzüchter. So war er ab 1934 Vorstand des Reichsbund Deutscher Kleintierzüchter e.V. - Reichsgruppe Ausstellungsgeflügelzüchter e.V. 1947 wurde er als 1. Vorsitzender des Kreisverband Kaninchen Heilbronn offiziell gewählt. 1954 wurde er zum 1. Kreisvorsitzenden des Kreisverband Vereinigter Kleintierzüchter Heilbronn e.V. gewählt. Am 7. Juni 1980 wurde er bei einer Tagung des [[Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter|Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter (ZDK)]] zum Meister der Deutschen Rassekaninchenzucht ernannt.<ref>http://www.kv-hn-kleintierzucht.de/chronik.php3</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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== Hinweis: ==
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Aktuelle Version vom 22. Dezember 2013, 16:34 Uhr

Wilhelm Klagholz (* 22. Juni 1905 in Heilbronn; † 23. Juni 1984)[1] war ein Flaschner- und Installateurmeister, der eine Werkstätte für kunsthandwerkliche Metallarbeiten in Heilbronn betrieb. Er wurde besonders durch seine künstlerischen Arbeiten bekannt. Dabei formte er als Bildhauer kunsthandwerkliche Plastiken wie die Tierfiguren an der astronomischen Kunstuhr des Heilbronner Rathauses.

Leben und Wirken

Klagholz besuchte die Mittelschule in Heilbronn und lernte bei dem Handwerksbetrieb E. W. Kachel den Beruf des Flaschners und Installateurs. Er arbeitete in der Schweiz, Österreich, in Norddeutschland, bei den Junkerswerken in Dessau, bei den NSU-Werken in Heilbronn sowie bei den Stadtwerken in Heilbronn. Im Zweiten Weltkrieg geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg kehrte er nach Heilbronn zurück und eröffnete an der Christophstraße 47 in Heilbronn eine Werkstätte für kunsthandwerkliche Arbeiten. Von 1976 bis 1980 wohnte er in Murrhardt, später in der Gymnasiumstraße 80 in Heilbronn.[2] Er war mit Wilhelmine geb. Schneider verheiratet und hatte mit ihr zwei Töchter (Lore und Elke) und einen Sohn (Rolf).

Bildhauer

Er arbeitete auch als Bildhauer, der kunsthandwerkliche Plastiken – meist Tierfiguren – formte. So galt er als „Heilbronner Handwerker und Künstler … Der Künstler in ihm blüht[e] auf, wenn er das Kupfer figürlich formt[e] … er [hatte] für das Färben des Kupfers eine eigene Mixtur entwickelt.“[3] Mit der Plastik des Heilbronner Adlers auf dem Rathaus „schuf [er] ein rechtes Meisterstück, das beweist, welch vorzügliche Werke das echte Kunsthandwerk zu schaffen vermag …“.[4] Er fertigte den neuen Heilbronner Adler, nachdem die alte Figur am Rathausturm zerstört worden war. Die Gesamthöhe beträgt 1,70 m, die Spannweite 60 cm, die Länge 85 cm. Neu hergestellt hatte er auch den Hahn für die Rathausuhr, die er in Kupfer getrieben hatte. Von dem Hahn der alten Rathausuhr waren nach dem Krieg nur der Fuß und Schwanz übriggeblieben. Einer der beiden Widder der alten Rathausuhr war verschollen; Klagholz fertigte nach dem erhaltengebliebenen Original nun einen neuen Widder. Ebenso wurden die Trompete und das Zepter der beiden Engel an der Rathausuhr von ihm neu hergestellt.[3][5][6]

Für das Heilbronner Stadtbad am Wollhausplatz sollte er eine Nachbildung des bis zur Zerstörung im alten Stadtbad befindlichen Wasserspeiers schaffen und lieferte einen in Kupfer getriebenen modernen Löwenkopf.[7] Als die Nikolaikirche in Heilbronn wiederaufgebaut wurde, setzte er einen von ihm gestalteten Hahn auf den Dachreiter.[3] „Viele Kirchtürme der Region“, wie die Kirchtürme in Großgartach (Lorenzkirche) oder Lampoldshausen (Nikolauskirche) tragen einen von ihm in Kupfer getriebenen Hahn.[3]

Sein Leben und künstlerisches Wirken wurde in der Deutsche Handwerks Zeitung gewürdigt, wie „er u.a. die Figuren an der Rathausuhr [und] zahlreiche künstlerische Arbeiten für Kirchen (Taufbecken) und Behörden geschaffen [hat].“ [8]Klagholz wurde daneben durch die Handwerkskammer geehrt.[9]


Sonstiges

Er ist auch als „Restaurator vieler Heilbronner Sehenswürdigkeiten“[10] bekannt. So restaurierte er das Robert-Mayer-Denkmal und das Schiller-Denkmal in Heilbronn. Er restaurierte auch die schwierigen Dachverwahrungen am Zwiebelturm bei der Wallfahrtskirche „Unserer lieben Frau vom Nussbaum“ in Höchstberg und am Schloss Liebenstein. Am Tagblatt-Turm in Stuttgart gestaltete er die dort befindlichen Buchstaben der Aufschrift. Klagholz gestaltete modern und fachgerecht „viele andere“ Neubauten „weit über Heilbronn hinaus“.[10]

Tiere waren für Klagholz nicht nur Objekt der Kunst. Er war auch engagierter Kleintierzüchter. So war er ab 1934 Vorstand des Reichsbund Deutscher Kleintierzüchter e.V. - Reichsgruppe Ausstellungsgeflügelzüchter e.V. 1947 wurde er als 1. Vorsitzender des Kreisverband Kaninchen Heilbronn offiziell gewählt. 1954 wurde er zum 1. Kreisvorsitzenden des Kreisverband Vereinigter Kleintierzüchter Heilbronn e.V. gewählt. Am 7. Juni 1980 wurde er bei einer Tagung des Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter (ZDK) zum Meister der Deutschen Rassekaninchenzucht ernannt.[11]

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige in der Heilbronner Stimme, Samstag dem 25. Juni 1984, Nummer 144, S. 14
  2. Im Adressbuch der Stadt Heilbronn 1976/77 und ebenso im Adressbuch der Stadt Heilbronn 1979/1980 wird im Straßen- und Gebäudeverzeichnis am Standort der Werkstätte Christophstraße 47/1 Klagholz Wilhelm Murrhardt erwähnt. Im Adressbuch der Stadt Heilbronn 1984 mit Stand vom 1.Dezember 1983 wird Wilhelm Klagholz letztmals noch im Einwohner-Verzeichnis als wohnhaft in der Gymnasiumstraße 80 erwähnt.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Täglich kräht sein Hahn vom Rathaus. In: Heilbronner Stimme vom 2. April 2002
  4. Neckar-Echo vom 20. August 1951, Nr. 192, S. 3: Der Heilbronner Adler wacht wieder!
  5. Mitteilungsblatt der Handwerkskammer Heilbronn vom 16. Februar 1953, Nr. 2
  6. Heilbronner Stimme vom 22. Juni 1965, Nr. 140, Wilhelm Klagholz feiert 60.Geburtstag
  7. Alexander Renz, Susanne Schlösser: Chronik der Stadt Heilbronn. Band VII: 1952–1957. Heilbronn 1996, S. 13, 52.
  8. Biographie über Wilhelm Klagholz in Deutsche Handwerks Zeitung vom 24. September 1971, Nr. 18, S. 3
  9. Deutsche Handwerks Zeitung. Wirtschaftszeitung für Handwerk und Gewerbe (Heute mit DHZ Journal) vom 8. Oktober 1971, Nr. 19, S. 3, Ehrungen durch die Handwerkskammer
  10. 10,0 10,1 Neckar-Echo vom 22. Juni 1965, Nr. 140, Wilhelm Klagholz 60 Jahre alt.
  11. http://www.kv-hn-kleintierzucht.de/chronik.php3

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