PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:
Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Entnazifizierung: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
hier passt es besser |
||
(6 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Als '''Entnazifizierung''' wird die ab Juli [[1945]] umgesetzte [[Politik]] der [[Vier Siegermächte]] und die anschließende [[Rechtsprechung]] bis 1949 bezeichnet, die in [[Deutschland]] und [[Österreich]] die Gesellschaft von allen Einflüssen des [[Nationalsozialismus]] befreien sollte. Damit verbunden war vor allem ein [[Berufsverbot]] für viele Personen, die maßgebliche Funktionen in der [[NSDAP]] und anderen Organisationen gehabt hatten. Grundlage für die Entnazifizierung waren die auf der [[Konferenz von Jalta]] im Februar 1945 gefassten Beschlüsse. | Als '''Entnazifizierung''' wird die ab Juli [[1945]] umgesetzte [[Politik]] der [[Vier Siegermächte]] und die anschließende [[Rechtsprechung]] bis 1949 bezeichnet, die in [[Deutschland]] und [[Österreich]] die Gesellschaft von allen Einflüssen des [[Nationalsozialismus]] befreien sollte. Damit verbunden war vor allem ein [[Berufsverbot]] für viele Personen, die maßgebliche Funktionen in der [[NSDAP]] und anderen Organisationen gehabt hatten. Grundlage für die Entnazifizierung waren die auf der [[Konferenz von Jalta]] im Februar 1945 gefassten Beschlüsse. | ||
Zeile 10: | Zeile 8: | ||
* 0,6 % wurden als NS-Gegner anerkannt, | * 0,6 % wurden als NS-Gegner anerkannt, | ||
* 1,4 % Hauptschuldige und Belastete (Schuldige). | * 1,4 % Hauptschuldige und Belastete (Schuldige). | ||
In den Lagern der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] (SBZ), die noch bis Januar 1950 bestanden, herrschten schlechte Haftbedingungen, an deren Folgen nach sowjetischen Angaben mindestens 42.800, nach anderen bis zu 80.000 Menschen starben. Die Gesamtaufsicht für die Entnazifizierung in der SBZ lag direkt beim sowjetischen Geheimdienst [[NKWD]]. Sie diente im [[Stalinismus]] auch als Vorwand, Kritiker des neuen Regimes der [[DDR]], darunter Mitglieder der [[SPD]], aus dem Verkehr zu ziehen; ähnliche Prozentzahlen wie aus den Westzonen waren lange nicht bekannt. | |||
== Literatur == | |||
* [[Ernst von Salomon]]: ''[[Der Fragebogen]]''. Rowohlt, Hamburg 1951, 18. Auflage 2007 (ISBN: 978-3-499-10419-0). | |||
== Weblinks == | |||
* https://www.deutschlandfunk.de/slogan-unter-den-talaren-der-politische-elan-frueherer-100.html Verdrängung der NS-Zeit | |||
== Siehe auch == | |||
* [[Liste ehemaliger NSDAP-Mitglieder, die nach Mai 1945 politisch tätig waren]] | |||
{{PPA-Kupfer}} | {{PPA-Kupfer}} | ||
{{Normdaten|TYP=s|GND=4014891-9}} | |||
[[Kategorie:Alliierte Besetzung Deutschlands]] | |||
[[Kategorie:Österreichische Geschichte]] | |||
[[Kategorie:Politisches Schlagwort]] | |||
[[Kategorie:Aufarbeitung des Nationalsozialismus]] |
Aktuelle Version vom 30. Juni 2025, 12:17 Uhr
Als Entnazifizierung wird die ab Juli 1945 umgesetzte Politik der Vier Siegermächte und die anschließende Rechtsprechung bis 1949 bezeichnet, die in Deutschland und Österreich die Gesellschaft von allen Einflüssen des Nationalsozialismus befreien sollte. Damit verbunden war vor allem ein Berufsverbot für viele Personen, die maßgebliche Funktionen in der NSDAP und anderen Organisationen gehabt hatten. Grundlage für die Entnazifizierung waren die auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 gefassten Beschlüsse.
In den drei Westzonen (britische, amerikanische und französische Besatzungszone) wurde über 2,5 Millione Deutschen bis 31. Dezember 1949 durch Spruchkammerverfahren wie folgt geurteilt:
- 54 % Mitläufer,
- bei 34,6 % wurde das Verfahren eingestellt,
- 0,6 % wurden als NS-Gegner anerkannt,
- 1,4 % Hauptschuldige und Belastete (Schuldige).
In den Lagern der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die noch bis Januar 1950 bestanden, herrschten schlechte Haftbedingungen, an deren Folgen nach sowjetischen Angaben mindestens 42.800, nach anderen bis zu 80.000 Menschen starben. Die Gesamtaufsicht für die Entnazifizierung in der SBZ lag direkt beim sowjetischen Geheimdienst NKWD. Sie diente im Stalinismus auch als Vorwand, Kritiker des neuen Regimes der DDR, darunter Mitglieder der SPD, aus dem Verkehr zu ziehen; ähnliche Prozentzahlen wie aus den Westzonen waren lange nicht bekannt.
Literatur
- Ernst von Salomon: Der Fragebogen. Rowohlt, Hamburg 1951, 18. Auflage 2007 (ISBN: 978-3-499-10419-0).
Weblinks
- https://www.deutschlandfunk.de/slogan-unter-den-talaren-der-politische-elan-frueherer-100.html Verdrängung der NS-Zeit
Siehe auch
Andere Lexika