Quelltext der Seite Sahra Wagenknecht

{{Personendaten
|NAME=Wagenknecht, Sahra
|ALTERNATIVNAMEN=bis Ende 2009 offiziell ''Sarah Wagenknecht-Niemeyer''<ref>So der Eintrag im Melderegister, übernommen beispielsweise auf dem [http://www.duesseldorf.de/wahlen/wahllokalfinder/ressource/stimm_108.pdf Stimmzettel zur Bundestagswahl 2009, Wahlkreis 108]</ref><ref name="sz2010">[http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/503753 Süddeutsche Zeitung Nr. 109 vom 14. Mai 2010, Seite 3]</ref>
|KURZBESCHREIBUNG=Politiker und [[Volkswirtschaft|Volkswirt]]
|GEBURTSDATUM=16. Juli 1969
|GEBURTSORT=Jena
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
|BILD=
[[Datei:Sahra Wagenknecht MdB - 2014.jpg|330px|Sahra Wagenknecht 2014 in Berlin]]
}}
'''Sahra Wagenknecht''' (* [[1969]] in [[Jena]]) ist eine deutsche Politikerin (ehemals [[PDS]] und [[Die Linke]]) und Publizistin die sich für mehr Gerechtigkeit einsetzt. Sie wurde dem [[Linksextremismus|linksextremen]] Flügel der ''Linken'' zugerechnet und war eine der beiden Spitzenkandidaten der Partei bei der [[Bundestagswahl 2017]]. Seit Herbst 2023 fungierte sie als Vorsitzende des Vereins [[Bündnis Sahra Wagenknecht]], dessen Ideologie wirtschaftlich linkes und kulturell konservatives Gedankengut verbindet. 
== Werdegang ==
* Von 2010 bis 2014 ist Wagenknecht eine der stellvertretenden Parteivorsitzende bei den Linken gewesen.
* Seit Oktober 2009 ist sie Abgeordnete des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestages]]. Sie war wirtschaftspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. 
* Sie gehörte der [[Kommunistische Plattform|Kommunistischen Plattform]] an (Mitgliedschaft ruht seit Februar 2010) 
* Von Juli 2004 bis Juli 2009 war sie Mandatsträgerin im [[Europäisches Parlament|Europaparlament]].
* 2005 begann sie mit einer [[Doktorarbeit]] und promovierte schließlich 2012 an der [[Technische Universität Chemnitz|Technischen Universität Chemnitz]] bei [[Fritz Helmedag]], Professor für [[Mikroökonomie]], zum ''[[Dr. rer. pol.]]''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tu-chemnitz.de/forschung/promotionen/?jahr=2012&fakult=Wirtschaftswissenschaften |titel=Auswahl der Promotionen 2012 |werk=[[Technische Universität Chemnitz|tu-chemnitz.de]] |zugriff=2013-12-08}}</ref>
* 1996 erwarb sie an der niederländischen [[Reichsuniversität Groningen]] (RUG) den akademischen Grad [[Magistra Artium]] (M.&nbsp;A.) in Philosophie
* Ab dem Sommersemester 1990 studierte sie [[Philosophie]] und [[Literaturwissenschaft]] (Schwerpunkt [[Neue Deutsche Literatur]]) an der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena]] und der [[Humboldt-Universität zu Berlin]].
* Manche Forscher siehen im Aufstieg Wagenknechts ein heilbares Mittel gegen den Aufstieg der rechtspopulistischen Partei AfD.<ref>https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/wagenknecht-partei-104.html</ref>

== Privates ==
Sahra Wagenknecht ist die Tochter eines [[iran]]ischen Vaters und einer [[Deutschland|deutschen]] Mutter. Sie wuchs zunächst bei ihren Großeltern in einem Dorf bei Jena auf; mit Schulbeginn zog sie zu ihrer Mutter nach [[Ost-Berlin]].<ref>{{Internetquelle |autor=Günter Gaus |url=https://www.rbb-online.de/zurperson/interview_archiv/wagenknecht_sahra.html |titel=Zur Person: Günter Gaus im Gespräch mit Sahra Wagenknecht |werk=[[Rundfunk Berlin-Brandenburg|rbb-online.de]] |datum=2004-02-11 |zugriff=2013-12-08}}</ref> Sie hat ausländerfeindliche Tendenzen und Diskriminierung an ihrem eigenen Leibe erlebt. Seit 2014 ist sie in zweiter Ehe mit dem ehemaligen SPD-Politiker und späteren Partei- und Fraktionsvorsitzenden der Linken [[Oskar Lafontaine]] verheiratet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/geheime-hochzeit-oskar-lafontaine-und-sahra-wagenknecht-haben-geheiratet-13497210.html |titel=Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht haben geheiratet |werk=faz.net |datum=2015-03-21 |zugriff=2015-03-21}}</ref>

== Publizistische Tätigkeit==
Von August 2012 bis August 2014 war Sahra Wagenknecht für die Kolumne ''Der Krisenstab'' als Autorin bei der deutschen Tageszeitung ''[[Neues Deutschland]]'' aktiv.<ref>{{Internetquelle |autor=Kurt Stenger |url=https://www.neues-deutschland.de/artikel/234605.neue-kolumne-im-nd.html |titel=Der Krisenstab |werk=Neues Deutschland |hrsg= |datum=6. August 2012 |zugriff=2021-02-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.neues-deutschland.de/artikel/943381.tatort-krise-wir-ermitteln-jetzt-erst-recht.html |titel=Tatort Krise: Wir ermitteln jetzt erst recht |werk=Neues Deutschland |hrsg= |datum=23. August 2014 |zugriff=2021-02-05 }}</ref>

Im Oktober 2013 veröffentlichte der [[Campus-Verlag]] ihre [[Doktorarbeit]].<ref>{{Literatur |Autor=Sahra Wagenknecht |Titel=The Limits of Choice: Saving Decisions and Basic Needs in Developed Countries |Verlag=Campus Verlag |Datum=2013 |ISBN=978-3-593-39916-4}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Stefan Mönke |Titel=Höhere Mathematik |Sammelwerk=[[Der Freitag]] |Datum=2013-11-14 |Online=[https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/hoehere-mathematik online] |Abruf=2015-10-14 |Kommentar=über die Dissertation}}</ref> Ihr Buch ''Die Selbstgerechten'', das Anfang 2021 erschien, war in bürgerlichen und kulturell-linken Kreisen sehr umstritten.

== Politische Positionen==
* Zitat: „Sie können heute das [[Parlament]] wählen, aber die Entscheidungen, die in den Zentralen der [[DAX]]-Konzerne fallen, sind von ungleich größerer Relevanz.“
*Da sie gegen die (Teil-)Wiedervereinigung war, hat sie auf das Begrüßungsgeld in Höhe von 100 DM verzichtet.
Sie hat sich mehrfach antizionistisch verhalten:
*Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, dem [[27. Januar]] 2010, sprach der [[israel]]ische Staatspräsident [[Schimon Peres]] als Gast im Deutschen Bundestag.<ref>[http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/gastredner/peres/rede.html Rede von Shimon Peres]</ref> Nach dessen Rede erhoben sich [[Sevim Dağdelen]], [[Christine Buchholz]] und Sahra Wagenknecht nicht von ihren Sitzen. Wagenknecht erklärte dazu: „Zum Gedenken an die Opfer des [[Holocaust]] habe ich mich selbstverständlich von meinem Platz erhoben. Dass ich nach der Rede von Shimon Peres nicht an den stehenden Ovationen teilgenommen habe, liegt darin begründet, dass ich einem Staatsmann, der selbst für Krieg mitverantwortlich ist, einen solchen Respekt nicht zollen kann.“<ref>http://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/651.erklaerung-zur-rede-von-shimon-peres-im-bundestag-am-27-januar-2010.html</ref> Sie wurde danach sowohl öffentlich,<ref>http://www.dradio.de/nachrichten/201001301700/4</ref><ref>http://www.news.de/politik/855042826/npd-gratuliert-linken-zum-tabubruch/1/</ref><ref>http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/linkspartei-zofft-sich-wegen-israel/</ref> als auch parteiintern, bspw. vom Berliner Landeschef der Linkspartei, von [[Klaus Lederer (Politiker)|Klaus Lederer]] und [[Michael Leutert]] kritisiert. Leutert zufolge sei jemand, der „am Tag der Befreiung von [[Auschwitz]] nicht willens ist, während der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag dem israelischen Staatspräsidenten und [[Friedensnobelpreis]]träger Shimon Peres den nötigen Respekt zu bezeugen“, für ihn nicht wählbar.<ref>http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~EDDB6262DFEA6446CA1AD3B8B7E29DE50~ATpl~Ecommon~Scontent.html</ref> In der Neuen Rheinischen Zeitung nahm [[Evelyn Hecht-Galinski]] Sahra Wagenknecht allerdings in Schutz.<ref>[http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=14763 „Peres’ Holocaust-Rede“] in Neue Rheinische Zeitung</ref> Lob erhielt sie auch vom [[Sachsen|sächsischen]] [[NPD]]-Abgeordneten [[Jürgen W. Gansel]]: "Ausgerechnet während der Rede des israelischen Staatspräsidenten hat Sahra Wagenknecht, die demnächst für das Amt der stellvertretenden Parteivorsitzenden kandidieren will, das [[Antiimperialismus|antiimperialistische]] Erbe der Linken wiederentdeckt. Viel zu viele Linke haben mit dem israelischen Staatsterrorismus und der weltweiten Aggressionspolitik von USrael ihren faulen Frieden gemacht. Wagenknecht und Buchholz haben mit der verweigerten Ergebenheitsgeste gegenüber Peres auch dagegen protestiert."<ref>http://www.npd-loebau-zittau.de/?p=2166&print=1</ref>
*Sahra Wagenknecht wurde Anfang 1990er für ihr Lob an den sowjetischen Diktator [[Josef Stalin]] bekannt. 1992 lobte Wagenknecht in ihrem Artikel „Marxismus und Opportunismus“<ref>http://www.glasnost.de/pol/wagen.html</ref> den [[Stalinismus]] in der [[Sowjetunion]] als „die Entwicklung eines um Jahrhunderte zurückgebliebenen Landes in eine moderne Großmacht während eines weltgeschichtlich einzigartig kurzen Zeitraums; damit die Überwindung von Elend, Hunger, Analphabetismus, halbfeudalen Abhängigkeiten und schärfster kapitalistischer Ausbeutung“.
*Eine Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen Partei AfD schließt Wagenknecht aus.<ref>https://www.welt.de/politik/deutschland/plus248829032/Sahra-Wagenknecht-Wir-muessen-weg-von-der-autoritaeren-Anmassung-vieler-Politiker-das-Volk-zu-erziehen.html</ref>
*Die Bewegung Wagenknecht unterstützt deutsche Bauern. „Während draußen die Bauern gegen eine ungerechte und undurchdachte Finanzpolitik demonstrieren, setzen wir mit Fabio De Masi auf einen über die Parteigrenzen hinweg respektieren Wirtschafts- und Finanzpolitiker, der bei der Aufklärung von Finanzskandalen den Bundeskanzler vor sich hertrieb“, sagte BSW-Generalsekretär Christian Leye am Montag bei der Vorstellung des Parteiprojekts in Berlin.

== Auftritte ==
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== Schriften (Auswahl) ==
* ''Zu jung, um wahr zu sein? – Gespräche mit Sahra Wagenknecht'', Interview-Band von [[Hans-Dieter Schütt]], Dietz-Verlag Berlin 1995, ISBN 3-320-01874-4.
* ''Die PDS zwischen Antikapitalismus und Sozialdemokratie'', Hamburg: JUKO, 1995.
* [[André Brie|Brie, André]]; [[Reiner Oschmann|Oschmann, Reiner]]; Wagenknecht Sahra: ''„Wie macht sich die PDS nicht überflüssig?“'', Berlin: Neues Deutschland, 1996.
* ''Vorwärts und vergessen? Ein Streit um Marx, Lenin, Ulbricht und die verzweifelte Aktualität des Kommunismus'', konkret-Verlag Hamburg 1996, ISBN 3-930786-06-0.
* ''Antisozialistische Strategien im Zeitalter der Systemauseinandersetzung'', [[Pahl-Rugenstein Nachf.]], Bonn 1997, ISBN 3-89144-205-X.
* ''Vom Kopf auf die Füße? Zur Hegelrezeption des jungen Marx, oder: Das Problem einer dialektisch-materialistischen Wissenschaftsmethode'', Pahl-Rugenstein-Verlag Bonn 1997, ISBN 3-89144-231-9.
* ''Die grundsätzliche Differenz'', Dingsda-Verlag Querfurt, 1999, ISBN 3-928498-72-X.
* ''Kapital, Crash, Krise … Kein Ausweg in Sicht? Fragen an Sahra Wagenknecht'', Pahl-Rugenstein Nachf., Bonn 1998, ISBN 3-89144-250-5.
* Wagenknecht, Sahra; [[Gerhard Zwerenz|Zwerenz, Gerhard]]: ''Die grundsätzliche Differenz'', Querfurt: Dingsda-Verl., 1999, ISBN 3-928498-72-X.
* ''Die Mythen der Modernisierer'', Dingsda-Verlag Querfurt, September 2001, ISBN 3-928498-84-3.
* ''Kapitalismus im Koma. Eine sozialistische Diagnose'', Edition Ost, Berlin, August 2003, ISBN 3-360-01050-7.
* ''Aló Presidente. Hugo Chavez und Venezuelas Zukunft'', Verlag Edition Ost 2004, ISBN 3-360-01055-8.
* ''[http://www.sahra-wagenknecht.de/serveDocument.php?id=12&file=d/6/d1a.pdf Was ist und was mißt Wert? Die Marxsche Arbeitswerttheorie]'', sahra-wagenknecht.de 2005.
* ''Armut und Reichtum heute'', Berlin: Verlag Edition, Ost 2007, ISBN 3-360-01084-1.
* ''Wahnsinn mit Methode – Finanzkrise und Weltwirtschaft'', Berlin: Das Neue Berlin, 2008, ISBN 3-360-01956-3.
* ''Die Selbstgerechten. Mein Gegenprogramm für Gemeinsinn und Zusammenhalt.'' Campus Verlag, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-593-51390-4

== Weblinks ==
* [http://www.sahra-wagenknecht.de Homepage von Sahra Wagenknecht]
* [http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/biografien/W/wagenknecht_sahra.html Biografie beim Deutschen Bundestag]
* [http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wagenknecht-und-sinn-im-streitgespraech-sinn-und-sinnlichkeit-1.1002012 Wageknecht und Sinn im Streitgespräch] - SZ, 19.09.2010.
* Günter Gaus führte Anfang 2004 in der Reihe [http://www.freitag.de/2004/09/04090401.php „Zur Person“] ein ausführliches Interview mit Sahra Wagenknecht. [http://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/5.man_kann_nicht_auf_beiden_seiten_stehen.html ungekürzte Fassung des Interviews]
* [http://www.glasnost.de/pol/wagen.html Marxismus und Opportunismus – Kämpfe in der Sozialistischen Bewegung gestern und heute] Artikel von April 1992, in dem Wagenknecht unter anderem ihre Sicht auf den Stalinismus darlegte
* [http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/%5Cich-bin-keine-einsame-stimme-mehr%5C/?type=98 Gespräch mit Sahra Wagenknecht zur Finanzkrise „Ich bin keine einsame Stimme mehr“] (auch in ''die tageszeitung'' vom 26. Februar 2009)

== Einzelnachweise ==
<references/>

{{DEFAULTSORT:Wagenknecht, Sahra}}
[[Kategorie:MdEP für Deutschland]]
[[Kategorie:SED-Mitglied]]
[[Kategorie:PDS-Mitglied]]
[[Kategorie:Ehemaliges Linke-Mitglied]]
[[Kategorie:Person (Die Linke)]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Bundestagsabgeordneter]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1969]]
[[Kategorie:Frau]]
[[Kategorie:PPA-Silber]]